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Es Begann im September
Herbst in New York
Der Herbst ist eine Zeit beeindruckender Schönheit und
des stetigen, schnellen Wandels in New York, wenn die Blätter
vom kräftigen Grün des Sommers zum strahlenden Gold
wechseln und durch die Straßen einer Stadt fegen, die sich
auf den Winter vorbereitet. Viele der Einwohner der Stadt sagen,
dass es die schönste Jahreszeit im Big Apple ist. Sie verbreitet
eine klare, belebende und oft melancholische Stimmung, wie es
auch die Liebe tun kann.
Joan Chen wollte diesen Aspekt der Stadt New York und ihre metaphorische
Beziehung zu den Geschehnissen zwischen Will und Charlotte unbedingt
in ihren Bildern einfangen. Bereits in ihrem Debüt Xiu
Xiu: The Sent Down Girl hatte die Filmemacherin mit einer
traumhaften visuellen Gestaltung beeindruckt, die die Landschaft
Tibets in einem völlig neuen, magischen Licht erstrahlen
ließ. Nun machte sie es sich zur Aufgabe, auch der Metropole
im Osten der USA ähnlich neue Aspekte abzugewinnen.
Dabei gab sie gar nicht erst vor, den Blick eines Insiders zu
besitzen. Vielmehr nutzte Chen ihren Status als Fremde zu ihrem
eigenen Vorteil und machte ihre Sichtweise zur sehr subjektiven
Perspektive der Kamera.
"Ich stellte mir vor, die Kamera sei ein Voyeur, der zufällig
in New York angekommen ist und auf Will und Charlotte stößt",
beschreibt sie ihren Ansatz. "Wir blicken von draußen
durch die Fenster und sehen zu, wie sie sich ineinander verlieben.
Und weil es immer um das Sehen durch Fenster geht, ist der Film
angefüllt mit Reflektionen und gebündelten Lichtstrahlen,
die den Aufnahmen eine einzigartige Fülle und verblüffenden
Reichtum verleihen."
Eine weitere Manhattan-Location für Es Begann Im September
war das 79th Street Boat Basin, das zu einem hinreißenden
Open-Air-Ballsaal für Wills und Charlottes erstes Rendezvous
umfunktioniert wurde. "Das Boat Basin ist ein beeindruckendes
Stück New Yorker Architektur", sagt Friedberg. "Es
verleiht der Szene eine richtige Aschenputtel-Atmosphäre.
Wir spannten ein 50-Meter-Zelt aus durchsichtigem Plastik über
das Gelände, um ihm eine surreale Qualität zu verleihen."
Während Joan Chen sehr intensiv mit dem Designteam an allen
erdenklichen Aspekten arbeitete, überließ man manche
essenzielle Details der Ausstattung der Natur: die Farbe der
Blätter, die Färbung des Himmels, die Formen der Schwäne
im Central Park.
Manchmal ließ man einfach dem Schicksal freien Lauf. "Ich
kann mich noch gut erinnern: Wir drehten eine Szene im Central
Park und es begann zu regnen", sagt Joan Chen. "Also
verlegten wir den Dreh in einen anderen Teil des Parks. Auf einmal
befanden wir uns inmitten der schönsten goldenen Herbstfarben,
während die Blätter wie Federn im Wind flatterten.
Es hätte keinen besseren Moment für Richard und Winona
geben können, die Schönheit des Lebens miteinander
zu verbringen. Es war pure Magie, die uns von der Natur geschenkt
wurde."
Das herbstliche Feeling zog sich durch sämtliche Sets,
ebenso wie es auch die Leistungen der Schauspieler beeinflusste.
Produzent Tom Rosenberg sagt: "Es geht nicht nur um den
Herbst als Jahreszeit, sondern auch um den Herbst im Leben eines
Mannes - eine Zeit, die er gefürchtet hat und der er nun
in die Augen sieht und die er mit jeder Faser seines Körners
umarmt."
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