Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.
Der Krieger und die Kaiserin
Die Musik - Der Soundtrack
Original Soundtrack und Single You Can't Find Peace
von Pale 3 Feat. Skin erscheinen bei Motor Music.
"Jeder Film beginnt mit einem Bild. Musik ist eigentlich
immer meine Inspirationsquelle für dieses erste Bild."
(Tom Tykwer, Juni 2000)
Als Liebhaber minimalistischer Klänge, wie die von Arvo
Pärt, Philipp Glass und dem Penguin Café Orchestra,
waren es besonders diese Sounds, die den Regisseur und Drehbuchautor
Tom Tykwer während der gesamten Schaffensphase an Der
Krieger und die Kaiserin inspirierten und begleiteten.
Nach ersten gemeinsamen Erfahrungen mit Winterschläfer,
sowie dem weltweiten Erfolg seines letzten Films (und der dazugehörigen
Soundtrack-CD) Lola Rennt, war sehr schnell klar, dass
Tykwer auch für diesen Film wieder mit seinen Partnern Reinhold
Heil (Spliff, Nina Hagen Band, Babyloon, etc.) und Johnny Klimek
(Producer von u.a. Dr. Motte, Paul Van Dyk) zusammenarbeiten
würde: "Wir drei verstehen uns mittlerweile blind.
Ich weiss, wenn ich ein Drehbuch oder auch nur Fragmente davon
an Johnny und Reinhold schicke, dass sie sofort beginnen sich
Gedanken zu machen, die dem Film und seiner Atmosphäre helfen
werden."
Während Tykwer mit den Dreharbeiten begann, suchten der
Deutsche Reinhold Heil in Santa Barbara und der Australier Johnny
Klimek in Berlin bereits nach Ideen und Sounds für den späteren
Score. Heil erzählt: "Toms Drehbuch war so intensiv
und plastisch, dass ich bereits nach der ersten Lektüre
spontan einige Einfälle hatte. Zum Beispiel bastelte ich
sehr früh an einem Sound für die Anstalt, auch wenn
wir diesen später gar nicht verwendet haben..."
Die endgültige Vertonung des Filmmaterials fand ebenfalls
sehr spontan statt. Der ehemalige Spliff-Musiker erinnert sich:
"Wir trafen uns jeden Abend, nachdem Tom den Tag mit der
Cutterin am endgültigen Schnitt verbracht hatte. Er präsentierte
uns eine fertige Szene, und wir begannen sie sofort zu bearbeiten.
Ein unheimlich spontaner und vielleicht dadurch sehr fruchtbarer
Prozess."
Tykwer erklärt weiter: "Die Musik dieses Films hatte
eine Aufgabe zu erfüllen. Sie musste die Entwicklung und
den Weg der beiden Hauptfiguren unterstreichen können. Im
Vergleich zu Lola Rennt spielen Gefühlsschwankungen
und Träume eine erheblich grössere Rolle. Durch diese
Art der Bearbeitung waren wir aber ständig mit der jeweiligen
Gemütssituation der Figuren voll vertraut."
Ebenfalls ungewöhnlich - und wahrscheinlich sogar einmalig
- ist die resultierende und nun bei Motor Music zur Veröffentlichung
anstehende Soundtrack-CD. Diese enthält zwar Musik aus dem
Film, aber eben nicht einfach nur einen Score: "Irgendwann
kam uns die Idee, dass wir aus der untermalenden Musik durchaus
auch echte Songs herausarrangieren könnten", schildert
Heil den Ansatz der drei Tüftler, die sich von nun an Pale
3 nennen werden und aufgrund der intensiven und kreativen
Zusammenarbeit auch zu-künftige, musikalische Projekte ausserhalb
der Bearbeitung bewegter Bilder nicht mehr ausschliessen wollen.
"Da die treibende Kraft im Film Sissi ist, empfanden wir
es alle als völlig normal, bei der Auflistung unserer Wunschkandidaten
für die Vocals nahezu ausschliesslich auf weibliche Interpreten
zurückzugreifen." Tykwer ergänzt: "Im Film
hätten die Vokalstücke längst nicht so gut funktioniert.
Aber mit den auf einzelne Szenen zugeschnittenen Texten und dem
durchgehend sehr ausdrucksstarken Gesang kann der Hörer
die Gefühle und Motive der Handlung erheblich besser nachempfinden,
wenn er später die CD ohne den Film hört."
Für die Single You Can't Find Peace konnten
Pale 3 einen echten Weltstar gewinnen. Skin, die Sängerin
und charismatische Frontfrau der Alternativerock-Giganten Skunk
Anansie, stand bei allen drei Musikern ganz oben auf der Wunschliste.
Skin traf sich mit Tykwer während der diesjährigen
Filmfestspiele in Cannes, stellte sich als grosser Fan von Lola
Rennt heraus und sagte nach Studium des Rohschnitts und
der bereits existierenden Songskizze umgehend zu.
Skin verfasste ihren eigenen Text und brachte auch bei den Sessions
vollen Einsatz. Der Regisseur schwärmt vom ersten Treffen
und von der daraus resultierenden Zusammenarbeit: "Wir waren
sofort auf einer Wellenlänge. Skin war im Studio eine bewundernswert
versierte, exakte und sehr kreative Partnerin. Traumhaft."
Ein weiteres Highlight der CD ist Sissi Search. Dieses sehr
emotionsgeladene Stück wird interpretiert von einer weiteren
Favoritin des Trios: Beth Hirsch. Die aus Tampa in Florida stammende
Hirsch wurde als Sängerin des Air-Hits All I Need bekannt
und sorgte kürzlich mit ihrem Solodebüt-Album Early
Days (Studio K7) für begeisterte Kritiken.
Streckenweise wurden Pale 3 durch den Gitarristen Michael Brook
(arbeitete bisher u.a. mit Brian Eno, Jon Hassel, David Sylvian,
sowie an den Soundtracks der Michael Mann Filme "Heat"
und "The Insider") verstärkt. An anderen Stellen
konnten Tykwer, Heil und Klimek auf ein komplettes Orchester
zurückgreifen: Das 40-Mann-starke Hausorchester der Universalstudios
in Los Angeles.
Ausserdem sind Pale 3-Kooperationen mit Anita Lane (bisher auf
Alben von u.a. Nick Cave und den Einstürzenden Neubauten
zu hören), dem britischen Industrial-Duo 12 Rounds (gesignt
auf Trent Reznors Nothing Records), sowie mindestens eines, evtl.
sogar zwei Stücke mit Hauptdarstellerin Franka Potente in
Arbeit. Potente hatte bekanntlich bereits zu Lola Rennt
den Top 10-Hit Wish im Duett mit Thomas D. beisteuern können.
|