Die Abenteuer von Elmo im Grummelland

Produktionsnotizen

Als die Kameras am 26. Mai 1998 in Wilmington, North Carolina, anliefen, begann die Produktion von Die Abenteuer von Elmo im Grummelland ihre eigene, 30tägige Reise. Basierend auf der einzigartigen Qualität der klassischen, beliebten "Sesamstraße"-Figuren und einem Ensemble neuer Charaktere, sowie einer starken Story, wundervoller Musik und der Philosophie Jim Hensons - der Unterhaltung treu zu bleiben, Spaß zu haben und das Leben zu feiern - kamen Jim Henson Pictures und Children's Television Workshop zum ersten Mal zusammen, um einen Film zu produzieren.

Brian Henson, Präsident der Jim Henson Company, und David Britt, Präsident und CEO des Children's Television Workshop, initiierten den Film für die ganze Familie, von den kleinsten zweijährigen über die jugendlichen "Sesamstraße"-Fans bis hin zu deren Eltern und Großeltern.

"David und ich haben bereits vor fünf Jahren darüber gesprochen, gemeinsam einen Film zu machen", erinnert sich Henson. "Wir waren uns einig, dass dies eine tolle Möglichkeit für unsere beiden Unternehmen wäre, auf eine sehr vertraute Art zusammen zu arbeiten. Über all diese Jahrzehnte haben CTW das Management und die Produktion der `Sesamstraße' auch ohne Henson ausgezeichnet bewältigt. Wir haben zwar die Figuren, die Puppenspieler und einige andere Basics dazu beigetragen, aber die beiden Firmen haben nie wirklich zusammengearbeitet. Mit diesem Film bot sich die Gelegenheit, das zu ändern. Und als Bonus konnten wir auch beide auf Arrangements mit Columbia Pictures zurückgreifen, die uns das perfekte Team zusammenstellten."

Die Story

Der nächste Schritt war es, die richtige Story zu finden. Stephanie Allain, die Präsidentin der Produktion für Jim Henson Pictures, ist der Überzeugung, dass die wichtigsten Elemente eines Films "das Skript, die Story, die man erzählen will, und die Art, wie man sie erzählt" sind. "Wenn man mit dem Drehbuch anfängt, kann man meiner Meinung nach nicht viel falsch machen. Man kann in einen dunklen Raum gehen und sich selbst an einen anderen Ort, fernab der eigenen Realität transportieren, aber es ist sehr wichtig, dass die Story intakt ist. Wenn sie gut ist, bevor die Kamera angeworfen wird - das ist schon die halbe Miete."

"Wir haben etliche Konzepte entwickelt, um die richtige Story zu finden", erinnert sich Henson.

"Und wir waren uns bald einig, dass wir mehr bieten müssen als das, was die `Sesamstraße'-Zuschauer täglich im Fernsehen sehen. Schließlich haben wir beschlossen, einen Film über Elmo zu drehen. Das war, bevor er so beliebt war, aber wir haben fest damit gerechnet, dass er der zukünftige Star der `Sesamstraße' sein würde. Also war die Idee, einen Film um ihn herum zu stricken richtig und zeitgemäß."

Elmo

"Elmo wurde ursprünglich als ein Ensemblemitglied der `Sesamstraße'-Monster geschaffen", erklärt Kevin Clash, die Stimme hinter dem kleinen, roten Monster. "Wir hatten bereits einen Blauen, einen in lila, einen Grünen... wir brauchten noch einen Roten. Einer der Autoren sah ihn sich an, mochte die Art, wie er aussah und entschied sich, eine Geschichte über ihn zu schreiben."

Clash wurde Elmos Stimme, nachdem ein anderer Puppenspieler die Serie verlassen hatte. Richard Hunt, der seinerzeit auch Forgetful Jones, Gladys die Kuh und den alten Meckerer Stadtler aus dem Balkon in "Muppets Tonight" zum Leben erweckt hatte, fragte Clash, ob er seinen Platz einnehmen wolle. "Ich ging zu den Produzenten, gab ihnen eine Probe meiner Stimme und sie sagten Okay. So ist es passiert", erzählt Clash.

