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Marlene

Szene [600] [1024] Szene: Jossi Winter (Oliver Elias), Emil Jannings (Armin Rohde), Erich Pommer (Heiner Lauterbach), Joseph von Sternberg (Hans-Werner Meyer) und Pommers Assistent (Brian Rennie)


Produktionsnotizen

"Ich zeige eine faszinierende Frau, ihren Aufstieg zum Olymp, grandiosen Glamour und tiefe Einsamkeit." Mit diesen Worten bringt Regisseur Joseph Vilsmaier die Geschichte von Marlene, mit einem Budget von 17,8 Millionen Mark sein bis dato aufwändigstes Projekt, auf den Punkt. Verfilmt werden 15 Jahre aus dem Leben von Marlene Dietrich, ihr Aufstieg zum Weltstar.

Produzentin [600] [1024] Die Idee zu diesem Film hatten Katharina Trebitsch (Foto) und Jutta Lieck-Klenke (TPI Trebitsch Produktion International), die zusammen mit Joseph Vilsmaier (Perathon Film) als Produzenten verantwortlich zeichnen.

Eine Idee, so Katharina Trebitsch, die auch einige andere Filmemacher bereits in die Tat umsetzen wollten: "Es ist ja bekannt, dass Louis Malle ein solches Projekt realisieren wollte. Doch tragischerweise ist er darüber gestorben. Auch in Deutschland gab es einige Produzenten, die an diesem Stoff interessiert waren, doch sie hatten es versäumt, mit den Erben die Rechtefrage abzuklären."

In Deutschland ist es von juristischer Seite zwar erlaubt, ein Werk über eine öffentliche Person zu inszenieren. Doch in dem Moment, in dem Privates gezeigt oder aus dramaturgischen Gründen Erfundenes hinzugefügt wird, sollte das Einverständis der Erben vorliegen.

Produzentin [600] [1024] Dieser Auseinandersetzung haben sich die Produzentinnen gestellt, so Jutta Lieck-Klenke (Foto): "Unser großer Vorteil war, dass wir von Anfang an wussten, wer die Rolle spielen sollte: Katja Flint. Wir hatten ihre Zusage und Fotos von ihr im Marlene-Look mit, als wir zu Peter Riva, dem Sohn von Dietrich-Tochter Maria Riva gefahren sind und die ersten Gespräche geführt haben."

Große Biografie

Ursprünglich hatte TPI vor, einen mehrteiligen Fernsehfilm als Jahrtausend-Projekt mit dem ZDF zu realisieren. "Wir wollten eine große Biografie erzählen," so Jutta Lieck-Klenke, "die für das gerade abgelaufene Jahrhundert exemplarischen Charakter besitzt."

Man wurde sich schnell mit Hans Janke, dem Fernsehspielchef und stellvertretenden Programmdirektor des Senders, einig, dass sich die Person Marlene Dietrich hervorragend dafür eignen würde: "Marlene Dietrich - dieser Name ruft augenblicklich alles, aber auch alles herauf, was einen veritablen Filmstoff ausmacht", so Janke. "Von der 'einzigen deutschen Diva' darf und muss man erzählen, weil ihre enorme Geschichte schon als individuelle für große und dramatische Kinomomente gut ist - so viel Liebe und Leidenschaft, so viel Dramatik, so viel Glanz und Nicht-nur-Glanz, so viel Geheimnis, so viel Aura! Zugleich aber ist diese Geschichte einer 'Jahrhundertfrau' ja geradewegs ein Epochenexempel. Sie handelt von einem deutschen Leben und dem was drin ist - ganz unfeierlich gesagt und getan - Emanzipation und Widerstand war. Die denkbar interessante Verbindung also und ein Motiv, wie es stärker nicht sein könnte."

