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Der Weg nach Hause; aka: Zhang Yimou: Heimweg

Inhalt


Szene Erstmals seit vielen Jahren kommt der Geschäftsmann Luo Yusheng wieder in sein Heimatdorf in der chinesischen Provinz. Sein Vater ist gestorben, der Leichnam soll nun aus dem Krankenhaus der Kreisstadt zur letzten Ruhestätte ins Dorf geschafft werden.

Yushengs vor Kummer verzweifelte Mutter besteht darauf, dass ihr verstorbener Gatte nicht mit dem Auto oder Traktor überführt wird, sondern dass sein Sarg einer alten Sitte gemäss von Männern aus der Nachbarschaft heim ins Dorf getragen wird.

Yusheng versucht, seine Mutter umzustimmen: Es liegt Schnee, das Krankenhaus ist viele Kilometer weit entfernt. Ausserdem gibt es nicht genug junge Männer mehr im Dorf, die beim Tragen helfen können. Die meisten sind wie Yusheng zur Arbeit in die umliegenden Städte abgewandert. Doch die Mutter lässt sich nicht umstimmen. Ebensowenig lässt sie sich davon abbringen, auf ihrem alten, klapprigen Webstuhl persönlich ein Tuch zum Schmuck für den Sarg zu weben. Während Yusheng die alte Frau bei der mühsamen Arbeit beobachtet, erinnert er sich an die bewegte Geschichte, wie seine Eltern einst ein Paar geworden sind.

Szene Sein Vater Luo Changyu kam vor über 40 Jahren als junger Lehrer ins Dorf. Yushengs Mutter Zhao Di war damals 18 und verliebte sich auf Anhieb in den Neuankömmling aus der Stadt. Der erwiderte ihre Liebe, doch die zart knospende Romanze kam zu einem jähen Ende, als Changyu in die Stadt zurückbeordert wurde. Man sagte, er sei ein "rechtes Element". Zwei lange Jahre lang wartete die todunglückliche Zhao Di in Treue und Hoffnung auf die Rückkehr ihres Geliebten. Als er endlich wiederkam, heirateten sie und gingen von da an nie wieder auseinander.

Jetzt soll der verstorbene Changyu also noch ein letztes Mal auf dem Weg aus der Stadt nach Hause zurückkehren. Sein Sohn Yusheng hat sich entschlossen, den Willen der Mutter Zhao Di zu erfüllen: Der Leichnam wird zu Fuss zurückgetragen. Yusheng gibt dem Bürgermeister des Dorfes 5000 Yuan, um die nötigen Männer anzuheuern.

Durch dichtes Schneetreiben stapfen die Leute mit dem Sarg die Strasse entlang, vorne weg Yusheng und Mutter Zhao Di. Über 100 Menschen haben sich dem Transport angeschlossen, ehemalige Schüler des Lehrers, die zum Teil aus weit entfernten Provinzen angereist sind, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Ergriffen vom Trauermarsch verzichten die gemieteten Träger auf ihren Lohn, der Bürgermeister gibt Yusheng seine 5000 Yuan zurück.

Nahe dem Brunnen, in Sichtweite der Schule, wird der Lehrer zur letzten Ruhe gebettet. Bevor Yusheng wieder abreist, hält er symbolisch eine Unterrichtsstunde im alten Schulgebäude ab, in Gedenken an seinen Vater, der sich zu Lebzeiten gewünscht hatte, dass sein Sohn einmal seine Stelle einnehmen würde...


Mit Heimweg - The Road Home knüpft Zhang Yimou, Chinas international renommiertester Regisseur, wieder an die malerische, farbenprächtige Bildgestaltung seiner frühen Meisterwerke Das rote Kornfeld und Judou an, um die romantische Geschichte einer unverbrüchlichen Liebe auf die Leinwand zu bringen.


Details

Es herrscht eisiger Winter. Zum ersten Mal seit vielen Jahren reist der Geschäftsmann Luo Yusheng wieder nach Sanhetun, seinem Heimatdorf in Nordchina, wo er geboren wurde. Der Bürgermeister hat schlechte Nachrichten für ihn: Yushengs Vater litt seit längerem an einer Herzkrankheit, und kürzlich ist er im Schneesturm umgekommen. Der Leichnam liegt noch im Krankenhaus der Kreisstadt, er soll nun zum Begräbnis ins Dorf überführt werden.