"Es ist schwer zu sagen, warum eine bestimmte Figur so erfolgreich wird", erläutert Henson. "aber der Grund für Elmos Popularität ist Kevin. Er ist einer der Spieler, die in ihrem Job so brillant sind, dass jede Figur, die sie sich auswählen zu einem Hit wird. Er ist einer der Spieler, die eine `gute' Performance zu etwas Anregendem, Unterhaltsamen machen. Elmo ist so erfolgreich, weil der richtige Mann hinter ihm steht."

Kevin Clash spielt nicht nur die Hauptfigur, er ist auch Co-Produzent. "Für diesen Film musste ich zwei verschiedene Hüte tragen", grinst er. "Ich liebe es, mit Elmo zu arbeiten, aber er ist ständig im Bild, und ich hatte auch noch andere Dinge zu tun. Das war für mich manchmal sehr verwirrend."

Die Entstehung

Hensons Produzentin Alex Rockwell erinnert sich an die Genesis des Films: "Wir begannen mit der Frage, was passieren würde, wenn wir in Oskars Mülltonne herabsteigen würden. Die Tonne war bisher immer ein Mysterium. Dann kam uns der Gedanke an das Grummelland. Was wäre, wenn Elmo seinen Ball in Oskars Tonne verlieren würde und im Grummelland landen würde, um ihn zurückzuholen? An diesem Punkt holten wir den Autoren Mitchell Kriegman dazu, damit er ein paar Ideen entwickeln konnte."

"Children's Television Workshop hat seit 1984 keinen Kinofilm mehr produziert", erinnert sich Marjorie Kalins, die CTW-Produzentin des Films. "Wir mussten uns vorher genau darüber klarwerden, was es bedeutet, in den neunziger Jahren einen `Sesamstraße'-Film zu drehen - schließlich hat sich die Unterhaltung für Kinder und Familien stark verändert. Wir kamen zu der Übereinstimmung, dass man eine starke Abenteuer-Geschichte mit allen `Sesamstraße'-Elementen verbinden musste, die die Kinder kennen und lieben."

"Wir haben hier eine TV-Serie, die seit 30 Jahren gesendet wird", bemerkt Kriegman. "Sie hat viele Charaktere, viele Hintergrundgeschichten, viel zu erforschen... und das mussten wir auf eine großartige Art ins Kino bringen, es episch gestalten und die Emotionen in den Vordergrund stellen."

Kein Ball

"Mitchell hob mein Konzept auf einen neuen Level", sagt Rockwell. "Er sagte: Nein, nein, nein, kein Ball... machen wir eine Schmusedecke daraus. Es ist Elmos Decke, und er will sie zurückhaben. Das ist es doch, was Kinder wirklich lieben - ihre Kuscheldecken. Und dann entwickelte er diese großartige Figur Kuschli."

"Die Idee von Elmo und seiner liebevollen Beziehung zu seiner Kuscheldecke fand ich sehr attraktiv", erklärt Kriegman. "und Oskar war schon immer einer der stärksten Figuren der `Sesamstraße'. Er ist ein Schwindler, der aus einem Loch herauskommt und unwichtige Dinge sagt.

Also führte ich diese Elemente zusammen und sagte: Lasst uns einen Weg finden, wie Elmo ins Oskars Territorium stolpert - mitten dort hinein, wo noch niemand vorher war. Daher kommt das Grummelland."

"Mitchell ist ein wunderbarer, kreativer Kopf", lobt Henson. "Eine Menge der besten Gags in dem Film stammen von ihm. Und dann kam Joey Mazzarino hinzu, der die Figuren viel besser kennt, weil er seit neun Jahren für die `Sesamstraße' spielt und schreibt und für seine Arbeit bereits drei Emmys bekommen hat. Joey hat alle Figuren in diesem Film noch einmal überarbeitet und es geschafft, dass sie so funktionieren wie in der Serie. Dann hat er noch einige wunderbare Comedy-Elemente hinzugefügt. Diese beiden Künstler - Mitchell und Joey - haben ausgezeichnet zusammengearbeitet."

Keine Angst

Als er gefragt wurde, was er in der Geschichte wiederfinden wolle, erklärte Mazzarino: "Sie darf für die Kinder nicht zu angsteinflößend sein. Sie muss leicht und lustig bleiben, und natürlich müssen sie auch Erwachsene mögen. Der Humor muss aus einer natürlichen Fröhlichkeit heraus kommen und mit warmherzigen Spaß kombiniert werden, der die Menschen zum Lachen bringt. Wir haben Witze heruntergeschrieben, und immer wenn jeder gelacht hat, wussten wir: Das ist es."

