Flashback - Mörderische Ferien

Valerie Niehaus

"Es ist nur... ich... ich will einfach nicht wissen, was danach passiert ist."

Jeanette ist 22 und steht am Anfang ihres Lebens. Gezeichnet von ihrer persönlichen Tragödie aus der Kindheit hat sich die gutaussehende junge Frau bisher von der Welt abgeschottet: damals hatte sie das Vertrauen in ihre Mitmenschen vollständig verloren: es ist schwer für sie, Freundschaften zu schließen, auf Menschen zuzugehen. Sie hatte noch nie eine Beziehung. All das macht Jeanette nüchterner, ernster und etwas kühler als ihre gleichaltrigen Freunde.

Sie setzt andere Prioritäten und das macht sie etwas unbequem: dadurch fällt sie auch mehr auf, als ihr lieb ist, denn jeder glaubt, ihre harte Schale knacken zu können. Jeanette Fielmann raucht nicht, trinkt keinen Alkohol, geht nicht aus, macht sich nichts aus Mode: für sie hat Kleidung ausschließlich praktischen Zweck, sie hält warm oder schützt vor Blicken oder dem Wetter. Sie schenkt all dem, was das Leben bunter (und komplizierter) macht, keinen zweiten Gedanken.

Dass sie trotzdem positiv auffällt, ist auf ihr Charisma zurückzuführen: hübsch, intelligent, geradlinig und etwas schüchtern. Kein Wunder, dass auch Leon dem Charme der geheimnisvollen Lehrerin erliegt...

Valerie Niehaus, Jahrgang 1974, hat die stechenden, tiefblauen Augen von ihrem Vater geerbt. Von ihrer Rolle in der ARD-Soap "Verbotene Liebe" konnte sich die Schauspielerin erfolgreich emanzipieren: durch ihre schauspielerische Entwicklung landete sie eine begehrte Rolle in Sönke Wortmanns "St. Pauli Nacht".

Mit unterkühltem Charme und sicherem Gespür für den Grenzgang zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß am Splatter-Genre verkörpert sie die Figur der Jeanette Fielmann, die sie als "liebenswert, gutmütig, traumatisiert und zu naiv für diese Welt" bezeichnet.

Dass Horror durchaus zu schauspielerischen Glanzleistungen anstacheln kann, belegt Valerie Niehaus mit einem Überblick ihrer Lieblings-Horrorfilmen, wie z.B. der gequälte Norman Bates von Anthony Hopkins aus Hitchcocks "Psycho", oder die von Kathy Bates verkörperte Annie Wilkes aus "Misery" von Rob Reiner.

Zu ihren all-time-favorites zählen Murnaus "Nosferatu" und Kubricks "The Shining", sowie Polanskis "Rosemary's Baby".