High Fidelity
Szene
Stephen Frears
Regie
Stephen Frears wurde im englischen Leicester geboren, als dritter
Sohn eines Buchhalters (und späteren Arztes) und einer Sozialarbeiterin.
Er wuchs im provinziellen Umfeld der Mittelklasse auf, dem er
mit 18 entkam, als er auf ein staatliches Konservatorium geschickt
wurde.
1960 begann er in Cambridge ein Jurastudium (gemeinsam mit Michael
Apted und John Cleese und den anderen Mitgliedern der späteren
Monty-Python-Truppe), das er aber nach drei Jahren abbrach, um
sein wachsendes Interesse für Theater und Film bei verschiedenen
Praktika und Jobs zu stillen.
Nach einigen kleineren Theaterengagements markierten Frears
Regieassistenzen 1965 bei Karel Reisz (Protest), 1967
bei Albert Finney (Ein Erfolgreicher Blindgänger)
und 1968 bei Lindsay Anderson (If) einen Wendepunkt,
der ihn endgültig zum Film brachte.
Frears drehte 1968 mit The Burning seinen ersten Kurzfilm
und gab 1971 sein Kinodebüt mit Grumshoe, einer
witzigen Satire auf amerikanische Noir-Detektivfilme, mit Albert
Finney in der Hauptrolle.
Mit dem (ursprünglich fürs Fernsehen gedrehte) realistischen
Jugenddrama Blutige Streiche und dem Roadmovie The
Hit (mit Terence Stamp, Tim Roth und John Hurt) etablierte
Frears sich weiter als hellwacher Filmemacher mit einem scharfen
Blick auf die Wirklichkeiten der britischen Großstadtgesellschaft
und begann, gegen die beginnende Kulturblockade der Thatcher-Regierung
seinen eigenen Regiestil und Produktionsmöglichkeiten zu
finden.
Mit seiner "London-Trilogie" Prick Up Your Ears,
Mein Wunderbarer Waschsalon (nach der Romanvorlage von
Hanif Kureishi) und Sammy und Rosie Tun Es wurde er
schließlich in den späten 80er Jahren zu einem der
führenden Regisseure des New British Cinema.
Der Ruf aus Amerika ließ nicht lange auf sich warten,
und mit Gefährliche Liebschaften, einer in Frankreich
gedrehten US-Produktion, begann Frears' nicht immer einfache
Zusammenarbeit mit Hollywood. Der Film wurde 1990 mit einem Cesar
und sieben Oscar-Nominierungen bedacht.
Es folgte Grifters, Frears' erste Zusammenarbeit mit
John Cusack, der erneut zwei Oscar-Nominierungen (für Anjelica
Huston und Annette Bening) erhielt. Für Ein Ganz Normaler
Held mit Dustin Hoffman wurde Frears dann erstmals selbst
als Bester Regisseur für den Oscar nominiert.
Für den mehrfach ausgezeichneten Fernsehfilm The Snapper
kehrte er 1992 zunächst nach England zurück, um 1996
mit dem düsteren, unterschätzten Drama Mary Reilly
(mit Julia Roberts und John Malkovich) seine bislang zwiespältigste
Hollywood-Erfahrung zu machen.
Mit Fish & Chips verfilmte Frears, der sich im
Laufe seiner Karriere ohnehin den Ruf eines "writer's director"
erworben hatte, nach The Snapper, seinen zweiten Roddy-Doyle-Roman,
erneut auch nach dessen Drehbuch.
Zuletzt drehte er den Western Hi-Lo Country (mit Woody
Harrelson und Billy Crudup) nach einer Romanvorlage von Max Evans.
Den Film widmete er seinem 1994 verstorbenen Mentor Lindsay Anderson.
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