"Viel von dem, was auf der Leinwand geschieht, kommt von den Puppenspielern", fährt Mazzarino fort. "Gib ihnen eine gute Szene, und sie machen sie besser. Entweder schaffen sie es, ihre Figur etwas tun zu lassen, von dem man selbst nicht wusste, dass sie es kann, oder sie erzählen einen Witz auf eine Art, die hundertmal besser ist als man es am Computer im Sinn hatte. Und man muss Elmo haben. Man muss viel Elmo haben."

Elmos Wirkung

Elmos Wirkung überrascht niemanden, der in der TV-Serie oder im Film mit ihm zu tun hatte. "Elmo ist unschuldig wie ein sehr kleines Kind", erklärt Henson, "und gleichzeitig hat er einen Witz, der, obwohl er aus seinem unschuldigen Herzen kommt, sehr unterhaltsam für Erwachsene ist."

Allain weiß, dass das Geheimnis von Elmos Wirkung in seinen physischen Eigenschaften ebenso wie in seiner Persönlichkeit liegt: "Zusätzlich zu seiner Farbe rot, die sehr attraktiv ist, kommt, dass seine Naivität sehr ansprechend wirkt. Ich denke, es ist sein Herz, sein Geist, der die Menschen anspricht. Er ist nicht unter zu kriegen. Du kannst Elmo nicht aufhalten. Er akzeptiert kein Nein als Antwort und er versucht immer, das zu bekommen, was er will - das aber mit einer Unschuld, die sehr liebenswert und beneidenswert ist. Ich glaube, Kinder und Erwachsene sind sich einig, dass dies sehr gute Eigenschaften sind."

Neue Songs

Zusätzlich zum Charme des Drehbuchs wurden sechs neue Songs von Liedermachern, die bisher noch nie für die "Sesamstraße" gearbeitet hatten, in den Film aufgenommen. Zu diesen Musical- Nummern gehören Raffkys gierig-manische Beschwörung "Make It Mine!", "Point of View", die Erklärung der Müllkippen-Königin über die Schönheit ihres Abfalls, der spaßige, mitreißende Grummelsong "Welcome to Grouchland - Now Scram!", "Take the First Step", eine Aufmunterung der Grummelländer an Elmo und das Lied des gesamten "Sesamstraße"-Ensembles, die glücklich "Together Forever" anstimmen.

Wer führt Regie?

Als das Skript in trockenen Tüchern war, begann die Suche nach dem richtigen Regisseur. Gary Halvorson, der bereits 13 Episoden von "Muppets Tonight" inszeniert hatte, wurde von Henson gefragt, ob er bereit wäre, sein Debüt als Kinoregisseur abzuliefern. "Gary war der erste Regisseur, mit dem wir an `Muppets Tonight' gearbeitet haben", erinnert sich Henson. "Und diese Arbeit setzten wir fort, denn er hat eine unglaubliche Energie und ein großes musikalisches Talent.

Außerdem verfügte er über genug Fernseh-Erfahrung, um diesen Film schnell zu realisieren. Ich gab ihm ein Skript, er las es und machte Unmengen von Notizen, die er mir bei einem Meeting mit Columbia Pictures gab. Wir hatten nur das eine Meeting, und dann gab das Studio grünes Licht."

Kalins war ebenso begeistert von der Wahl des Regisseurs: "Gary kombiniert großes Verständnis für die Art, wie man die Muppets in Szene setzen muss, mit einem kraftvollen, starken Sinn für Musik. Unter seiner langen Credit-Liste befinden sich auch zahlreiche Opern-Inszenierungen. Er brachte eine ganze Palette Talent in den Film ein."

Zu den besonderen Herausforderungen bei der Inszenierung eines Film gegenüber des Fernsehens gibt Halvorson zu Protokoll: "Wenn ich eine Sitcom inszeniere, bedeutet das non-stop Dialoge und Witze. Bei einem Film geht es um Bilder und Ideen ohne Dialog. Als ich anfing, mit am Skript zu arbeiten, habe ich mich immer gefragt: Wie kann ich diese Szene ohne Dialoge inszenieren? Und dann war da der 30-Tage-Drehplan. Dies ist ein ungewöhnlich kurzer Zeitraum für einen Muppet-Film, also war mir das ein bisschen unheimlich."

