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Frequency


Produktionsnotizen

"Es gibt immer noch viel, was wir nicht wissen. Was geschieht beispielsweise mit Objekten und Informationen, die in ein schwarzes Loch fallen? Kommen sie irgendwo in unserem Universum wieder zum Vorschein? Oder in einem anderen Universum? Und können wir Raum und Zeit so weit verbiegen, dass wir in die Vergangenheit reisen können? Vielleicht kommt ja jemand aus der Zukunft und erklärt es uns..."

- Stephen Hawking -

Die Teilung des Flusses der Zeit

Toby Emmerichs Drehbuch

Szene Frequency ist eine sehr komplexe Geschichte. Das Drehbuch dafür erreichte New Line aus den eigenen Reihen: Es wurde von Toby Emmerich geschrieben, dem Präsidenten der Musikabteilung! Emmerich war von jeher von den klassischen Zeitreisegeschichten eines H.G. Wells und Jules Verne fasziniert und wollte dem altbekannten Konzept einen völlig neuen Dreh verpassen: Weg vom Trip durch die Geschichte, hin zu einer Reise ins Herz einer typischen amerikanischen Familie.

"Ich habe diese Storys immer geliebt", erinnert sich Emmerich. "Aber ich habe mich oft gefragt, ob man nicht eine Zeitreisegeschichte erzählen könnte, in der anstelle von Menschen lediglich Informationen durch die Jahrzehnte geschickt werden." Frequency basiert auf der wissenschaftlich verbürgten Idee, dass Zeit und Information kein einzeln fließender Strom sind, sondern eine Reihe von Nebenflüssen, die die Fähigkeit haben, sich zu überschneiden. Im Fall von Frequency sind es die Jahre 1969 und 1999, die aufeinander treffen und damit das Leben von Frank Sullivan und seines Sohnes John für immer verändern.

Szene Für Emmerich war es nicht einfach damit getan, sich Gedanken darüber zu machen, welche Implikationen es hätte, wenn man auf einmal mit der Vergangenheit kommunizieren könnte. Ihn interessierte vor allem, wie ein derartiges Phänomen die Entwicklung von Beziehungen oder der Börse oder den Ausgang einer Sportveranstaltung oder eines Mordfalls beeinflussen würde.

Emmerich erklärt seine Absichten: "Die Idee sich überkreuzender Zeitströme ist das leitende Prinzip meiner Geschichte. Aber das war nur die Grundlage, auf die ich weitere Ebenen aufbaute, die mir wenigstens ebenso wichtig und bedeutend waren: meine Liebe für Storys über Väter und Söhne, Polizisten und Feuerwehrleute, Baseball und New York City."

Nachdem Emmerich seine vielseitigen Ideen zusammen getragen hatte, nahm er sich ein paar Wochen frei. In seinem "Urlaub" verkroch er sich täglich zwölf Stunden lang und kam am Ende dieser Zeit mit einer ersten Fassung des Drehbuchs wieder hervor.

Das Skript erregte das Aufsehen des Produzenten Hawk Koch, der darin eine Variation der altbekannten Geschichte der Wiedergutmachung verpasster Gelegenheiten sah. "Es ging der Idee auf den Grund, dass es so viele Dinge und Emotionen zwischen Menschen, speziell Vätern und Söhnen, gibt, die niemals ausgesprochen werden", erläutert der Produzent. "Als ich das Buch las, begeisterte mich die Geschichte eines Vaters und seines Sohnes, die eine zweite Chance erhalten, einander kennen zu lernen und sich ihre Liebe zu gestehen."

Koch hatte zuvor bereits Gregory Hoblits Regiedebüt Primal Fear ("Zwielicht", 1996) produziert.