Schwer erschüttert sucht Yusheng seine Mutter auf, die vor Kummer verzweifelt in der Kälte vor dem baufälligen Schulhaus hockt, wo der Vater jahrzehntelang als Lehrer gewirkt hat. Tag für Tag trauert sie dort. Starrsinnig besteht sie darauf, dass ihr verstorbener Gatte nicht mit dem Auto oder Traktor den langen Weg aus der Stadt ins Dorf überführt wird, sondern dass sein Sarg einer alten Sitte gemäss von Männern aus der Nachbarschaft zur letzten Ruhestätte getragen wird.

Yusheng versucht, seine Mutter umzustimmen: Es liegt Schnee, das Krankenhaus ist viele Kilometer weit entfernt. Ausserdem gibt es nicht genug junge Männer mehr im Dorf, die beim Tragen helfen können. Die meisten sind wie Yusheng zur Arbeit in die umliegenden Städte abgewandert. Doch die Mutter lässt sich nicht umstimmen. Ebensowenig lässt sie sich von dem um ihre Gesundheit besorgten Sohn davon abbringen, persönlich ein Tuch zum Schmuck für den Sarg zu weben - auf ihrem alten, klapprigen Webstuhl, dem letzten in Sanhetun. Während Yusheng die alte Frau bei der mühsamen Arbeit beobachtet, erinnert er sich an die bewegte Geschichte, wie seine Eltern einst ein Paar geworden sind.

Die hindernisreiche Romanze liegt über 40 Jahre zurück. Yushengs Mutter Zhao Di ist zu jener Zeit 18 Jahre jung und lebt zusammen mit seiner inszwischen längst verblichenen Oma, einer erblindeten Witwe, in Sanhetun. Zhao Di ist das hübscheste Mädchen weit und breit. Mehrere Freier haben bereits um ihre Hand angehalten, ohne jedoch erhört zu werden. Als Zhao Di erfährt, dass aus der Kreisstadt ein Lehrer kommt, um eine Schule zu gründen und zu unterrichten, putzt sie sich besonders fein heraus mit ihrer roten Festtagsjacke. Der Fremde prescht zünftig mit einem Pferdefuhrwerk ins Dorf, er ist jung, er ist gebildet, und er sieht fesch aus. Zhao Di ist entzückt, empfindet Liebe auf den ersten Blick.

Der Teenager ist entschlossen, das Herz des Neuankömmlings zu erobern. Sein Name lautet Luo Changyu, er ist erst 20 Jahre alt. Gemeinsam mit den Männern des Dorfes arbeitet er am Bau des Schulhauses mit. Die Frauen sorgen für Verpflegung, jede bereitet ein Gericht für den täglichen Mittagstisch zu. Zhao Di gibt sich größte Mühe beim Kochen und setzt alles daran, dass Changyu ihr Essen zu fassen bekommt. Und sie webt das rote Tuch, mit dem der Dachbalken des Neubaus bei der Einweihung geschmückt werden soll. Doch da den Frauen das Betreten der Baustelle verboten ist - einem alten chinesischen Volksglauben nach bringen Frauen auf der Baustelle Unglück - kann Zhao Di ihren Schwarm nur von ferne anschmachten.

Das ändert sich mit dem Beginn des Unterrichts. Tag für Tag holt Zhao Di von einem nahe der Schule gelegenen Brunnen Wasser. Am Schulzaun hält die Analphabetin inne, um andächtig der geliebten Stimme des Lehrers zu lauschen. Nach dem Unterricht stellt sie Changyu nach, wenn er Schüler durch die Felder nach Hause begleitet. Dabei kommt es endlich zum ersten Gesprächskontakt, und Zhao Di macht Changyu schüchtern schöne Augen.

Ihre Liebesmüh zeigt Wirkung, als Changyu zum Abendessen ins Haus ihrer Mutter einkehrt - der Lehrer bekommt seine Mahlzeit jeden Tag von einer anderen Familie serviert. Die mit viel Liebe zubereiteten Teigtaschen schmecken vorzüglich, und Changyu bemerkt die sehnsuchtsvollen Blicke des Mädchens, das ihn verstohlen beobachtet. Ihre Mutter fragt ihn offen, ob er bereits verheiratet oder verlobt sei. Es funkt bei dem noch ungebundenen jungen Mann, er fängt Feuer und beginnt, die Gefühle von Zhao Di scheu zu erwidern.

Für beide ist es ein Schock, als Changyu eines Tages abgeholt wird. Er soll zurück in die Stadt gebracht zu werden, wo er sich vor einem Untersuchungsausschuss verantworten muss. Man sagt, er sei ein "rechtes Element". Zum Abschied schenkt Changyu seinem Liebchen eine Haarspange und tröstet es: Vor Beginn der Ferien werde er bestimmt wieder zurück sein.