Arbeit mit Puppen

"Wenn man mit Puppen arbeitet, dauert es länger, eine Szene einzurichten und dann zu filmen", fährt Halvorson fort. "Jede Minute eines jeden Tages muss sorgfältig geplant werden, und man muss sich sklavisch an den Drehplan halten. Wenn ein Muppet ein Glas Wasser in die Hand nehmen will, sind drei Einstellungen nötig. Erstmal muss man das Glas so positionieren, dass die Puppe es erreicht, dann muss sie es in die Hand nehmen und danach muss man einen Kameraschnitt und eine Aufnahme machen, in der sie das Glas in der Hand hat. Insgesamt dauert das gut anderthalb Stunden. Was für einen Schauspieler ein simpler Bewegungsablauf ist, ist für uns unglaublich kompliziert."

"Wenn man etwas braucht, erfordert das eine sorgfältige Planung", erläutert Halvorson weiter. "Die Puppenspieler müssen Bescheid wissen, der Workshop muss Bescheid wissen. Sie müssen die richtige Montur zur Verfügung haben - sie haben verschiedene Armaturen, um zum Beispiel ein Glas aufzunehmen - sie müssen eine bestimmte Art von Hand zur Verfügung haben, mit der man ein Glas greifen kann. Es braucht ungeheuer viel Vorbereitung und man kann nichts am Set improvisieren, wie man es mit menschlichen Schauspielern kann. Insofern kamen mir dreißig Tage sehr kurz vor."

Menschliche Stars

Der nächste Schritt war die Suche nach den menschlichen Stars. Sie endete mit der Besetzung von zwei der größten Talente im Showgeschäft: Vanessa Williams und Mandy Patinkin. "Wir wollten unbedingt ein großes musikalisches Talent für die Rolle der Müllkippen-Königin", erinnert sich Henson. "jemand, der in der Welt der Musik bekannt ist und auch noch über eine anziehende Persönlichkeit verfügt. Und wir fanden Vanessa, die all das hat, was wir uns vorgestellt haben."

Mit Elmo zu spielen, war für Vanessa Williams eine einzigartige Erfahrung: "Ich bin am Ziel", schmunzelt sie, wenn sie auf die denkwürdigen Dreharbeiten mit dem kleinen roten Kerl aus der "Sesamstraße" angesprochen wird. "Elmo ist entzückend, aber er liebt es, herumzualbern. Es ist wirklich wundervoll, mit ihm zu arbeiten - besonders mit dieser sagenhaft reichhaltigen Musical-Nummer, die meiner Meinung nach ein echtes Show-Highlight wird. Aber darüber hinaus war es fantastisch, etwas zu tun, das meine Kinder für den Rest ihres Lebens genießen und in Ehren halten werden."

"Für Raffky, den gierigsten Menschen der Welt, wollten wir einen Comedy-Schauspieler haben, der wild und überzogen agieren kann, dabei aber immer glaubwürdig bleibt", erklärt Henson. "Mandy war perfekt. Er ist ein unglaublich flexibler Schauspieler und wie sich herausstellte auch ein toller Sänger. Und so hatten wir es geschafft, gleich zwei großartige musikalische Mimen zur Verfügung zu haben."

"Man hat mir per Kurier das Drehbuch geschickt, ich habe es gelesen und geliebt", erinnert sich Patinkin. "Also rief ich an und sagte: Ich bin dabei! Ich habe den Job im wahrsten Sinne des Wortes im blinden Vertrauen angenommen. Und soweit es mich betrifft habe ich festgestellt, dass es wesentlich angenehmer ist, mit Muppets zu arbeiten als mit realen Menschen. Es war die beste Zeit, die ich je mit Dreharbeiten verbracht habe, und ich übertreibe nicht. Mein Rat lautet: Wenn Sie jemals die Möglichkeit haben, mit den Muppets zu arbeiten - tun Sie's einfach!"

