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Dancer in the Dark


Lars von Trier

Regie, Drehbuch, Kamera

Regie Seit er 1984 mit Element of Crime seinen internationalen Durchbruch hatte, gilt Lars von Trier als einer der experimentierfreudigsten und innovativsten Regisseure nicht nur Dänemarks, sondern ganz Europas. Schon als Filmstudent begann er gleichzeitig mit seinen immer wiederkehrenden Themen auch seinen technischen Stil zu entwickeln und fortzuführen: Versuche mit neuartigen Filtern, Kameras und Postproduktionstechniken trugen zur kontinuierlichen Veränderung seines Filmwerkes bei - bis hin zum "Dogma 95"-Manifest, jenem filmischen Keuschheitsgelübde, das von Trier 1995 in Cannes verkündete, mit dem Ziel, aus den als übermächtig empfundenen Film- und Erzähltechniken Hollywoods auszubrechen und neue künstlerische Freiheiten zu finden.

Lars von Trier, geboren am 30. April 1956 in Kopenhagen, besuchte bis 1983 die dänische Filmschule. Jeder seiner dort entstandenen Kurzfilme - Nocturne (1981), Images of Relief (1982) und Liberation Pictures (1983) - wurde beim Münchner Filmfest mit einem Preis ausgezeichnet. Mit Element of Crime (1984), der in Cannes den Prix de la Technique gewann, begann von Trier seine "Deutschland-Trilogie" (alle Wege führten darin nach Deutschland), die er dann mit Epidemic (1987) und Europa (Zentropa,1991) vervollständigte.

Anfang der 90er Jahre etablierte von Trier - der das "von" in seinem Namen übrigens noch während seiner Hochschulzeit selbst hinzugefügt hat - seinen Ruf als Kinomagier, der sich des Manipulativen seines Kinos voll bewusst ist (in allen Filmen der "Deutschland"-Trilogie geht es um Hypnose). Als Meister düsterer Leinwandalpträume spielte von Trier anschließend erneut genüßlich mit den Urängsten der Zuschauer, als er sie in die unbehagliche Atmosphäre eines Krankenhauses warf, in dem es auch noch spukte: The Kingdom (Geister, 1994) hieß seine TV-Miniserie, die international mit großem Erfolg lief und 1997 von ihm fortgesetzt wurde.

Bereits mit der ersten Staffel von The Kingdom verabschiedete sich von Trier endgültig von seinem extrem stilisierten Kunstkino und experimentierte stattdessen mit einer naturalistischen, handgehaltenen Kamera und einem quasi-dokumentarischen Drehstil. Diese Technik entwickelte er schließlich zum "Dogma 95"-Manifest, als dessen eigenen Beitrag er 1998 Idioterne (Idioten) vorstellte.

Zuvor jedoch hatte er mit dem herzergreifenden Melodram Breaking the Waves (1996), das mit zahlreichen Preisen - darunter einem César als Bester Fremdsprachiger Film, einem EFA Award als Bester Europäischer Film und einer Oscar-Nominierung für Emily Watson in der Hauptrolle - ausgezeichnet wurde, seine "Golden Heart"-Trilogie eröffnet.

Nach Idioterne ist Dancer in the Dark nun der Abschluss dieses Zyklus, in dem von Trier mit großem Ernst (und einem gerüttelten Maß an emotionaler Manipulation) die Regeln des Melodrams bedient, um seine tränenreichen Geschichten von märtyrerhaften Frauen zu erzählen.

Bis 2034 will Lars von Trier auch ein weiteres Experimentalprojekt abgeschlossen haben: seit 1984 filmt er jedes Jahr einen Teil eines 50 Jahre umspannenden Dokumentarfilms.




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