Formung der Vergangenheit

Hoblit sah John Sullivan, die Hauptfigur von Frequency, bald als eine Art Alice im Wunderland: ein Mann, der wie durch ein Wunder in eine Welt transportiert wird, in der die Vergangenheit ebenso formbar ist wie die Zukunft. Obwohl Hoblit dieses Thema aus anderen Science-Fiction-Filmen kannte, empfand er die Herangehensweise bei diesem Stoff als einzigartig, weil die Emotionen, die mit dem Verlust eines Elternteils einhergehen, der Geschichte einen völlig neuen Dreh gaben.

"Ich hatte das Glück, viele Jahre mit meinem Vater erlebt zu haben, bevor er starb", sagt Hoblit. "Aber ich glaube, niemand ist jemals darauf vorbereitet, wenn ein Elternteil stirbt. Die "Was-wäre-wenn-Fragen" sind gewaltig, speziell für ein sechs Jahre altes Kind wie John Sullivan. Von ihnen wird er sein gesamtes Leben verfolgt."

Die Wucht dieser emotionalen Fragen wirkte auf Hoblit wie ein Magnet. Noch mehr begeisterten ihn jedoch die plausiblen wissenschaftlichen "Was-wäre-wenns", die Emmerich in seinem Drehbuch ansprach: zum Beispiel eine kurzfristige zeitliche Überkreuzung, die John Sullivan die unglaubliche Gelegenheit offenbart, mit der eigenen Vergangenheit zu interagieren, ja, sie sogar zu verändern und damit tragische Ereignisse in der Zukunft abzuwenden. Emmerich gelang es, all den gewohnten Paradoxen aus dem Weg zu gehen, über die man für gewöhnlich bei Zeitreisegeschichten stolpert.

Wissenschaftliche Konzepte - Parallele Universen

"Das Skript beschreitet völlig neue Wege, weil es Zeitreise mit modernen wissenschaftlichen Konzepten erklärt, die von parallelen Universen ausgehen und Information, Wissen, Zeit und Raum zusammenführen", erklärt Hoblit. "Besonders aufregend fand ich, wie in dem Drehbuch all die Science-Fiction-Konzepte für Zeitreise in einen packenden, figurenorientierten, dramatischen Thriller eingebunden wurden. Diese Kombination machte Frequency einzigartig und ließ alle Genrebeschränkungen hinter sich."

Von Anfang an befand sich Hoblit auf einer klar formulierten Mission: Frequency sollte so real wie möglich verfilmt werden, als Geschichte über die unerforschten Grenzgebiete des Herzens eines Mannes und die unerforschten Grenzgebiete kosmologischer Möglichkeiten.

Bewaffnet mit Emmerichs Drehbuch suchte Hoblit das Büro von Professor Brian Greene an der Columbia University auf. Greene ist einer der führenden theoretischen Physiker, der für seine revolutionären Vorstöße auf dem Gebiet der Fadentheorie bekannt ist. Von ihm erhoffte sich der Filmemacher eine Lektion über Zeit, Raum und temporär befristete Konvergenzen.

Greene, der in Harvard und Oxford studiert hatte, ist der Autor des Buchs "The Elegant Universe", eine Untersuchung solch kosmologischer Theorien wie neue Dimensionen, die sich in der Struktur des Raums befinden, schwarze Löcher, die zu elementaren Partikeln mutieren, Risse im Raum-Zeit-Kontinuum und die Suche nach einer Theorie für all das. Greenes Verstand und Fantasie bewegen sich an den äußeren Rändern dessen, was über die innere Logik des Universums bekannt ist oder vermutet wird. Er spielt mit Theorien über ein multidimensionales, vibrierendes Universum voller unsichtbarer Energie-Loops, das weit über das hinausgeht, was mit der limitierten menschlichen Wahrnehmung erfahrbar ist.

Fundierte Beratung

Hoblit engagierte Greene als Berater für Frequency. Er sollte behilflich sein, für den Film die Regeln für Zeitreise und parallele Universen aufzustellen und zu definieren. Greenes Aufgabe war es sicher zu stellen, dass Drehbuch, Schauspieler und Regisseur in keinem Augenblick die bekannten Regeln der Physik verletzten. Außerdem war er so etwas wie ein Tourguide durch die möglichen Wunder des Kosmos.