Ausstattung

[600] [1024] Jede Produktion braucht einen bestimmten Look, und auch Die Abenteuer von Elmo im Grummelland machten in diesem Punkt keine Ausnahme. Der Design-Berater Val Strazovick und der Produktionsdesigner Alan Cassie kamen an Bord, um nach Muppet Treasure Island (Muppets - Die Schatzinsel, 1996) und The Muppet Christmas Carol (Die Muppets Weihnachtsgeschichte, 1992) ein drittes Mal für Henson zu arbeiten.

"Sie brachten die notwendige Erfahrung mit, wie man einen Set aufbaut, in dem Muppets agieren können", erklärt Henson. "Die Jungs sind sehr talentiert, wenn es darum geht, tiefe und kinematische Sets zu kreieren. Wir haben alle möglichen Tricks benutzt, um das Bild tiefer und den Film somit größer wirken zu lassen, und von diesen Tricks versteht Val wirklich viel."

Zusammen mit den Produzenten und dem Regisseur entwickelte Strazovick den spektakulären Look von Oskars Mülltonne, das Grummelland, Raffkys Schloss und Da Dump. "Zuerst dachte ich mir: Vielleicht bin ich mit dem Grummelland etwas zu weit gegangen", schmunzelt Strazovick. "Eigentlich wollten sie eine normale Stadt, in der Müll wirklich nur Müll ist, aber ich sagte: Nein, nein, nein, das ist eine tolle Gelegenheit, mal etwas ganz und gar untraditionelles zu zeigen. Die Dinge müssen so grummelig sein wie die Wesen, die dort leben. Im Grummelland geht es um schlechte Laune und Spaß. Ich dachte mir: Lass es albern aussehen, lass es lustig aussehen. So wie es ein Kind malen würde, mit schiefen Winkeln. Es war krumm. Die Fundamente waren realistisch, aber wir haben sie noch ein bisschen verbogen."

Grummel-Müll

"Wenn man an Müll denkt, denkt man an eine Tonne voller Abfall. Die Grummelländer sehen das anders", sagt Cassie. "Sie wollen Müll. Sie leben auf Müll. Sie denken, er sei besser als neuer Kram. Das ist ihre Philosophie. Also besteht das Grummelland aus organisiertem Müll. Es gab einen Müll-Sportartikel-Händler, eine Schund-Bank namens The First Savings & Leave Us Alone, einen hässlichen Salon, das Auto-Durcheinander, den Musikladen Tone Deaf und das Restaurant The Rotten Egg. Um genug Müll zusammen zu bekommen, suchten die Kollegen von der Requisite alle Flohmärkte in der Umgebung ab. Sie brachten zehn Lastwagenladungen mit zurück. Tonnen!"

Raffkys besonderer Müll

"Raffkys Müll musste immer ein bisschen neuer aussehen als der Rest vom Grummelland, denn sein Kram ist der beste", ergänzt Cassie. "Er sortiert ihn und stempelt MEIN darauf. Er will keinen Müll.

Er will einfach die Besitztümer anderer Leute haben, aber er muss sich mit dem der Grummelländer zufriedengeben - er lebt schließlich hier. Er hat Spielzeug, Teddybären, Mini-Eisenbahnen, Schirme, Musikinstrumente... alles, was einem gerade einfällt - Raffky `sammelt' es."

Die Müllkippen-Königin in Da Dump

Das Set-Design für die Müllkippen-Königin beschreibt Cassie folgendermaßen: "Sie lebt in Da Dump mit ihren stinkenden Untertanen, und das Design für ihren Hof ging hin und her, weil niemand genau wusste, wie es nun aussehen sollte. Zum Schluss konzipierten wir es wie einen riesigen, beweglichen Berg aus Müll, aus dem die Königin emportreten sollte, um sich Elmo zu zeigen. Ihre Untertanen bestanden aus Plastik- und Papiermülltüten."

"Viel Denkleistung, Vorbereitung und Arbeit wanderten auf den Müll", grinst Cassie. "Drei Monate lang haben unsere Arbeiter auf Leitern Büchse für Büchse aneinander geklebt, Flasche um Flasche und alles mögliche andere, bis wir endlich fertig waren. Eine unserer größten Herausforderungen war die Müllkippen-Königin, die aus dem Zentrum von Da Dump auf einer Art Plattenteller emporschweben sollte. Dabei sollte sich der Müll trennen und den Blick auf die Königin freigeben. Es wurde ein fantastischer Set."

