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The 6th Day
Roger Spottiswoode
Regie
Zuletzt inszenierte der viel beschäftigte Brite (Foto) den hoch
gelobten Fernsehfilm "Noriega: God's Favorite",
der mit Bob Hoskins in der Titelrolle für den amerikanischen
Kabelsender Showtime entstand. Vielseitigkeit zeichnet diesen
international renommierten Regisseur aus, der mit seinem James-Bond-Thriller
Tomorrow Never Dies (James Bond - Der Morgen stirbt
nie, 1997) einen Welthit landete, aber auch mit seiner über
dreistündigen Mammutproduktion "Hiroshima",
die die Ereignisse vor dem traumatischen Bombenabwurf detailliert
schilderte, dem US-Kabelsender Showtime Erfolg bei Kritikern
und Zuschauern bescherte.
Der gebürtige Engländer machte sich einen Namen als
Cutter von britischen Dokumentar- und Werbefilmen, bevor er Anfang
der Siebzigerjahre in Amerika eine Karriere im Spielfilm begann.
Maßgeblich zu verdanken war das dem legendären Hollywood-Rebellen
Sam Peckinpah, der Spottiswoode nicht nur den Schnitt seines
kontroversen Thrillers Straw Dogs (Wer Gewalt sät,
1971) anvertraute, sondern auch bei seinem Western Pat Garrett
and Billy the Kid (Pat Garrett jagt Billy the Kid,
1973) und seiner Jim-Thompson-Verfilmung The Getaway
(Getaway, 1972) nicht auf seine Dienste verzichten wollte.
Darüber hinaus war Spottiswoode auch Cutter von Karel Reisz'
Spielerdrama The Gambler (Spieler ohne Skrupel,
1974) und Walter Hills Regiedebüt Hard Times (Ein
stahlharter Mann, 1975).
Der Sprung auf den Regiestuhl gelang dem Briten 1980 mit Terror
Train (Monster im Nachtexpreß), einem Kult-Klassiker
des Slasher-Films mit Jamie Lee Curtis und David Copperfield
in einem raren Auftritt als Darsteller. Seitdem kann Spottiswoode
auf eine eindrucksvolle Liste von Inszenierungen zurückblicken,
darunter die Actionkomödie The Pursuit of D.B. Cooper
(Die Jagd, 1981), in der er Robert Duvall erstmals vor
seine Kameras holte, den Politthriller Under Fire (1983)
mit Nick Nolte und Gene Hackman, die Sportkomödie The
Best of Times (Rocket Man, 1986) mit Robin Williams
und Kurt Russell, den Abenteuerthriller Shoot to Kill
(Mörderischer Vorsprung, 1988), mit dem Sidney
Poitier nach jahrelanger Pause ein Comeback als Filmschauspieler
feierte, die Tom-Hanks-Komödie Turner & Hooch
(Scott & Huutsch, 1989) und schließlich die
Actionkomödie Air America (1990), in der Mel Gibson
und Robert Downey Jr. Schmuggeltransporte im Vietnamkrieg flogen.
Neben seiner Arbeit fürs Kino ließ sich Spottiswoode
bei ausgewählten Projekten auch vom Fernsehen hinter die
Kameras locken, was ihm diverse Nominierungen und Preise einbrachte.
So inszenierte er unter anderen mit Ed Harris in der Hauptrolle
den Thriller "The Last Innocent Man" ("Im
Angesicht des Richters") und für den Kabelsender
HBO das packende Drama "And The Band Played On",
das mit einer Sterbesetzung den Kampf gegen das AIDS-Virus in
den Anfängen seiner Entdeckung dokumentierte, 1994 einen
Emmy gewann und in Deutschland unter dem Titel Und das Leben
geht weiter sogar in die Kinos kam.
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