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An jedem verdammten Sonntag
Rituale am Sonntag
Oliver Stone: "Football bietet Konflikte in extrem ritualisierter
Form. Einerseits wird er wie eine Religion am Sonntag praktiziert,
andererseits stellt er unsere gewalttätige amerikanische
Variante der Gladiatorenkämpfe im Römischen Reich dar.
Nicht umsonst nennen wir die Meisterschafts-Trophäe im Film
den 'Pantheon-Cup'. Und es gibt im Film auch Anspielungen auf
die Stammesriten der Indianer, in denen diese tief in der Tradition
verwurzelten Themen durchscheinen.
Football ist nach wie vor ein heidnischer Ritus, er dient Männern
und auch Frauen dazu, in einem rituellen Spiel ihre Dämonen
auszutreiben. Auf dem Rasen darf man sich sehr wild aufführen,
und darin liegt meiner Meinung nach der Reiz. Football-Spieler
sind Helden in dem Sinn, dass sie das brutale Ritual nicht ohne
ernsthafte Blessuren überstehen - physisch und auch psychisch.
Im Scheinwerferlicht stehen nur die Stars, aber man vergisst
dabei leicht, dass es sich um ein Mannschaftsspiel handelt. Es
gibt am Ende immer nur einen Gewinner: Die einzelnen Spieler
kommen und gehen, aber ein großartiges Team ist wie ein
großartiger Film - das Ganze ist mehr als nur die Summe
der Einzelteile."
Laut Stone geht es "auf einer subtileren Ebene um Tradition,
Wandel und den Konflikt zwischen dem Eigeninteresse und dem Teamgeist.
Das Private und Geschäftliche wachsen im 21. Jahrhundert
immer mehr zusammen. Jede Hauptfigur im Film verändert sich
auf die eine oder andere Weise, aber wir alle haben vor dem Wandel
Angst."
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