Die Letzten Tage

Inhalt

Seit fünf Jahren befindet sich die Survivors of the Shoah Visual History Foundation im Wettlauf mit der Zeit: Die Begegnung mit zahlreichen Überlebenden des Holocaust während der Dreharbeiten zum Film "Schindlers Liste" machte dem Regisseur Steven Spielberg (hier als Produzent) bewusst, dass die Erfahrungen dieser Menschen in wenigen Jahren unwiederbringlich verloren sein würden.

Ein halbes Jahrhundert nach dem Genozid an den europäischen Juden hat die von Spielberg gegründete Stiftung bereits mehr als 50.000 Zeugenaussagen in 32 Sprachen in 57 Ländern in Videointerviews gesammelt.

Die Letzten Tage (The Last Days) ist der erste Kino-Dokumentarfilm der Shoah Foundation, er wurde im vergangenen Jahr in den USA mit dem Oscar als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Er porträtiert fünf jüdische Zeitzeugen, die den Holocaust in Ungarn überlebt haben und heute in Amerika leben.

Er dokumentiert, nah an ihrem persönlichen Schicksal, den Vernichtungsfeldzug der Deutschen gegen die ungarischen Juden während der letzten Kriegsmonate des 2. Weltkriegs, als Hitler bereits wusste, dass er den Krieg verlieren würde.

Fünf Menschen - eine Lehrerin, ein Geschäftsmann, eine Künstlerin, eine Großmutter und ein amerikanischer Kongreßabgeordneter - sprechen über ihre Erinnerungen und kehren nach 50 Jahren mit dem Filmteam von Die Letzten Tage zurück an die Orte ihrer Kindheit und Jugend und an die Orte der Vernichtung, der sie wie durch ein Wunder entronnen waren.

Die Letzten Tage lässt die Überlebenden für sich selbst sprechen, es gibt keinen Off-Kommentar der Filmemacher. Zusammen mit den sorgfältig und in weltweiter Recherche zusammengetragenen Fotos und historischen Dokumentarfilmsequenzen, die sich auf ihre jeweiligen Erinnerungen beziehen, ist dies eine tief bewegende Chronik der Überlebenden, die mit persönlicher Stärke und Mitgefühl ein bemerkenswertes Leben aufgebaut haben, und zugleich ein Zeugnis vom geistigen Triumph des Menschen.

Regisseur James Moll und Produzentin June Beallor sind beide Gründungsmitglieder der Survivors of the Shoah Visual History Foundation und haben aus dem von der Foundation gesammelten Interview- und Dokumentarmaterial bereits zwei eindrucksvolle TV-Dokumentationen produziert, "Survivors of the Holocaust" und "The Lost Children of Berlin".