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The 6th Day

Die Welt von morgen: Das Design

Szene Die Aufgabe, eine Zukunft mit noch erkennbaren Zügen zu gestalten, fiel den Produktionsdesignern Jim Bissell und John Willett zu. "Wir wollten eine Welt zeigen", beschreibt Willett den Masterplan, "die glaubwürdig war, ohne technologisch zu weit zu gehen, und Zukunftsentwürfen, wie sie noch die Comics von Buck Rogers prägten, fernbleiben."

Um dieses Ziel zu erreichen, mussten alle Abteilungen wirklich kooperieren - von den Ausstattern bis hin zu den Kostümdesignern. Über diese Aufgabe hinaus, eine Welt zu schaffen, die noch vertraute Züge und doch ein futuristisches Flair besaß, musste die Crew dabei auch auf Funktionalität achten. Außerdem war für jede Figur unter größter Aufmerksamkeit eine für sie passende Umwelt zu kreieren.

Adam Gibson ist zum Beispiel ein sehr altmodischer Familienmensch, der sich in einer Welt nicht ganz wohl fühlt, in der Haustiere über Nacht geklont werden und Bananen unterschiedliche Geschmacksrichtungen haben können. Allerdings verbannt er die neuen Technologien nicht. Sein Haus ist voll von modernen, Bequemlichkeit sichernden Errungenschaften, und die Whispercraft, die er als Charterpilot fliegt, ist ein Hi-Tech-Hubschrauber modernster Prägung, der sich in einen Jet verwandeln kann.

Aber seine Umarmung dieser Technologien hat Grenzen. So fährt er mit einem in den Fünfzigerjahren gebauten Cadillac, statt mit einem Batterie-getriebenen und Computer-gesteuerten Hochleistungsauto seiner Zeit. Und er lebt in einem alten Farmhaus in eher ländlicher Nachbarschaft.

"Das Gibson-Haus und seine Umgebung sollte seine Besitzer eindeutig von der Masse abgrenzen", erklärt Willett. Um die unterschiedlichen Lebensstile noch stärker zu verdeutlichen, wurden Straßen, in denen sich immer wieder die gleichen Häusertypen aneinander reihten, als Drehorte für die Wohnorte der Masse ausgewählt.

Für Multimilliardär Drucker, einen Mann mit größter Macht und Autorität, schuf das Designteam ein schnittiges, ziemlich großes und nüchtern-steril wirkendes Büro, das mit teurer Kunst, hochmoderner Sicherheitstechnik und Plasma-Monitoren angefüllt war. Dieses Set verrät eine Menge über einen Mann, der ganz offensichtlich alles, was diese technologisierte Welt anzubieten hat, auch annimmt und keine Skrupel zeigt, davon auch zu profitieren.

Dagegen hat der RePet-Laden durchaus beabsichtigt einen schrulligen Disneyland-Touch. "Alles ist sehr strahlend, heiter und Cartoon-haft", erklärt Willett, "schließlich sollen sich die Kids hier wohl fühlen."

Das detaillierteste und komplizierteste Set war aber das Labor von Replacement Technologies, in dem das Klonen durchgeführt wird. In diesem Set, einem Hi-Tech-Ensemble von Glas, rostfreiem Stahl, Metallgittern, hochmoderner medizinischer Ausrüstung und Computerbildschirmen, bilden die zwei riesigen Wassertanks die Brennpunkte.

Dort treiben die "Blanks", menschliche Rohlinge, die noch keinerlei körperliche Charakteristika aufweisen. In embryonalen Säcken lautlos im Wasser treibend, wachen diese gesichtslosen Rohlinge gewissermaßen über das Labor, in dem sie schließlich DNA injiziert bekommen und damit lebende, atmende Klone werden. In diese Tanks wurden 440.000 Liter Wasser gefüllt, dessen Temperatur konstant auf 30 Grad Celsius gehalten werden musste. Das Wasser war ungechlort, um Schauspielern und Tauchern längere Aufenthalte zu ermöglichen.

Für das verblüffende Atrium und die Büros von Replacement Technologies drehte man in der Public Library von Vancouver, die sich mit ihrer riesigen Glasfassade und ihrer originellen Architektur als ideal erwies. Das Set für den Hubschrauberlandeplatz, auf dem sich Gibson und sein Klon gegen Drucker und seine Schergen verbinden, wurde auf dem Dach des Canada Post Office in Vancouver errichtet. Aus verstärkten Stahlgittern vier Stockwerke über Straßenniveau gebaut, verlieh diese etwa sieben Meter lange Konstruktion "der Szene den erforderlichen Rahmen", erläutert Bissell. "Damit konnten wir auf die üblichen Matte- und Green-Screen-Aufnahmen verzichten, hatten einen bildschönen, Höhe und Perspektive gebenden Panoramablick auf die Stadt."