Szene [600] [1024] [Szene: Der Regisseur (Hans-Werner Meyer) und sein großer Star (Katja Flint)]

Die Produzentinnen: "Marlene ist die einzige große deutsche Schauspielerin des 20. Jahrhunderts. Überlebt hat sie als Mythos. Sie war schon damals eine moderne Frau, weil sie sich vorgenommen hatte, Karriere zu machen und ein Star zu werden. Diesem Ziel hat sie ihr ganzes Leben untergeordnet. Aber - und auch das ist wichtig - ohne opportunistisch Angebote aus dem Nazideutschland anzunehmen. Sie hat sich ausdrücklich von diesem System distanziert. Für Außenstehende war sie einerseits eine märchenhaft anmutende Figur, aber es gab auch eine andere Seite. Diese wurde letztendlich offenbar, als sie sich die letzten zehn Jahre in ihr Apartment zurückzog, damit ihr Mythos weiter lebt, und das mit einer Konsequenz, die in ihrer Generation niemand aufgebracht hat."

Drehbuch

Katharina Trebitsch und Jutta Lieck-Klenke beauftragten schließlich Christian Pfannenschmidt, dessen Qualitäten im Erzählen großer emotionaler Geschichten sie bereits kennen- und schätzen gelernt hatten, das Drehbuch zu schreiben.

Christian Pfannenschmidt hatte sich schon zuvor ausgiebig mit dem Leben von Marlene Dietrich befasst. Nun ging es dem Autor darum, die Geschichte zu finden, die für das Leben von Marlene Dietrich exemplarischen Charakter hatte.

Er entschied sich für das Thema "Karriere versus Lebensglück". Der Film Marlene lebt von der Mischung aus gründlicher Recherche und Fiktion, aus Maria Rivas Biographie "Meine Mutter Marlene" und einer fiktiven Liebesgeschichte.

Fernseh-Mehrteiler oder Kinofilm? - Die Dreharbeiten

Spätestens mit dem Einstieg von Joseph Vilsmaier in das Projekt war klar, dass aus dem Fernseh-Mehrteiler ein großer Kinofilm werden würde.

Am 31. August 1999 schlug Regisseur Vilsmaier die erste Klappe. Die Dreharbeiten, die sich über einen Zeitraum von 45 Tagen erstreckten, führten ihn und sein Team über Gaschurn und Salzburg (Österreich) zunächst nach Berlin, wo an Originalschauplätzen sowie auf dem Studiogelände von Babelsberg in der legendären Marlene-Dietrich-Halle gearbeitet wurde.

Dort baute auch der Oscar-gekrönte Produktions-Designer Rolf Zehetbauer die Villa nach, die Marlene Dietrich in Hollywood bewohnt hatte. Von Berlin ging es nach Los Angeles, wo weitere Teile des Films an Originalschauplätzen und in den Paramount-Studios entstanden.

Zurück in Deutschland bildete die Eifel die Kulisse für Marlenes Auftritt vor den US-Truppen in den französischen Ardennen. Nach Dreharbeiten in Hamburg ging es weiter nach München, wo auch die neue Halle 12 auf dem Bavaria Gelände eingeweiht wurde. Dort fiel am 10. November 1999 die letzte Klappe.

Die Arbeit mit Joseph Vilsmaier

Keine Skandale, kaum Pannen, wenig Zeitverzögerungen. Das ist bei Joseph Vilsmaier nichts Ungewöhnliches. Auch bei Marlene lief alles wie geplant, verkündet der Filmemacher nicht ohne Stolz: "Ich werde immer nach den negativen Seiten gefragt. Ich würde wirklich gerne was auspacken, aber es gab keine. Wir waren von früh bis spät auf den Beinen, und abends haben wir uns alle in der selben Kneipe getroffen. Wir waren eine richtig tolle Filmfamilie."

Auch die Produzentinnen empfanden die Arbeit mit Joseph Vilsmaier als sehr angenehm. "Es ist bewundernswert, dass Joseph Vilsmaier gleichzeitig Regisseur, Kameramann und Produzent sein kann, ohne dabei eine dieser Rollen zu vernachlässigen. Er versteht das Filmemachen als kreativen Dauerprozess und bleibt jederzeit zum Dialog bereit, was unsere Zusammenarbeit besonders fruchtbar gemacht hat."

Casting

TPI und Perathon gelang es, diesen High-Budget-Film mit einigen der populärsten deutschen Schauspieler zu besetzen: Neben Katja Flint als Marlene Dietrich tritt Herbert Knaup als ihr Ehemann Rudi Sieber auf, Christiane Paul als dessen Geliebte Tamara Matul und Heino Ferch als Marlenes geheime große Liebe.

