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Verlorene Liebesmüh'
Produktionsnotizen
Der Hintergrund
Kenneth Branaghs Idee, Shakespeares Verlorene Liebesmüh'
in Anlehnung an das klassische Hollywood-Musical als Swingkomödie
zu verfilmen, entstand bereits vor einigen Jahren.
"Ich kam auf diese Idee, als ich mich während der
Dreharbeiten zu Woody Allens Celebrity - Schön, Reich,
Berühmt im Winter 1997 in New York aufhielt. Ich hatte
damals sehr viel Zeit, da ich alleine in New York war, und irgendwann
begann ich, meine Einfälle auf kleine Zettel zu kritzeln.
Mir fiel auf, daß es im Stück unendlich viele Anspielungen
auf Gesang und Tanz gab und die Geschichte an sich aus dem Stoff
ist, aus dem die leichte romantische Komödie gemacht ist,
obgleich sie mit einer herzzerreißenden Wendung schließt.
Ferner hatte ich den Eindruck, daß es möglich sein
müßte, die Stellen, die heute nicht mehr zeitgemäß
erscheinen, durch die hinreißenden Songs eines Cole Porter,
Irving Berlin, George Gershwin und anderer zu ersetzen, die ja
oft von dem gleichen Thema handeln - der romantischen Liebe.
Die Poesie ihrer Songtexte schien mir ideal zu dieser Liebesgeschichte
zu passen, die gleichzeitig sexy und sehr bewegend ist."
Dreharbeiten
Nach der langwierigen Arbeit am Drehbuch, bei der es vor allem
galt, jeweils genau den richtigen Song für den entsprechenden
Moment im Stück zu finden, begannen Anfang 1999 die Dreharbeiten.
Eine internationale Besetzung mit unterschiedlicher Musicalerfahrung
trat ein Abenteuer an, das Branagh als "Drillschule für
Musicalaspiranten" bezeichnet: zermürbende drei Wochen
Probenzeit, gefolgt von einem intensiven achtwöchigen Dreh
in drei Tonstudios der Shepperton Studios in London.
"Niemand, den ich kannte, hatte tatsächlich schon
einen solchen Film gedreht", sagt David Barron, einer der
Produzenten des Films, "also mußten wir uns alles
selbst erarbeiten. Wir hatten keinerlei praktische Erfahrung
darin, wie man eine Gesangsnummer dreht, aber zu unserer Überraschung
waren es gerade diese Passagen, die dann am schnellsten und einfachsten
zu filmen waren. Denn diese Sequenzen waren besonders sorgfältig
durchstrukturiert und akribisch geplant, da sie jeweils vorher
noch einmal geprobt wurden, damit die Schauspieler genügend
Sicherheit beim Singen und Tanzen bekamen."
Harte Proben
Der Probenprozeß mit den immer wiederkehrenden Stimmübungen,
Tanzstunden und Rollenproben ließ bei vielen aus dem Ensemble
das Gefühl entstehen, noch einmal an die Schauspielschule
zurückgekehrt zu sein. "Es war, als ob man an die 'Fame'-Highschool
gehen würde", erzählt Matthew Lillard, "nahtloser
Übergang vom Gesangsunterricht zum Tanztraining, mit einer
15-minütigen Mittagspause dazwischen."
Kreatives Team
Viele aus dem kreativen Team hatten bereits in der Vergangenheit
mit Branagh zusammen gearbeitet - der Ausstatter Tim Harvey,
Kameramann Alex Thomson, Komponist Patrick Doyle und der Choreograph
Stuart Hopps. Ganz neu im Team war der Gesangsberater Ian Adam.
Hopps und Adam nahmen eine Besetzung unter ihre Fittiche, die
zum großen Teil keine Erfahrung im Singen und Tanzen mitbrachte,
und machten aus ihr Allroundkünstler.
Branagh hatte das Drehbuch geschrieben, war Co-Produzent, führte
Regie, spielte, sang und tanzte mit seinem Ensemble; eine Leistung,
die alle, die mit ihm zusammenarbeiteten, in Erstaunen versetzte.
Er selbst glaubt, daß es gar nicht möglich gewesen
wäre, diesen Film so zu drehen, wie er gedreht wurde, wenn
er nicht darin mitgewirkt hätte:
"Es wäre sehr viel schwieriger gewesen, den Schauspielern
zu sagen: 'Okay, es ist 8 Uhr und jetzt möchte ich, daß
ihr eine Stunde tanzt, härter, härter, ihr müßt
härter trainieren, und nun möchte ich, daß ihr
singt, und es macht euch doch sicher nichts aus, wenn die Kostümprobe
während der Mittagspause stattfindet, und danach habt ihr
ja die Make-up-Sitzung, und es macht euch doch keine Mühe,
gleich danach mit einer Gruppe von Journalisten zu reden.' Das
wäre kaum möglich gewesen, hätte ich nicht sagen
können: 'Ich tue es gleichfalls.' Ich hatte Verständnis
für die Sorgen und Ängste, die ein Schauspieler durchmacht,
und ich glaube, daß es sie beruhigte und ein wenig vom
Druck wegnahm."
Gemeinschaft
Der Dreh von Verlorene Liebesmüh' war so für
alle ein starkes Gemeinschaftserlebnis, das sich zu einem guten
Teil der zeitlosen Wirkung der Songs der großen Komponisten
George und Ira Gershwin, Jerome Kern, Irving Berlin verdankt,
die in der Ära zwischen den beiden Weltkriegen eine ganze
Reihe von klassischen Hits produzierten.
Branagh ist davon überzeugt, daß diese Musik auch
heute noch nichts von ihrer Ausstrahlungskraft verloren hat:
"Es sind großartige Songs, die seit fünfzig,
sechzig Jahren zur Lebensqualität der Menschen beitragen,
und sie haben auch uns immer wieder beflügelt. Wie sehr
sie die Stimmung innerhalb des Stabs und der ganzen Filmfamilie
beeinflusst haben, war unübersehbar. Während des Drehs
konnte man dauernd beobachten, wie ein Lächeln über
die Gesichter huschte. Diese Songs sind eine Wohltat in einer
Welt, die ziemlich schlecht ist."
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