"Zunächst einmal war Brian ein vorzüglicher Lehrer", merkt Gregory Hoblit an. "Er nahm die komplizierten Ideen von Relativitätstheorie, Quantenmechanik und Partikeltheorie und machte sie uns mit einfachen Worten verständlich. Er half uns bei den nötigen Grundlagen für die Idee, dass Information womöglich tatsächlich durch Zeit und Raum wandern kann. Er ist offen für alles. Er entwarf die Regeln für Zeitreisen, denen der Zuschauer genug vertrauen kann, um seine Zweifel über Bord zu werfen und sich ganz der Geschichte hinzugeben. Dann mussten wir diese Regeln mit der Sprache, Emotion und dramatischen Handlung des Drehbuchs in Einklang bringen."

Wie viele führende Physiker ist auch Greene davon überzeugt, dass es in der Physik keine Gesetze gibt, die die Zeitreise von vornherein ausschließen würden - auch wenn er nicht unbedingt daran glaubt, dass Zeitreise möglich ist, zumindest nicht in unserer Lebensspanne.

In seinem Buch merkt er an: "Wir haben auch gesehen, dass unser Universum womöglich wenig mehr ist als eine von unzähligen schäumenden Blasen auf der Oberfläche eines unendlichen und turbulenten kosmischen Ozeans, den wir als Multiversum bezeichnen. Diese Ideen befinden sich am gegenwärtigen Rand der Spekulationen, aber sie sind womöglich Vorboten für unseren nächsten Schritt im Verständnis des Universums."

Regelmässige Zeitreisende

Die Besetzung von Quaid und Caviezel

Frequency ist ein Zeitreiseabenteuer, aber es ist auch ein sehr erdverbundenes, emotionales Drama und ein spannender Suspense-Thriller. Gregory Hoblits Darsteller-Ensemble fiel die Aufgabe zu, diese drei vermeintlich grundsätzlich verschiedenen Elemente so zu verbinden, dass sie wie eine kompakte Einheit wirken.

Hoblit stellte Dennis Quaid als Frank Sullivan, den heroischen Feuerwehrmann, der seinen sechsjährigen Sohn nach seinem Unfalltod bei einem Brand im Jahr 1969 allein zurücklässt, in den Mittelpunkt der Geschichte.

"Man beginnt die Bedeutung jeder einzelnen Handlung zu hinterfragen", gibt Quaid zu. "Auf einmal misst man der Frage, was wohl passiert wäre, wenn man nach rechts anstatt nach links gegangen wäre, eine unglaubliche Bedeutung bei. Wenn ich andere Entscheidungen getroffen hätte, wäre mein Leben dann besser oder schlechter geworden? In Frank Sullivans Leben hatte ein falscher Schritt fatale Konsequenzen. Nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Sohn, seine Frau, seine Freunde und sogar für New York City."

Quaid fand es spannend, eine Figur zu spielen, die quicklebendig ist, aber dennoch nur in einem Paralleluniversum existiert, wo ihn sein erwachsener Sohn weder berühren noch sehen kann.

"Es war nicht einfach, diesen Film zu drehen", sagt Dennis Quaid. "Es gab viele verwirrende Elemente, die uns ständig beschäftigten: Zeitreise, zwei sehr bestimmte Zeitabschnitte in Queens, Feuereffekte, visuelle Effekte, Stunts, Actionsequenzen und dramatische Szenen zwischen zwei Charakteren, die sich nicht sehen können und zeitlich durch 30 Jahre voneinander getrennt sind. Da muss man als Schauspieler viel nachdenken und gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren."

