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Ein Freund zum Verlieben

Rupert Everett

als Robert


Szene Zunächst mit nicht mehr verbesserungsfähigem Komödien-Timing legt Rupert Everett seine Hauptrolle des Robert in Ein Freund zum Verlieben an, wenn er als schlagfertiger und unverschämt charmanter Intimkumpel Madonnas gar noch heller strahlt als in seinem Durchbruchsfilm "Die Hochzeit meines besten Freundes " ...

... doch anstatt lediglich die Komik seines schwulen Schwerenöters zu perfektionieren, ergründet Everett hier auch die zerbrechlichen Seiten seiner Figur. Denn so liebevoll und rückhaltlos seine Figur des Robert in Ein Freund zum Verlieben auch die Rolle eines Vaters annimmt - die neu gewonnene Verantwortung raubt ihm die Chance auf ein eigenes Privatleben und macht ihn ungeheuer verletzlich, als verzwickte Liebeslaunen des Schicksals sein Verhältnis zu Abbie (Madonna) und seinem Kind erheblich komplizieren...


"Ich mochte den Stoff besonders", sagt Everett über die Wahl von Ein Freund zum Verlieben als seinem ersten, großen, auf den Leib geschriebenen Hollywood-Starvehikel, "weil beide Hauptfiguren durch essentielle Lebensveränderungen gehen. Sowohl Abbie als auch Robert sind zu Beginn des Filmes an einem Punkt ihres Lebens, der einer Dämmerung gleicht - sie verabschieden sich wehmütig von ihrer Jugend und sehen schon ihr Mittelalter heraufziehen.

Dabei denkt Abbie bereits häufig an Kinder, während Robert ein Einzelgänger ist, der lange in keiner nennenswerten Beziehung mehr war. Ehrlich gesagt sind sie zwei ziemlich selbstsüchtige Figuren, bis nach ihrem amourösen Unfall ein Kind auf der Bildfläche erscheint und sie mit Verantwortung umzugehen lernen.

Eine prägendere Veränderung wäre in beider Leben nicht denkbar - und es hat ungeheuren Spaß gemacht wie auch zum Reflektieren persönlicher Werte geführt, diese Geschichte auf die Leinwand zu bringen."


Rupert Everett kam am 29. Mai 1959 im britischen Norfolk zur Welt und lernte sein Handwerk an der Central School of Speech & Drama in London. Seinen ersten auch gleich internationalen Erfolg markierte er in der Adaption von Julian Mitchells Bühnenhit "Another Country" als Eliteschüler und Spion mit einem Part, den er schon am Westend geprägt hatte.

Es folgten eine Reihe renommierter, europäischer Filme wie die Marquez-Verfilmung "Chronik eines angekündigten Todes" oder die kühle Obsessionsodyssee "Dance With A Stranger", in denen Everett aristokratische leading men mit Geist und Charme verkörperte, als sei er dem Genpool von Oscar Wilde und Dorian Gray entstiegen.

Doch als sich vorerst abzeichnete, dass sich diese Qualitäten nicht wie erhofft ins seinerzeit dem Anglophilen wenig aufgeschlossenen Hollywood importieren ließen, kehrte der Mime dem Geschäft für einige Jahre den Rücken. Freilich nicht, ohne seiner Enttäuschung angemessen divenhaft Luft zu lassen - so verarbeitete Everett seine frühen Jahre in den köstlichen, halbautobiographischen Büchern "Hello Darling, Are You Working" und "The Hairdresser of St. Tropez".

Ab Mitte der Neunziger wieder regelmäßig vor der Kamera und nicht mehr an ultra-abseitigen Projekten interessiert, namentlich an Splatter-Romanzen ("Dellamorte Dellamore") oder Disney-Familienfilmen ("Dunston Checks In"), gab Dashing Rupert ein kleines Comeback in "Madness of King George" und "Prêt à Porter", das freilich nur ein Vorspiel zum Schlüsselfilm seiner Karriere sein sollte.

Denn in "My Best Friend's Wedding" stahl er neben Julia Roberts die Szenen nach Belieben und entwaffnete mit spitzer Zunge ganz nebenbei auch den amerikanischen Markt - eine Golden Globe-Nominierung sowie American Comedy Award und Blockbuster Publikumspreis folgten wie selbstverständlich.

Seither glänzte Everett in feinen period pieces wie "An Ideal Husband" (Anlass für seine zweite Globe-Nominierung), "A Midsummer Night's Dream" oder als Cameo-Gast in "Shakespeare in Love" sowie mit Mainstream-Schwenk als kinderschreckender Schurke in "Inspektor Gadget". Derzeit steht er neben Kathy Bates für "Wedding"-Regisseur P.J. Hogans "Unconditional Love" vor der Kamera.




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