Die verborgene Welt in Oscars Tonne

[600] [1024] Wenn Elmo seine Kuscheldecke in Oskars Mülltonne sucht, purzelt er in eine Welt, die in der "Sesamstraße" 30 Jahre lang verborgen geblieben ist. Dieser Set gehörte, laut Cassie, ebenfalls zu den großen Herausforderungen. "Die Kollegen hatten Angst. Sie hatten Bedenken, weil niemand bisher die Tonne von innen gesehen hatte... das ist in den Köpfen der Leute."

"Wir haben viel über Oskars Tonne und das, was darin ist, gehört", erzählt Allain. "Oskar hat Späße gemacht über einen Swimming-Pool und manchmal hören wir das Trompeten von Elefanten oder alle anderen Dinge in dieser unglaublich kleinen Tonne. Und nun werden Sie zum ersten Mal sehen, was wirklich in Oskars Tonne ist."

"Oskars Müll ist jenseits von Müll", wirft Rockwell ein. "Es ist wie ein Durchgang in eine andere Welt."

Kamera und Beleuchtung

Die Ausleuchtung der verschiedenen Sets war eine der größten Herausforderungen für den Chefkameramann Alan Caso: "In diesem Film war es mir unmöglich, die Kamera wie in einem normalen Film einzusetzen. Es war eher wie der Blickwinkel aus der Kniehöhe eines Kindes. Die Spieler hielten die Muppets über ihren Köpfen, so dass sie 1,80 Meter in der Luft agierten, und die Menschen in den Szenen waren 2,70 Meter groß, weil sie auf einer 90 Zentimeter hohen Plattform standen, damit sie perspektivisch zu den Muppets passten.

Und ich stand auf dem Boden und schaute mir das an. Wir mussten auf Leitern und Plattformen arbeiten und eine fernbedienbare Kamera an einem hohen Kran benutzen, der uns nicht erlaubte, beim Ausleuchten und Filmen durch den Sucher zu blicken. Nur auf dem Video-Monitor konnten wir die Aufnahmen kontrollieren."

Licht in Raffkys dunkles Schloss

"Der fürs Ausleuchten schwerste Set war Raffkys Schloss", fährt Caso fort. "Es war ein gigantischer Zylinder, in dem es schwierig war, das Licht zu positionieren. Außerdem war es der dunkelste und launischste Set. Am dankbarsten war die Müllkippen-Königin im Da Dump. Wenn die Königin aus den Tiefen ihres Müll-Reiches emporsteigt, fängt der ganze Müll an zu leuchten und zu pochen - so wie vulkanisches Licht.

Wir haben diese Müllstapel von unten beleuchtet und von oben angestrahlt, bis wir einen Punkt der Lichtdurchlässigkeit gefunden hatten, nach dem wir gesucht hatten. Wir waren in der Lage, per Fernbedienung den Fokus zu verschieben und die Farben der Lichter zu verändern und so eine Art theatralischen `Rock'n'Roll'-Look zu schaffen. Wir hatten nicht im Sinn, die Müllkippennummer wie ein Theaterstück zu gestalten, aber wir wollten unsere Beleuchtung dazu benutzen, dieses Gefühl von Die-Erde-öffnet-sich-und-die-Lava-quillt-aus-dem-Mittelpunkt-der-Erde-hervor zu erzeugen.

Der Song beginnt mit Blitz und Donner. Ich hatte das Gefühl, ein beweglicher,

lebender Set mit vielen glitzernden Teilen würde gut dazu passen."

Muppets saugen Licht auf

Wie der Rest der Crew war auch Caso sehr vorsichtig mit Oskars Mülltonne. "Weil bisher noch niemand wirklich dort unten war, ist die Mülltonne nur eine Interpretation. Es gab ein paar Wand- und Kronleuchten, aber hauptsächlich herrschen dort finsteres - aber nicht zu finsteres! - Licht und Spinnweben. Das Schema war das Fehlen von Umrissen."

