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Leben und Lieben in L.A.


Produktionsnotizen

Szene Um die Liebe in all ihren Formen - um romantische Liebe, Zuneigung in der Familie, um Selbstliebe und um Nächstenliebe - dreht sich Willard Carrolls Melodram Leben und Lieben in L.A.

"Ich wollte einen Film darüber machen, wie man Liebe auf unterschiedlichste Weise erleben kann", erklärt Willard Carroll. "Der Film erzählt davon, wie man Liebe findet, sie fest hält und wieder verliert. Es gibt so viele Bücher, Gedichte und Lieder, in denen Gefühle, die doch eigentlich gar nicht zu greifen sind, in Worte gepackt werden. Dennoch erfordert Liebe auch Kommunikation - und das gilt nicht nur für Beziehungen und Sex, sondern auch für die Familie. Miteinander zu reden ist das Entscheidende, auch wenn es nicht immer leicht fällt. In meinem Film versuchen die Menschen, über ihre Gefühle zu sprechen. Und allein der Versuch zählt schon."

Willard Carroll, der bereits das Kinderbuch Tom's Midnight Garden für die Leinwand adaptierte, kam auf die Idee, Leben und Lieben in L.A. zu schreiben, als ein Freund einen prägnanten Satz rezitierte: "Über die Liebe zu sprechen ist so, als würde man Architektur tanzen."

Carroll ging weder das Zitat aus dem Kopf noch das Paradox, dass das, worüber wir so gerne reden würden, nicht in Worte zu fassen ist. Zunächst wusste er nicht genau, was er mit dem Fragment anfangen sollte, doch dann kam ihm eine Idee: "Ich stellte mir elf Charaktere vor, von denen jeder eine Geschichte erlebt, meist zusammen mit einem Partner. Und sie alle versuchen, die Liebe zu verstehen", erklärt Carroll.

Er begann, das Drehbuch zu schreiben, und schon bald verselbständigten sich die Figuren auf dem Papier, was sogar für den Autor überraschend war. "Es ist auf eine unkonventionelle Art so etwas wie eine Mystery-Story", meint Carroll.

Die Charaktere waren bald nicht nur für den Drehbuchautor aus Fleisch und Blut, sondern auch für andere Personen, die sich an dem Projekt beteiligten. Carroll entwickelte die Story zusammen mit Hyperion Studio unter Leitung von Tom Wilhite. "Von Anfang an war klar, dass dies ein Ensemble-Film werden würde", erinnert sich Wilhite. "Wir setzten also auf eine großartige Schauspielerriege. Willard und ich traten an Meg Liberman heran, die schon mehrere Shows für uns realisiert hatte."

Liberman, zuvor verantwortlich für die hochgelobten Fernsehshows "Seinfeld", "The Larry Sanders Show" und "The Days and Nights of Molly Dodd", war gleich Feuer und Flamme für Carrolls straff erzähltes, humorvolles und gefühlvolles Drehbuch:

"Jede der Geschichten war so bewegend. Ich konnte mich an kein anderes Drehbuch erinnern, das so viele kraftvolle Rollen für Männer und Frauen bot. Kaum war das Script im Umlauf, stand mein Telefon nicht mehr still.

Nachdem alle Rollen besetzt waren, fiel den Filmemachern erst auf, dass sie eine ungewöhnliche Mischung vorgenommen hatten: Komödianten spielten dramatische Rollen und ernsthafte Schauspieler hatten komische Auftritte. Aber gerade das passte zum Kontrastreichtum des Films.

Willard Carroll fasst zusammen: "Auf der Suche nach der richtigen Besetzung bemerkten wir, dass jeder in diesem Film komisch und dramatisch sein musste. Wir hatten die Schauspieler gefunden, die beides vereinigen. Die Besetzung war ein Traum, der wahr wurde."

Dreharbeiten

Leben und Lieben in L.A. wurde ausschließlich in Los Angeles gedreht. Die Dreharbeiten führten das Team in 41 Tagen an 27 verschiedene Locations, darunter Santa Monica Pier, der Mayan Nightclub in Downtown L.A. und das Geffen-Playhouse in Westwood.

Carroll hatte das Script so angelegt, dass die Stadt als Stimmungshintergrund fungiert, als Schauplatz, der sich von grellem Sonnenschein in einen romantischen Abend wandelt. Der Regisseur wollte den alten Glanz von L.A. wiederherstellen, den er seit langem in Filmen vermisste.

