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The Million Dollar Hotel


Produktionsnotizen

Bono in Downtown Los Angeles

Die Ursprünge von The Million Dollar Hotel

Szene [600] [1024] The Million Dollar Hotel schuldet seine Leinwandexistenz dem Dach des einstmals prächtigen Hotels, auf dem der Film seinen Ausgang nimmt. Mittlerweile firmiert das 1917 errichtete Gebäude unter dem Namen Frontier Hotel, aber seine besten Zeiten erlebte es als Million Dollar Hotel - der berühmte Schriftzug blickt immer noch vom Dach des Bauwerks über die Stadt der Engel.

Produzent Bono, den man vor allem als Sänger der einflußreichen Rockband U2 kennt, hatte besagtes Dach bereits in den 80er Jahren erstmals besucht. Später kam es als Location für den Videoclip des Songs "Where the Streets Have No Name" zum Einsatz.

"Wir haben viel Zeit im Zentrum von Los Angeles verbracht und kannten die Gegend deshalb. Ich glaube, zum ersten Mal waren wir auf dem Dach, als der Fotograf Anton Corbijn dort ein Gruppenfoto von uns schoß. Unser Gitarrist Edge und ich standen dort oben und konnten nicht glauben, daß das Haus The Million Dollar Hotel hieß. Aber das ist typisch Amerika, schätze ich. Die Poesie der Ortsnamen. Mir erschien es schon damals wie der Titel eines Buchs, Stücks oder Films, der nur darauf wartete, geschrieben, aufgeführt oder gedreht zu werden. An einem gewissen Punkt des Daches ist man nur drei Meter vom Nachbargebäude entfernt. Edge war überzeugt, daß er den Sprung schaffen könnte. Er sagte: Wenn man glaubt, wenn man überzeugt ist, daß man es schaffen kann, dann schafft man es auch. Das ging mir nicht aus dem Kopf."

Die Idee dieses Glaubenssprungs und das heruntergekommene Hotel mit seinen ebenso abgerissenen Bewohnern faszinierten Bono. Er begann, mit den Grundzügen einer Geschichte zu spielen. Etwa ein Jahr später erzählte er seinem Freund Nicholas Klein davon:

"Ich sagte ihm, ich hätte diese Geschichte mit dem Titel The Million Dollar Hotel im Kopf, in der jemand vom Dach springt, um auf die andere Seite zu kommen. Und Nicholas sagte sofort: "Und ich habe eine Zeile, mit der ich schon immer einen Film beginnen wollte: Nachdem ich gesprungen bin, wurde mir klar...", erinnert sich Bono.

"Er sagte mir, daß in diesem Hotel ein Film steckte", meint Klein. "Wir gingen gemeinsam hin, um uns ein wenig umzusehen. Ich arbeitete damals an einem anderen Drehbuch, aber wir beschlossen sehr schnell, unsere Ideen zusammenzuwerfen und gemeinsam an dem Stoff zu arbeiten. Wir ließen uns einige Figuren einfallen und verfeinerten die Geschichte. Ich schrieb ein Treatment, das wir noch einmal bearbeiteten. Und dann kam schon die erste Drehbuchfassung."

Ein wichtiges Element, das die Arbeit am Skript motivierte, war u. a. die gesellschaftliche Situation, die zu der tragischen, angespannten Atmosphäre führte, die Bono und Klein in Downtown Los Angeles erlebten.

"Politisch betrachtet, waren die finanziellen Kürzungen der Reagan-Ära sozusagen eine Inspiration. Bei unseren Besuchen sahen wir ein paar ganz schön durchgeknallte Typen auf den Straßen, von denen etwa die Hälfte ambulante Patienten ohne Krankenversicherung waren. Aber wir wollten nicht, daß sich unser Projekt mit Obdachlosigkeit per se auseinandersetzt. Diese Menschen sollten im Mittelpunkt stehen, aber wir wollten eine neue Geschichte und nicht die alten Klischees aufwärmen. Wir wollten etwas über den Glauben in ungewöhnlichen Formen und Situationen erzählen, über die Präsenz von Menschlichkeit zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens, über die Subjektivität persönlicher Beurteilungen und wie heimtückisch das sein kann."




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