Die zahlreichen Dimensionen von Frequency waren es aber auch, die Quaid an dem Drehbuch faszinierten. Er beschäftigte sich intensiv mit seiner Figur, vor allem Frank Sullivans Obsession mit seinem Job als Feuerwehrmann. Der Beruf begeisterte Dennis Quaid derart, dass er während der Dreharbeiten beinahe jede freie Minute mit echten Feuerwehrleuten verbrachte und sogar darauf bestand, bei einer ganzen Reihe von Stunts selbst durchs Feuer zu laufen.

"Die Autos, die Sirene, die Aufregung, die Gefahr und das heldenhafte Verhalten sind so zwingend", meint Quaid. "Ich konnte Zeit mit echten Helden verbringen und herausfinden, wie diese Männer funktionieren. Ich entdeckte viele Widersprüche, die auch auf Frank Sullivan zutreffen. Einerseits sind die besten Feuerwehrmänner erdverbundene Typen, gute Familienmenschen. Andererseits sind sie die Typen, die in ein brennendes Haus hineinrennen, wenn alle anderen herauslaufen. Genauso ist Frank: Er liebt seine Familie, aber gleichzeitig will er der Beste in seinem Beruf sein, auch wenn er sich damit in Lebensgefahr begibt."

Frank Sullivan ist ein geborener Held. Sein Sohn John ist zurückhaltender, gebrandmarkt durch den tragischen Tod des Vaters.

"Das Skript geht um das Verlangen, etwas zurück zu bekommen, nachdem man es verloren hat, um den sehr menschlichen Wunsch, die Zeit zurückdrehen zu können und die Dinge zum Besseren zu wenden. Es ist doch so, dass man nicht die Dinge bereut, die man getan hat, sondern die Dinge, die man nicht getan hat. John Sullivan erhält die einmalige Chance, alles besser zu machen. Das ist sehr bewegend."

Für Caviezel fügten sich die Science-Fiction-Aspekte der Geschichte nahtlos in die Handlung. "Wegen einiger ungewöhnlicher Ereignisse im Universum entdecken John und Frank eine Frequenz, über die sie miteinander kommunizieren und voneinander erfahren können. Hinter all der Fantasy und Action verbirgt sich im Kern ein beinahe spiritueller Blick auf eine Vater-Sohn-Beziehung", erzählt Caviezel.

"Egal, wie finster und schmerzhaft sein Leben zu Beginn des Films zu sein scheint: Nachdem er seinen Vater auf dieser ungewöhnlichen Frequenz seines Funkgeräts entdeckt, ist John dazu bereit, um das Leben seines Vaters zu kämpfen. Er ist fest dazu entschlossen, ihn nicht noch ein zweites Mal zu verlieren. Letztlich ist es Johns Chance, endlich ein Held zu sein, wie es sein Vater war."

Dramatische Elemente: Metaphysik und Action

Das menschliche Drama in FREQUENCY wird durch verschiedene Szenen auf die Spitze getrieben. Da gibt es den Kampf gegen einen außer Kontrolle geratenen Brand, die Jagd nach einem Serienmörder und ein Gespräch an einem Radiofunkgerät, das alle zeitlichen Beschränkungen hinter sich lässt.

Hoblit setzte diese Elemente sehr gezielt ein, um die psychologischen Thrills zu steigern, und bediente sich innovativer Methoden, um das Publikum hautnah an der Action teilhaben zu lassen.

Ungewöhnlich war beispielsweise der Dreh der Dialogszenen zwischen Frank und John Sullivan, die sich zwar im selben Raum am selben Tag befinden, aber dennoch durch 30 Jahre voneinander getrennt sind. Anstatt die Darsteller individuell zu filmen und die Aufnahmen später im Schneideraum zusammen zu fügen, drehte Hoblit die Funkgerät-Szenen wie eine Live-Fernsehsendung - mit vier Kameramännern, die mit Headsets miteinander kommunizieren konnten.