"Eine weitere Herausforderung war es, Elmo davon abzuhalten, zu glühen", fährt Caso fort. "Er war so rot, dass wir eine andere Beleuchtung benutzen mussten, um die Röte etwas zurückzunehmen. Bei vielen Muppets passiert es, dass sie das Licht einfach aufsaugen. Elmo, Grobi, Telly, Krümelmonster... diese Figuren saugen wirklich das Licht auf. Oskar kann man am besten ausleuchten. Wir mussten viele Dinge bedenken, als wir die Muppets ausleuchteten. Wenn es dann um die Menschen ging, mussten wir das Licht zurücknehmen."

Leicht und hell

"Der wichtigste Punkt bei der Beleuchtung war, alles leicht und hell zu gestalten. Wir wollten die Kinder nicht ängstigen. Wir wollten nicht, dass finstere Kreaturen hervorspringen und Vier- oder Sechsjährige erschrecken. Hier handelt es sich um Figuren, die man täglich in der "Sesamstraße" sehen kann. Natürlich wollten wir sie ein bisschen anders zeigen - schließlich handelt es sich hier um einen Kinofilm. Aber man muss sie im Kontext der Kinder und der Show behalten."

Was die Beleuchtung der menschlichen Schauspieler angeht, hatte Caso leichteres Spiel: "Man muss ein kompletter Idiot sein, um Vanessa Williams falsch auszuleuchten. Sie hat ein fantastisches Gesicht. Es war ein Kinderspiel, dieses Gesicht auszuleuchten. Das gleiche mit Mandy. Sein Gesicht ist so ausdrucksvoll. Sein Talent ist grenzenlos. Du sagst ihm: Gib mir mal was anderes, und in ein und demselben Take gibt er dir fünf verschiedene Gesichtsausdrücke, einen nach dem anderen, aus allen vorstellbaren Perspektiven, von schenkelklopfender Comedy bis hin zu herzzerreißendem Drama."

Neue Grummel-Muppets

Die Aufgabe, die neuen Muppets zu gestalten und die Kostüme für die menschlichen Stars zu entwerfen, fiel dem Muppet Workshop in New York zu. Ed Christie, der Muppet Art Director des Films, war von Anfang an in die Entwicklung der neuen Figuren und die Überwachung der Designs eingebunden:

"Der Film nutzt viele bekannte `Sesamstraße'-Gesichter wie Ernie und Bert, Bibo, Krümelmonster, Telly, Grobi, Rosita, Graf Zahl, Oskar und natürlich Elmo. Sie treten hauptsächlich in den `Sesamstraße'-Szenen auf. Wenn wir ins Grummelland kommen, konzentrieren wir uns auf die neuen Figuren."

"Wir haben eine Figur namens Krabbel entwickelt", fährt er fort. "einen Käfer, der Kumpan des gierigen Raffky. Außerdem haben wir eine Gruppe von Kreaturen namens Die Pesties gestaltet. Sie sind so ähnlich wie Kakerlaken, pelzig und mit großen Augen, die ständig im Weg herumstehen. Sie sind wie die Keystone Cops, sie rennen sich gegenseitig über den Haufen und machen für Raffky Botengänge.

Für die Szene auf Da Dump haben wir die Stenchmen geschaffen, die Untertanen der Müllkippen-Königin. Einer hat den Kopf eines Fußballs, ein anderer den eines Spaghetti-Siebs, und die meisten sind aus Plastik- und Papiermülltüten gemacht.

Andere Grummelländer sind Stinky, eine Pflanze, die Elmo bei seiner Reise durchs Grummelland hilft, ein riesiges, Godzilla-artiges Monsterhuhn, das den kleinen Elmo verspeisen will, sowie 25 weitere Grummelländer, die das Land bevölkern. Die konnten wir mit verschiedenen Kostümen ausstatten und immer wieder verwenden."

Wenn er gebeten wird, einen Grummelländer zu beschreiben, erklärt Christie: "Oskar und die Grummelländer gehören alle der selben Spezies an. Sie sehen gleich aus, haben eine ähnliche Kopfform und ähnlich schlechte Manieren. Sie sind nölig, mürrisch, sie riechen schlecht und lieben müffelnde Sachen. Sie tragen hässliche Klamotten und schmücken sich mit Schrott."

