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Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor. Die Asche Meiner MutterEmily Watsonals Angela McCourt (Mam)
Emily Watson wurde für den Oscar und den Golden Globe Award nominiert und erhielt den New York Film Critics Circle Award, den Felix als Beste Filmschauspielerin, den London Film Critics Circle Award als British Newcomer des Jahres für ihre denkwürdige Leistung in Lars von Trier's Breaking The Waves, ihren ersten Kinofilm. Watson spielte darüber hinaus neben Daniel Day-Lewis in Jim Sheridan's Der Boxer. Ihre zweite Nominierung für den Academy Award erhielt sie für ihre Rolle in der October Films' Produktion Hilary und Jackie, die hinreißende Geschichte über die Cellistin Jacqueline du Prè (Regie: Anand Tucker). Jüngst stand sie in Metroland, nach dem Roman von Julian Barnes, mit Christian Bale vor der Kamera. Erst kürzlich spielte sie in The Cradle Will Rock (Regie: Tim Robbins). Für das Fernsehen spielte Emily Watson die Maggie Tulliver in der hoch gelobten BBC-Produktion von George Eliot's The Mill on the Floss. Als Veteran der Londoner Bühnen spielte sie unter anderem im Royal National Theatre in Three Sisters, The Childrens Hour und The Lady From The Sea tragende Rollen.
Emily zu ihrer Rolle "Angela weiß, wie man überlebt. Sie macht einfach weiter und das kann nicht so falsch gewesen sein, denn schließlich hat sie Frank McCourt groß gezogen." "Sie muss sehr viele Niederlagen einstecken. Am Anfang der Geschichte hat sie einen Nervenzusammenbruch und verliert in kurzer Zeit drei Kinder nacheinander. Ich glaube, dass man sich von einem solchen Schicksalsschlag kaum wieder erholen kann. Aber sie gibt trotz allem nicht auf. Sie macht weiter, sorgt für ihre Kinder und Frank geht nach Amerika. Franks Beziehung zu seiner Mutter ist ziemlich ambivalent, weit mehr als die zu seinem Bruder." "Ich fuhr nach Limerick, um mich auf die Rolle vorzubereiten. Das alte Limerick ist heute leider fast verschwunden. Ich war eigentlich halb Kindermädchen, halb Schauspielerin - ich musste mich andauernd um die Kinder kümmern. Alles drehte sich um sie. Sie sitzt da und raucht - Zigarette in der einen, Baby und Windel in der anderen Hand. Irgendwie liegt alles in den körperlichen Details."
"Ich fühlte mich zu der Geschichte hingezogen, weil
sie trotz aller Tragik voller Humor ist. Sie wird aus der Sicht
eines Kindes erzählt und das ist ziemlich lustig. Und Alan
Parkers Regie? Nun, sagen wir mal, einem geschenkten Gaul sieht
man nicht ins Maul. Ich glaube, es ist eine wundervolle Geschichte,
die weltweit Aufmerksamkeit erregen wird, besonders in Amerika."
Über die Kinder "Bobby (Robert Carlyle) und ich hatten beschlossen, dass wir unsere Rollen gut kennen mussten, als wir ankamen. Der Dreh war vor allem auf die Bedürfnisse der kleineren Kinder ausgerichtet. Sie waren begeistert, sehr lustig und ganz natürlich. Und voller Überraschungen. Ciaran Owens hat ein sehr altes Gesicht und junge Schultern. Als die Kleinen gingen und die 12jährigen an der Reihe waren, hatte ich das Gefühl: 'Oh, jetzt haben wir es mit Erwachsenen zu tun.' Man vergisst ihr Alter ganz schnell. Und ich entwickelte "Mutter-Muskeln"; ich wusste nicht mal, dass es so etwas gibt! Aber meine Arme haben vom Tragen der Zwillinge ziemlich geschmerzt." "Die Zwillinge, 18 Monate alt, schrien viel - für den Film war das großartig, denn genau das sollten sie tun. Aber es hat etwas unnatürliches, mit 20 Leuten in einem Raum zu sein und alle ignorieren die schreienden Kinder. Die arme Mutter war die ganze Zeit aus dem Häuschen." "Alan Parker arbeitete mit den Kindern wie mit Erwachsenen. Er machte keinerlei Kompromisse - er sagt ihnen einfach, was er von ihnen will und sie tun es. Sie haben sich an seine hohen Ansprüche gewöhnt. Er macht ihnen keine Zugeständnisse, nur weil sie klein sind, und aus diesem Grund sind die Kinder ziemlich diszipliniert." "Der Film wurde mit sehr viel Wärme, Liebe und Humor gedreht. Natürlich, das Elend ist sehr präsent - es war eine Zeit voller Armut und die Leute lebten in fast unmenschlichen Bedingungen. Es ist sehr traurig, wenn Kinder sterben und fürchterliche Dinge geschehen. Aber ich denke, das Ende ist voller Hoffnung und die Geschichte selber ist sehr schön." Über das Drehbuch "Ich habe das Drehbuch vor dem Buch gelesen. Ich lese das Drehbuch am liebsten auf seine eigenen Meriten. Sonst würde man sich zu viele Details dazu denken und es wäre nicht klar, was fehlt. In der ersten Szene im Drehbuch hämmert Angela mit dem Kopf an die Wand, weil sie gerade ein Baby verloren hat und ich fragte mich, ob ich so etwas noch mal durchhalten könnte. Ich war ja gerade fertig mit dem Dreh zu Hilary und Jackie. Aber Alan ist brillant und es ist ein wunderschönes Drehbuch und eine großartige Geschichte, also habe alle Bedenken fahren lassen und bin hier." "Die Rolle laugt mich nicht aus, sie ist vielmehr voller Energie. Nur Angela hat andauernd Depressionen. Es geht ihr sehr schlecht und sie sieht immer nur den Schmutz; das kann einen natürlich auslaugen, jemand zu sein, der dermaßen durchhängt. Aber ich freue mich schon drauf, jemanden zu spielen, der lebendiger ist." Der Akzent
"Ich glaube, es ist sehr wichtig, die richtige Stimme für
seine Rolle zu finden. Was den Akzent betrifft, versuche ich
immer, mich nicht zu weit von meiner eigenen Stimme zu entfernen,
denn sonst macht man sich selber das Leben nur unnötig schwer.
Ich versuche immer einen Akzent und eine Stimmlage zu finden,
die ganz nahe an meiner eigenen liegt. Ich habe wahrscheinlich
keltische Gesichtszüge, denn die Leute glauben meistens,
dass ich problemlos schottisch oder irisch sprechen kann."
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