"Normalerweise dreht man Dialogszenen natürlich anders, aber hier handelt es sich ja auch nicht um ein alltägliches Gespräch zwischen Vater und Sohn", erklärt Hoblit. "Beide saßen jeweils vor ihrem Funkgerät, und wir hielten das Ganze mit vier Kameras in Echtzeit fest, als würde es gerade im Moment passieren. Dennis und Jim schnappten jeweils die Energie des anderen auf, genau wie auf einer Bühne im Theater. All der Zorn, die überschäumende Emotion und das schiere Erstaunen über dieses ungewöhnliche Ereignis sprudelte aus beiden hervor."

Neben diesen fast metaphysischen Momenten galt es zahlreiche eher konventionelle Actionszenen zu realisieren, darunter einige brandgefährliche Feuerszenen. Genau so wie man sich bei den Zeitreisefragen auf die Expertise von Brian Greene verließ, zog man den mit allen Wassern gewaschenen Feuerwehrmann Thomas Ryan zu Rate, wenn es um Verhaltensweisen der Feuerwehr oder das Innenleben von Bränden ging.

Ryan begann seine Arbeit mit der technischen Analyse jeder einzelnen Brandsequenz des Films, aber er durfte auch historische Aspekte der Brandbekämpfung in New York City nicht außer Acht lassen. "Brandbekämpfung im Jahr 1969 lässt sich nicht mit Brandbekämpfung im Jahr 1999 vergleichen", erklärt er. "Wir mussten die Kleidung, das Equipment, die mechanischen Apparate der damaligen Zeit recherchieren und sie dann so realistisch wie möglich darstellen. Eine ziemliche Herausforderung, wie sich schnell herausstellte. Für mich war es spannend, nicht nur bei den technischen Aspekten der einzelnen Feuer zu Rat gezogen zu werden, sondern auch die Möglichkeit zu haben, den Schauspielern zu helfen, die Psyche eines Feuerwehrmanns und seine Arbeit zu verstehen - die Mentalität, die man braucht, um die Welt zu retten."

Von Ryan stammte der Vorschlag, bei den Feuerszenen auf Statisten zu verzichten und mit echten Feuerwehrmännern zu arbeiten. Außerdem entwarf er die Brände, um sicher zu gehen, dass alle denkbaren Brandbekämpfungstechniken zum Einsatz kamen. Vor allem die Effektspezialisten Martin Malivoire und Steve Kirshoff waren dankbar für Ryans Anregungen: Die Koordination der Infernos und Choreographie der Feuerwehrmänner wurde damit wesentlich erleichtert.

Unter der Aufsicht von Martin Malivoire und Steve Kirshoff kam ein 100.000-Liter-Propangas-Tank und ein ausgeklügeltes Netzwerk von Rohren, durch die das Gas strömte, zum Einsatz. So konnte man perfekt kontrollierbare, höhenregulierbare Brände einsetzen, die man nach Belieben ein- oder ausschalten konnte. "Im Film sieht das Feuer wild und außer Kontrolle aus, aber wir überließen nichts dem Zufall", sagt Malivoire. "Es war immer klar, wo jede einzelne Flamme wie hoch aufzüngeln sollte."

Dreharbeiten

Zwei Filme in einem - Die Ausstattung eines Multiversums

Weil Frequency in zwei parallelen, 30 Jahre voneinander getrennten Universen spielt, mussten zwei völlig voneinander getrennte, aber doch logisch miteinander verbundene Set- und Kostümdesign-Konzepte erarbeitet werden. Für die Darsteller und die Crew stellte sich damit täglich vor Arbeitsbeginn dieselbe Frage: In welchem Jahr befinden wir uns heute?

"Vereinfacht könnte man sagen, dass wir zwei Filme in einem drehten", erläutert Gregory Hoblit. "Einer spielte im Jahr 1969, einer im Jahr 1999." Tatsächlich ließ Hoblit zwei Sets mit identischem Grundriss erbauen: Eines wurde mit dem Look des Jahres 1969 versehen, das andere sollte diese Elemente aufgreifen, aber gleichzeitig die vergangenen 30 Jahre und die individuelle Existenz John Sullivans berücksichtigen.