"Der Bürgermeister von Grummelland ist unsere Version von Groucho Marx", ergänzt Stephen Rotondaro, Designer im Muppet Workshop. "Sein Kostüm ist inspiriert von dem des Bürgermeisters von Munchkinland in The Wizard of Oz (Das zauberhafte Land, 1939). Die anderen Grummelländer reflektieren einen Postboten, einen Koch, einen Polizisten... Wir haben einen Eisverkäufer, den wir Bad Humour Man genannt haben. Alles in allem haben wir 75 neue Puppen-Kostüme."

"Da gibt es auch diese kleine Grummelländerin namens Grizzy", fährt er fort. "Sie ist keine typische Grummelländerin. Sie versucht, Elmo zu helfen und trägt Kleider, die nicht so fürchterlich hässlich sind wie die der anderen. Sie sind ein bisschen niedlicher, ein bisschen neuer und man kann sie gut von den anderen Grummelländern unterscheiden, die absolut keinen Geschmack haben."

Grummel-Frisuren

"Darüber hinaus haben wir neue Perücken für die Grummelländer gestaltet," sagt Rotondaro. "Es gibt eine Szene, in der die Frauen von Grummelland aus dem Salon kommen und ihr Haar offensichtlich durcheinandergebracht ist und mit Dingen wie Topfbürsten, alten Blechdosen und Limo-Büchsen verziert sind - das finden die Damen wahnsinnig attraktiv."

Kostüme

Die Aufgabe, die Kostüme für die Müllkippen-Königin und Raffky zu designen, übernahm Polly Smith, Kostümbildnerin des Workshops. "Ich habe eng mit Gary zusammengearbeitet, um ein schlüssiges Konzept für diese beiden Figuren zu entwickeln", sagt sie. "Am Anfang hatten wir völlig unterschiedliche Auffassungen über das Kostüm der Müllkippen-Königin. Schließlich haben wir uns auf Design, Stoff und Farben geeinigt und diesen Entwurf zum Genehmigen an Vanessa Williams geschickt. Die Uhr tickte, wir hatten nur eine Woche Zeit, das Kostüm herzustellen und nur eine Anprobe. Die letzte Anprobe fand am Set in North Carolina statt."

"Ich wusste nur, dass ich ihr Kostüm möglichst mysteriös, aber auch elegant und exotisch haben wollte", erinnert sich Halvorson. "Ich wollte, dass Vanessa sich dreht und ihre Arme dabei ausstreckt und den Stoff so fließen lässt."

"Das komplette Kostüm ist handbemalt und handgefärbt", beschreibt Smith das Outfit der Müllkippen-Königin. "Es ist ein Gymnastikanzug, auf den kleine Fetzen und Gaze appliziert wurden, damit man durchsehen kann. Es schimmert, wenn sie sich bewegt. Und ihr Kopfschmuck besteht aus kleinen Müllstücken."

"Manche Leute haben gesagt, mein Kostüm sei grün und schleimig", erzählt Vanessa Williams. "Andere sagen, es sei wie im Märchen. Ich finde, es ist eine Kombination von beidem. Und mein Kopfschmuck besteht aus vielen feinen Dingen: ein Angelköder, ein alter Ventilator, Libellen und Schmetterlinge... er ist extrem kreativ."

Ein Film für alle - vom Kleinkind bis zum Großvater

"Die größte Herausforderung bei Die Abenteuer von Elmo im Grummelland bestand darin, dass der Film für jeden Zuschauer funktionieren musste", schließt Brian Henson. "Er musste kindgerecht sein, so dass Eltern ihre Kleinsten zum ersten Mal mit ins Kino nehmen können und gleichzeitig auch sieben-, acht- oder zehnjährige Kinder ebenso unterhalten wie junge Erwachsene und Eltern.

Das ist eine große Aufgabe. Es dreht sich alles darum, die Comedy wirken zu lassen, sie dabei aber rein zu belassen.

Eine weitere Herausforderung war es, den Film so schnell abzudrehen. Aber das gesammelte Talent der Produktionsdesigner, Beleuchter, Kameramänner, des Regisseurs, der Puppenspieler und der Leute des Children's Television Workshop haben die Figuren buchstäblich zum Leben erweckt. Wir verdanken alles diesen wundervollen, enthusiastischen Menschen, die Teil dieses Projektes waren."