Die unglückliche Zhao Di träumt während der langen Wochen des Wartens unentwegt von ihrem Schatz. Sie hält das verwaiste Schulhaus sauber, repariert und schmückt die Fenster. Dabei wird sie vom Bürgermeister beobachtet, und es spricht sich in Windeseile herum, dass sie offenbar ein Liebesverhältnis mit dem Lehrer verbindet. Diese Nachricht sorgt für Diskussionsstoff im Dorf, immerhin ist es das erste Mal in Sanhetun, dass junge Leute aus Liebe zueinander finden - traditionell werden Ehen von Eltern oder Vermittlern gestiftet.

Die Wartezeit erscheint endlos für Zhao Di, sie wird vor Sehnsucht fast verrückt. Doch schliesslich kommt der Tag, an dem der schmerzlich Vermisste zurückkehren soll. Es ist Winter, Zhao Di wartet stundenlang draussen an der Strasse zitternd in der Eiseskälte - vergeblich. Vom Frost unterkühlt und von Enttäuschung erschüttert erleidet das Mädchen einen Fieberanfall.

Trotz ihrer Erschöpfung rafft sich die Leidende auf, um ihren verschollenen Bräutigam in der Stadt zu suchen. Sie macht sich zu Fuss auf den beschwerlichen Weg durch Eis und Schnee, ist jedoch zu schwach und bricht zusammen. Dorfbewohner finden die Bewusstlose und bringen sie zurück ins Bett. In ihren Fieberfantasien verlangt das kranke Mädchen immer wieder nach ihrem Geliebten, bis ihre besorgte Mutter den Bürgermeister bittet, Changyu in der Stadt zu benachrichtigen. Ohne Erlaubnis der Behörden eilt Changyu ins Dorf und verbringt zwei Tage am Krankenlager, dann kehrt er in die Stadt zurück. Allmählich kommt Zhao Di wieder auf die Beine.

Doch Changyu muss für seinen eigenmächtigen Landausflug büssen, es dauert noch zwei Jahre, bevor er ins Dorf zurückkehren darf, um seine Lehrtätigkeit erneut aufzunehmen. Zhao Di erwartet den Heimkehrer wieder an der Strasse, die beiden heiraten und bleiben fortan immer vereint, bis das sein Tod sie scheidet.

Jetzt soll der verstorbene Changyu also ein letztes Mal auf der Landstrasse nach Hause zurückkehren. Sein Sohn Yusheng hat sich entschlossen, den Willen der Witwe Zhao Di zu erfüllen: Der Leichnam wird aus der Stadt per Pedes zurückgetragen. Yusheng wendet sich an den Bürgermeister, um die nötigen Männer anzuheuern. Umständlich rechnet der Bürgermeister ihm vor, man brauche etwa 36 Leute, die abwechselnd tragen, inklusive Schnaps und Zigaretten koste das etwa 4000 Yuan.

Yusheng gibt ihm grosszügig 5000, und der lange Marsch kann beginnen. Durch dichtes Schneetreiben stapfen die Leute mit dem Sarg die Strasse entlang, vorne weg Yusheng und Mutter Zhao Di. Über 100 Menschen haben sich dem Transport angeschlossen, ehemalige Schüler des Lehrers, die zum Teil aus weit entfernten Provinzen angereist sind, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen.

Ergriffen vom Trauermarsch verzichten die gemieteten Träger auf ihren Lohn, der Bürgermeister gibt Yusheng seine 5000 Yuan zurück. Neben dem Brunnen, in Sichtweite des alten Schulhauses, wird der Lehrer zur letzten Ruhe gebettet.

Man sammelt Geld, um die Schule wieder neu instand zu setzen. Zhao Di führt ihren Sohn zum alten Gebäude und erinnert nicht ohne Bitterkeit daran, dass sein Vater immer gehofft hatte, dass Yusheng einmal in seine Fussstapfen treten und seine Stelle als Lehrer übernehmen würde.

Am nächsten Morgen traut Mutter Zhao Di ihren Ohren nicht: Aus der Schule erklingt eine vertraute Stimme, die den Kindern aus dem Lehrbuch vorträgt! Sie rennt aufgeregt hinüber, vor dem verfallenen Haus haben sich Dorfbewohner versammelt und hören gebannt zu, wie Yusheng den Schulkindern in Gedenken an seinen Vater symbolisch eine Stunde Unterricht erteilt, bevor er das Dorf verlässt, um wieder zu seinen eigenen Geschäften in die Stadt zurückzukehren.




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