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Anatomie

Ausstattung - Look und Stil

Szene [600] [1024] Von grundlegender Bedeutung für das Gelingen von Anatomie war Look und Stil des Films, der in allen Bereichen genau aufeinander abgestimmt sein musste. "Ich mag es, wenn man im Kino eine etwas überhöhte Realität zeigt: nicht so ganz das Alltägliche, sondern die Verdichtung einer größeren Wahrheit", erklärt Ruzowitzky.

"Es schlägt sich natürlich in Kostüm, Ausstattung, Kamera etc. nieder, wenn man einen Film macht über Mediziner, Elitedenken, eine gewisse Form des Chauvitums, die es gerade in der Medizin gibt, die dunkle Seite der Medizin, in der es nicht um den Menschen geht, sondern sehr herzlos und mechanisch verfahren wird.

Ich habe dementsprechend versucht, einen Look zu entwickeln, der sehr kalt ist, mit vielen metallischen Oberflächen, synthetischen, kalten Stoffen und Materialien. So schafft man nach und nach eine eigene Welt, in deren Mittelpunkt natürlich der Anatomiesaal steht, ein Raum ohne Fenster, mit viel Metall und Neonlicht."

Genau dieser Idee folgend, war der Entwurf und die Errichtung des Anatomiesaales auch die größte Herausforderung. Immerhin spielt sich an diesem Ort des Grauens mehr als die Hälfte der Handlung von Anatomie ab. Eigens für das Design gewann Ruzowitzky die renommierten Wiener Architekten Andreas Donhauser und Renate Martin, die eigentlich hauptsächlich für Videoclip-Produktionen arbeiten. Der Regisseur sagt: "Sie sind echte Spezialisten dafür, glatte, schicke, gelackte, kühle Welten zu schaffen. Sie sagten gleich, dass sie nur an der Kathedrale des Todes interessiert seien."

Der Grundidee einer hyperrealen, leicht überdrehten Welt ordnete Ruzowitzky auch alle anderen Aspekte des Filmes unter. "Das Aussehen der Studenten hängt eng mit diesem Konzept zusammen", meint er. "Man hätte sie natürlich auch ungewaschen und mit selbstgestrickten Pullovern zeigen können. Aber da meine Geschichte in einer Welt angesiedelt ist, in der es um Eliten, Eitelkeit, Arroganz, sich besser und besonders fühlen geht, machte es Sinn, die Darsteller dementsprechend gelackt zu präsentieren: im schnieken Ralph-Lauren-Landhaus-Look mit Rautenpullover und Polohemd."

Ruzowitzky erinnert sich an den ersten Drehtag: "Als wir die Darsteller der anderen Kursteilnehmer gecastet haben, waren sie noch ein verschüchtertes Häufchen armseliger Komparsen. Aber als sie dann am Set in ihren schmucken Klamotten mit ordentlichen Frisuren aufliefen, machten sie auf einmal unheimlich was her - und man würde sofort glauben, dass sie zur Elite der Medizinstudenten gehören. Und in diesem Look passten sie auch wunderbar in den kühlen Anatomiesaal. Stimmt schon: Kleider machen Leute."

Ort der Handlung

Um sich in einem entsprechenden Umfeld zu bewegen, verlegte Ruzowitzky die Handlung bewusst nach Heidelberg, eine Stadt, die man sofort mit Universität und Studenten in Verbindung bringt. Aber es gab noch einen weiteren Hintergrund, wie Ruzowitzky verrät: "Der Kontrast zur Story ist wunderbar, weil Heidelberg ja wirklich so kitschig, lieblich und süßlich ist. Diese gemütlichen roten Biedermeier-Bauten stehen herrlich im Widerspruch zu unserer kalten, graugrünen, antiseptischen Welt."

Auch die weiteren Locations wurden ausgewählt, um den Eindruck der hyperrealen Kunstwelt von Anatomie zu unterstützen. "Der Teich, an dem das Picknick stattfindet", lacht Ruzowitzky, "sollte der teichigste Teich der Welt sein: kitschig, romantisch, völlig unecht."





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