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The Calling

Dreharbeiten

Szene Für seine Hauptdarstellerin Laura Harris hat Richard Caesar nur Lob: "Ich war sehr beeindruckt von ihrer Darstellung. Zumal sie so unglaublich viele negative Emotionen erzeugen muss. Das ist gelegentlich ein schmerzhafter Prozess, der auch schon einmal mehr Takes braucht, und es ist eine unglaubliche Leistung für eine Schauspielerin wie Laura, die so einen direkten Zugang hat, die aus einem großen Talent heraus Emotionen 'echt' erweckt und nicht künstlich kreiert. Das kann unglaublich an die Substanz gehen, wenn an 44 von 50 Drehtagen vor der Kamera steht. Sie hat da meinen höchsten Respekt."

Über Produzent Norbert Preuss, der die Dreharbeiten vor Ort durchgängig betreute, sagt er: "Ich fühlte mich von ihm hundertprozentig unterstützt, da Norbert nicht der Ansicht ist, der Regisseur sei der "natürliche Feind" des Produzenten. Er weiß, dass man ein gemeinsames Ziel hat: mit dem vorgegebenen Budget den bestmöglichen Film zu machen."

Szene Kameramann Joachim Berc stimmt mit Regisseur Richard Caesar voll und ganz darin überein, dass es bei einem Film das Wichtigste ist, den richtigen Weg zu finden, die Geschichte zu erzählen: "Man hört oft, etwas sei 'schön fotografiert'. Aber sehr oft sehe ich schöne Dinge, die völlig an der Geschichte vorbeigehen. Schönheit ist eine vorausgesetzte Nebensächlichkeit. Es ist viel wichtiger, die Interpretation des directors zu erfahren, die Richtung, die er einschlägt, was das englische Wort viel klarer macht als das deutsche Wort Regisseur.

Und das umzusetzen mit Bildern und Lichtstimmungen. Es kann besser sein, einen Schauspieler nur als Silhouette zu zeigen statt in vollem Auflicht, oder in einem dramatischen Seitenlicht oder einem bedrohlichen Unterlicht oder einem bedrückenden Oberlicht. Wie mit einer sechssaitigen Gitarre kann man mit sechs Lampen einen Akkord setzen."

"In diesem Film", so erklärt Joachim Berc, "gibt es nicht viel Sonnenschein. Wir sehen viel Grau und Schwarz und Braun, ein wenig Blau, hier und da etwas Rot. Das ist wichtig für die Geschichte, und es ist schön, es ist nicht hässlich. Es gibt auch Schönheit bei unfreundlichen Stimmungen. So wie es Leute gibt, die Regenwetter mögen. Richard hat hier keinen Horrorfilm gemacht, in dem viel Blut fließt, sondern eine Geschichte, die eher im Kopf passiert. Man sieht nicht alles, aber versteht alles."

Von vornherein angetan war Produktionsdesigner Bernd Lepel vom Farbkonzept, auf das er sich schnell mit Regisseur Richard Caesar und Kameramann Joachim Berc einigen konnte: "Es stellte sich heraus, dass wir drei ziemlich ähnliche Vorstellungen hatten. Es sollte nicht gerade aussehen wie Schwarzweiß, aber doch eher farblos. Wir wollten verwaschene Farben haben, keine grellen und hervorstechenden.

Übrigens - die britischen Maler machen schon Witze darüber: 'Wenn Bernd kommt, brauchen wir wieder viel graue und schwarze Farbe.' Mir war das gar nicht so bewusst: Ich habe tatsächlich eine Tendenz zu Grau und Schwarz, das ist offenbar mein Stil. Ich mag es lieber, depressive dunkle Räume auszustatten wie etwa das Schlafzimmer von Elizabeth Plummer, als prunkvolle und schöne. Aber da ist jeder Designer anders."

Auch Kostümdesignerin Pam Downe wurde in die Diskussionen über das Farbkonzept miteinbezogen. "In diesem Film habe ich Farben mehr als alles andere eingesetzt", erklärt sie. "Am Anfang benutze ich hellere Farben und Kleidungsstücke, die leicht aussehen, und im Laufe des Films werden die Kostüme immer dunkler und schwerer. Bei Laura Harris musste ich im Kopf behalten, dass sie noch sehr jung ist und eine Mutter spielt, also galt es, sie nicht wie eine alte Schachtel aussehen zu lassen. Sie durfte auch nicht zu hart aussehen und nicht wie ein Mädel aus der Großstadt, denn das Ganze spielt ja auf einer Insel."

"Am liebsten mache ich die Kostüme für historische Filme", fährt Pam Downe fort, "weil man da auch sehr viel mit Formen und Silhouetten arbeiten kann. Leider werden immer weniger historische Filme gedreht, weil sie zu teuer sind. Es kann aber schwieriger sein, Kostüme für zeitgenössische Filme zu finden als für historische, denn das Publikum 'liest' die Kostüme und entscheidet dann sofort, um was für eine Persönlichkeit es sich handelt.

Man muss also einerseits versuchen vorauszuahnen, was das Publikum denken wird, und andererseits das zu tun, was man tun möchte. Am meisten Spaß gemacht hat es bei The Calling, die Leute für die Orgie im Haus der Plummers anzuziehen. Mit den Masken und den durchsichtigen Stoffen konnte man sich ein wenig austoben, etwas gewagtere Sachen machen."




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