Dreharbeiten
Zwei Filme in einem - Die Ausstattung eines Multiversums
Weil Frequency in zwei parallelen, 30 Jahre voneinander
getrennten Universen spielt, mussten zwei völlig voneinander
getrennte, aber doch logisch miteinander verbundene Set- und
Kostümdesign-Konzepte erarbeitet werden. Für die Darsteller
und die Crew stellte sich damit täglich vor Arbeitsbeginn
dieselbe Frage: In welchem Jahr befinden wir uns heute?
"Vereinfacht könnte man sagen, dass wir zwei Filme
in einem drehten", erläutert Gregory Hoblit. "Einer
spielte im Jahr 1969, einer im Jahr 1999." Tatsächlich
ließ Hoblit zwei Sets mit identischem Grundriss erbauen:
Eines wurde mit dem Look des Jahres 1969 versehen, das andere
sollte diese Elemente aufgreifen, aber gleichzeitig die vergangenen
30 Jahre und die individuelle Existenz John Sullivans berücksichtigen.
Kompliziert wurde die Arbeit der Designer durch die Tatsache,
dass mit jeder Veränderung im Jahr 1969 - und sei es nur
die leiseste Bewegung eines Möbelstücks - die Konsequenzen
auch im Jahr 1999 spürbar sein mussten.
Hoblit sagt: "Alle Departments, von der künstlerischen
Abteilung über die Ausrüster und Effektleute bis zu
den Kostümdesignern, mussten sich über die Auswirkungen
der Zeitkonvergenz im Klaren sein. Sie mussten wissen, dass ein
klitzekleines Ereignis in einer Ära Veränderungen in
der Kleidung, den Frisuren und Makeup, den Möbeln, Bilderrahmen,
kurz: allem, was es auf der Leinwand zu sehen gibt, nach sich
ziehen konnte."
Er fährt fort: "All die Details genau im Kopf zu haben,
war bisweilen die pure Hölle. Abhängig von der Anzahl
der Zeitbiegungen im entsprechenden Augenblick, durchlebt John
multiple Erinnerungen, und selbst winzige Kleinigkeiten seines
Lebens ändern sich dadurch, z. B. Familienschnappschüsse
oder Wanddekorationen."
"Kontinuität war eines der Schlüsselwörter
dieser Produktion", meint Produzent Bill Carraro. "Mit
jeder neuen Erinnerung von John erfuhren die Sets eine kleine,
aber bemerkbare Wandlung. Wir mussten uns über jede einzelne
dieser Änderungen im Klaren sein und genau Buch führen,
sonst hätte der Film nicht mehr real gewirkt und damit nicht
mehr funktioniert."
Eine Geschichte von zwei Queens - Die Drehorte
Von Anfang an wollten alle Beteiligten, dass Frequency
vor Ort in Queens, New York, gedreht wird - ein Ort, den man
nirgendwo auf der Welt nachmachen kann. "New York ist die
quintessentielle Stadt Amerikas", sagt Drehbuchautor Toby
Emmerich, ein gebürtiger New Yorker. "Es war eine bewusste
Entscheidung von mir, die Figuren im New York einer Zeit wie
1969 agieren zu lassen, als die Stadt sich in einem Auflösungsprozess
befand, aber von einem Sportteam, den Amazing Mets, vereint wurde.
Es war wichtig, dass die Seele dieses Ortes auf der Leinwand
spürbar ist."
Für Gregory Hoblit gab das den Ausschlag: Er konnte einen
Film, in dem die Mets eine entscheidende Rolle spielen, in keiner
anderen Stadt drehen. "New York ist als Location ohnehin
nicht zu schlagen", sagt er. "Es ist ein einzigartiger
Ort. Man kann in New York an einen beliebigen Ort gehen, seine
Kamera aufstellen und um 360 Grad drehen - man wird auf jeden
Fall etwas entdecken, was man noch nie zuvor gesehen hat."
Hoblit suchte nach Aspekten von New York, die man noch nicht
aus anderen Filmen kannte. "Ich habe mit Ausstatter Paul
Eads hart daran gearbeitet, Stellen in der Stadt zu finden, die
man nicht so gut kennt wie Manhattan. Wir blicken im Film über
den East River Richtung City. Das hat es noch nicht allzu oft
gegeben."
Die Produktion filmte an zahlreichen Locations in Bayside, Queens,
sowie in Long Island City und den Red-Hook- und Greenpoint-Sektionen
von Brooklyn. In Manhattan drehte man in der Great Jones Fire
Station und einer Kreuzung in Harlem, wo man die Truckexplosion
am Anfang des Films inszenierte. "Wir haben recht aggressiv
nach Bars, Restaurants, Hafenvierteln und Polizeirevieren in
den Außenbezirken der Stadt gesucht", erinnert sich
Hoblit. "Das sind die Gegenden von New York, die von Filmemachern
gerade erst entdeckt und immer begeisterter eingesetzt werden."