Kompliziert wurde die Arbeit der Designer durch die Tatsache, dass mit jeder Veränderung im Jahr 1969 - und sei es nur die leiseste Bewegung eines Möbelstücks - die Konsequenzen auch im Jahr 1999 spürbar sein mussten.

Hoblit sagt: "Alle Departments, von der künstlerischen Abteilung über die Ausrüster und Effektleute bis zu den Kostümdesignern, mussten sich über die Auswirkungen der Zeitkonvergenz im Klaren sein. Sie mussten wissen, dass ein klitzekleines Ereignis in einer Ära Veränderungen in der Kleidung, den Frisuren und Makeup, den Möbeln, Bilderrahmen, kurz: allem, was es auf der Leinwand zu sehen gibt, nach sich ziehen konnte."

Er fährt fort: "All die Details genau im Kopf zu haben, war bisweilen die pure Hölle. Abhängig von der Anzahl der Zeitbiegungen im entsprechenden Augenblick, durchlebt John multiple Erinnerungen, und selbst winzige Kleinigkeiten seines Lebens ändern sich dadurch, z. B. Familienschnappschüsse oder Wanddekorationen."

"Kontinuität war eines der Schlüsselwörter dieser Produktion", meint Produzent Bill Carraro. "Mit jeder neuen Erinnerung von John erfuhren die Sets eine kleine, aber bemerkbare Wandlung. Wir mussten uns über jede einzelne dieser Änderungen im Klaren sein und genau Buch führen, sonst hätte der Film nicht mehr real gewirkt und damit nicht mehr funktioniert."

Eine Geschichte von zwei Queens - Die Drehorte

Von Anfang an wollten alle Beteiligten, dass Frequency vor Ort in Queens, New York, gedreht wird - ein Ort, den man nirgendwo auf der Welt nachmachen kann. "New York ist die quintessentielle Stadt Amerikas", sagt Drehbuchautor Toby Emmerich, ein gebürtiger New Yorker. "Es war eine bewusste Entscheidung von mir, die Figuren im New York einer Zeit wie 1969 agieren zu lassen, als die Stadt sich in einem Auflösungsprozess befand, aber von einem Sportteam, den Amazing Mets, vereint wurde. Es war wichtig, dass die Seele dieses Ortes auf der Leinwand spürbar ist."

Für Gregory Hoblit gab das den Ausschlag: Er konnte einen Film, in dem die Mets eine entscheidende Rolle spielen, in keiner anderen Stadt drehen. "New York ist als Location ohnehin nicht zu schlagen", sagt er. "Es ist ein einzigartiger Ort. Man kann in New York an einen beliebigen Ort gehen, seine Kamera aufstellen und um 360 Grad drehen - man wird auf jeden Fall etwas entdecken, was man noch nie zuvor gesehen hat."

Hoblit suchte nach Aspekten von New York, die man noch nicht aus anderen Filmen kannte. "Ich habe mit Ausstatter Paul Eads hart daran gearbeitet, Stellen in der Stadt zu finden, die man nicht so gut kennt wie Manhattan. Wir blicken im Film über den East River Richtung City. Das hat es noch nicht allzu oft gegeben."

Die Produktion filmte an zahlreichen Locations in Bayside, Queens, sowie in Long Island City und den Red-Hook- und Greenpoint-Sektionen von Brooklyn. In Manhattan drehte man in der Great Jones Fire Station und einer Kreuzung in Harlem, wo man die Truckexplosion am Anfang des Films inszenierte. "Wir haben recht aggressiv nach Bars, Restaurants, Hafenvierteln und Polizeirevieren in den Außenbezirken der Stadt gesucht", erinnert sich Hoblit. "Das sind die Gegenden von New York, die von Filmemachern gerade erst entdeckt und immer begeisterter eingesetzt werden."




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