Produktionsdesignerin Missy Stewart, die schon für Good Will Hunting verantwortlich war, fügt hinzu: "Wir wollten die reizvolle, nicht die erschreckende Seite von L.A. zeigen. Bei uns ist es eine Stadt für Träumer, eine Traumstadt. Hier dreht sich nichts um Autos, sondern um gefühlvolle Umgebungen. Den kalifornischen Lebensstil, die Häuser, Gärten, Clubs und Strände zeichnete ich kontrastreich, mit weichen Übergängen."

Auch Kameramann Vilmos Zsigmond, Oscar-Gewinner für Unheimliche Begegnung der Dritten Art, sah den Film als Gelegenheit, zu dem elementarsten Bestandteil des Filmemachens zurückzukehren - die menschliche Lebenserfahrung einzufangen.

"Ich bin die vielen Special-Effects leid", gibt Zsigmond zu. "Ich mag Filme, in denen es um Menschen geht. Leben und Lieben in L.A. erinnerte mich an die Filme, die ich in meinen frühen Jahren in Hollywood gedreht habe, wie etwa Zapfenstreich und Beim Sterben ist Jeder der Erste."

Szene "Dieser Film gab mir nun die Möglichkeit, mindestens vier Filme in einem zu fotografieren", führt Zsigmond fort. "Jede Episode ist vollkommen anders. Das prächtige Haus, in dem Sean Connery und Gena Rowlands leben, ermöglichte wunderschöne Panorama-Aufnahmen. Also wählte ich einen üppigen fotografischen Stil, der zu ihrer romantischen Liebesgeschichte passte. Wenn es hingegen um die rätselhafte Story von Dennis Quaid (Foto) geht, fotografierten wir die Bar-Szenen mit vielen Schatten. Das entspricht der spannenden Art eines Film noir."

Kostüme

Kostüm-Designerin April Ferry, Oscar-nominiert für Maverick, setzte ebenfalls auf Vielfalt, während sie in enger Zusammenarbeit mit den Schauspielern den individuellen Stil jeder Figur kreierte. Sie ließ Angelina Jolie und Ryan Phillippe sogar ihre persönlichen Kleidungsstücke für die Disco-Szenen auswählen. "Ich hatte die Kostüme zwar schon gekauft, doch die Schauspieler konnten auf diese Weise spontan wie im richtigen Leben sein."

Musik

Komponist John Barry, fünffacher Oscar-Gewinner und Schöpfer des legendären James-Bond-Themas, setzte in Leben und Lieben in L.A. auf Jazz-Akzente, um die Variationen von Liebe akustisch zu untermalen. "Mich fesselte an der Geschichte, dass verschiedene, nicht in Beziehung miteinander stehende Personen im Laufe des Films offensichtlich doch zueinander gehören", erläutert Barry.

"Musikalisch war es eine Herausforderung, weil die Musik zu einer Macht wird, die den Zuschauer die Verbindungen zwischen den Protagonisten erahnen läßt. Da ich damals selbst Trompete gespielt habe, war Chet Baker immer ein Vorbild für mich. Hier habe ich seine Melodien verarbeitet. Ich hatte schon lange keine Gelegenheit mehr, Jazz zu komponieren."

Ensemble-Film und Improvisation

Für alle Beteiligten war der Ensemble-Film eine besondere Herausforderung. Ellen Burstyn erläutert das Phänomen eines guten Geschichtenreigens folgendermaßen: "Ein Ensemble-Film funktioniert, wenn man gute Schauspieler hat, zwischen denen so etwas wie Zusammenhalt besteht. Wie man das schafft, ist eins der größten Geheimnisse. Das, was alles zusammenhält, steckt ausschließlich und lebendig in den Schauspielern. Entweder finden sie den Zusammenhalt oder nicht - und unsere Gruppe hat es geschafft."

Anthony Edwards fügt augenzwinkernd hinzu: "Das Schöne am Ensemble-Film ist, dass man die Verantwortung nicht alleine trägt. Ich dachte mir, wenn ich auch versage, Sean Connery, Gena Rowlands und Ellen Burstyn werden mich auffangen."

Für Madeleine Stowe bestand eine Verbindung zwischen allen Schauspielern, sogar zu jenen, mit denen sie in keiner Szene zusammen spielte. "Wenn jeder seinen Teil beiträgt", erklärt sie, "bringt es die jeweils eigene Geschichte auf wundervolle Weise voran."

Auch wenn Willard Carroll als Autor eine genaue Vorstellung von Leben und Lieben in L.A. hatte, so gab er seinen Schauspielern viel Raum für Improvisation. Sean Connery beschreibt die Drehzeit abschließend geradezu als traumhaft: "Viele Dinge entwickelten sich erst während des Spielens. Aber gerade das Unerwartete machte die Geschichte realistischer und menschlicher. Auf diese Weise wurden die Dreharbeiten zu Traumwochen."




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