Shooting-Star Hans-Werner Meyer spielt den legendären Regisseur Josef von Sternberg, Armin Rohde tritt als Emil Jannings auf und Heiner Lauterbach als UFA-Produzent Erich Pommer. Für eine hochkarätige Besetzung bis in die Nebenrollen stehen Suzanne von Borsody, Cosma Shiva Hagen, Otto Sander und Ben Becker.

Katja Flint ähnelt in ihrer Schönheit, kühlen Distanziertheit und Erotik zwischen Verlockung und Abweisung der Dietrich so sehr, dass sie auf Fotos kaum von einander zu unterscheiden sind. "Sie verkörpert den Mythos und die Filmlegende ebenso überzeugend wie die Zerrissenheit einer Frau zwischen drei Männern, die trotz aller Liebe nie wirklich lieben konnte".

Aber nicht nur in dieser Hinsicht erkennt Jutta Lieck-Klenke eine Seelenverwandtschaft zwischen den beiden: "Die Disziplin und Perfektion, mit der sich Katja Flint auf ihre große Rolle vorbereitet hat, erinnert an Marlene Dietrich, die sich ihre Karriere als Filmstar ebenso konsequent aufgebaut hat."

Auch Vilsmaier ist voll des Lobes für seine Hauptdarstellerin: "Sie war um vier Uhr schon in der Maske. Drei Monate lang musste sie immer so früh aufstehen. Ihre ganze Vorbereitung und Organisation war absolut professionell. Es hat keinen Tag, keine Stunde gegeben, wo man ihr diese enorme Anspannung angemerkt hätte."

Das Design

Der Film, der einen zeitlichen Bogen von 1930 bis 1945 spannt, und die Rahmenhandlung in den siebziger Jahren spielen läßt, stellte besondere Anforderungen, vor allem an Ausstattung, Kostüm und Maske. Marlenes Villa in Hollywood ist dabei nur eines der aufwändigen Sets, die Production-Designer Rolf Zehetbauer im Studio Babelsberg aufbauen ließ. So entstand etwa bei der Bavaria in München die Berliner Wohnung von Marlene Dietrich.

Kostümbildnerin Ute Hofinger, die schon bei "Comedian Harmonists" die Kostüme entworfen hat, beschäftigte sich über zwölf Monate damit, allein für die Rolle "Marlene" mehr als 40 Kostüme auszusuchen.

Für die von Escada entworfene Garderobe wurden weltweit die passenden Stoffe gesucht und für Katja Flint maßgeschneidert. Produzentin Katharina Trebitsch über die Münchner Modedesigner: "Escada besitzt für diese Art von Kostümen mit ihren teuren Stoffen ein besonderes Know-how. Wir wollten die Kostüme aber nicht kopieren, sondern eine eigene und heutige persönliche Note mit einfließen lassen."

Neben dem berühmten Marlene-Look, wie Frack und Marlene-Hose wurden das spektakuläre Tassel-Kleid entsprechend dem Original mit Tausenden von Perlenfransen und Strasssteinen handbestickt.

Um den Auftritt von Marlene in dieser Robe noch zu perfektionieren, hat Escada auch den in der Filmgeschichte einzigartigen weißen Abendmantel aus Federn in meisterlicher Handarbeit nachempfunden. Das Collier zum Tasselkleid wurde handgefertigt von Daniel Swarovski, Paris. Die Dessous und Lingerie wurden von italienischen Luxuslabel La Perla, die Strümpfe von Wolford und die Trachten von Lanz in Salzburg zur Verfügung gestellt.

Förderer

Dass Marlene mit einem derartigen Aufwand, einem solch hochkarätigen Schauspieler-Ensemble und einer unglaublichen Detailversessenheit realisiert werden konnte, geht auch auf das Engagement vom FilmFernsehFonds Bayern, vom Filmboard Berlin-Brandenburg, der FFA, der Filmstiftung NRW und der Filmförderung Hamburg zurück, die diese Produktion wesentlich mitgetragen haben.




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