Gibsons 7000 Pfund schwere Whispercraft mit ihren von Fiberglas eingehüllten Hi-Tech-Materialien, dem voll computerisierten Armaturenbrett und den funktionstüchtigen Rotoren auf das Dach zu hieven, stellte eine echte Herausforderung dar. Man brauchte dazu einen riesigen Kran, eine 40-köpfige Crew und eine Menge Geduld.

Von Ron Cobb entworfen, der vor Jahren für Alien (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, 1979) das Raumschiff Nostromo gestaltete, orientiert sich die Whispercraft an einem militärischen Prototyp, an dem bereits gebaut wird. Obwohl das Modell nicht wirklich fliegen konnte, sollte es so aussehen, als wäre es mit Rotoren, aber auch, einer Ente ähnlich, mit schwingenförmigen Tragflächen flugfähig.

Als Helikopter kann die Whispercraft selbst in dichter Besiedelung starten und landen. Erreicht sie dann eine bestimmte Höhe und Geschwindigkeit, nehmen die Rotorblätter eine fixe V-förmige Position ein, und aus einem Hubschrauber wird ein unglaublich schneller und manövrierfähiger Flugkörper, der große Distanzen überwinden und durch eine am Arm festgeschnallte Hi-Tech-Manschette sogar ferngesteuert werden kann.

Über die Whispercraft und die gewohnten pyrotechnischen Effekte und Stunts, die Actionszenen mit sich bringen, hinaus, mussten die Special-Effect-Spezialisten neue Waffen und anderes technisches Spielzeug entwerfen.

Mit Hilfe der Ausstatter und nach Anregungen von Regisseur Spottiswoode entwickelten Special Effects Supervisor Michael Lantieri und sein Team die Foosh Gun, deren Namen sich vom Geräusch ableitet, das sie beim Feuern produziert. Als lautlose Laserwaffe erzeugt die Foosh Gun saubere, ausgebrannte Wunden. Sie besitzt einen Abzug und ist mit Kalziumkarbid und Wasser gefüllt. Wird die Waffe abgefeuert, bildet sich Gas, das durch ein Ventil nach außen tritt und dort entzündet wird. Durch diesen Prozess entsteht ein interaktiver Lichtkegel und daraus schließlich ein Flammeneffekt. Aus Metall und Aluminium gegossen und mit einer Politur überzogen, die der Waffe einen Hi-Tech-Anstrich gibt, wog die Foosh-Gun etwa zwei Pfund.

Darüber hinaus stellte General Motors sieben Entwicklungsmodelle zur Verfügung, um dem Film ein futuristischeres Aussehen zu verleihen. Die Autos, deren Wert auf über 15 Millionen Dollar taxiert wurde und unter denen sich auch ein HX-3-Hybrid mit einer Gas- und Batterie-getriebenen Maschine befand, wurden ständig warm temperiert befördert und von eigens engagierten Kontrolleuren bewacht.

Zu den anderen im Film verwendeten Autos zählten drei Batterie-getriebene EVI-Modelle, ein Yukon Denali und ein Chevy Silverado, die beide modifiziert wurden, sowie Adam Gibsons viertüriger Cadillac aus dem Jahre 1957. Bis auf den Cadillac wurden alle Modelle mit Auto-Navigationssystemen, unterschiedlichen Kühlergrillen und Rädern ausgestattet, um sie klar erkennbar als Neuentwicklungen präsentieren zu können.

Die Filmemacher sind überzeugt davon, dass The 6th Day, vom Humor bis hin zu den ausgefeilten Effekten, jedem etwas bieten kann. Dessen ist sich auch Arnold Schwarzenegger sicher, der zudem garantiert, dass eine ganz bestimmte Zutat bestimmt nicht fehlen wird:

"The 6th Day erzählt eine klassische Thrillergeschichte, hat großartige technische Spielereien, wie etwa die Hubschrauber, das Klonen, die automatisierten Wagen, die Hunde, die man per Fernbedienung zahmer oder bissiger machen kann. Und natürlich gibt es auch wunderbare Actionszenen. Denn was bitte wäre ein Arnold-Film ohne Action?"




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