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Der Weg nach Hause; aka: Zhang Yimou: Heimweg
Zhang Yimou über seinen Film
Dies ist ein Film über Liebe, über Familie, über
die Liebe zwischen Familienmitgliedern. Ein einfaches Mädchen
vom Dorf verliebt sich in einen Grundschullehrer, und ihre Liebesgeschichte
entwickelt sich vor dem historischen Hintergrund einer besonders
schwierigen Phase in der Geschichte des modernen Chinas. Bisher
haben sich Künstler mit dieser Zeitperiode auf eine sehr
ernste und analytische Art beschäftigt, ich habe es dagegen
vorgezogen, diese reine und einfache Liebesgeschichte auf eine
poesievollere und romantische Art und Weise zu erzählen.
Es war gerade diese Art wahrer Liebe, die es uns ermöglichte,
derart schwere Zeiten in unserem Leben zu überstehen.
Zum anderen geht es, sowohl in der Rückblende wie auch
in den zur heutigen Zeit spielenden Teilen des Films, um den
Wert der Bildung. Der Film zeigt die Einstellung der Landbevölkerung
zur Bildung - sie ist im wesentlichen von Respekt und Ehrfurcht
geprägt. Es wird deutlich gemacht, welche Einstellung das
chinesische Volk zu zwei bestimmten Zeitpunkten in unserer modernen
Geschichte zum "Lernen" gehabt hat.
Der erste Zeitpunkt liegt einige Jahrzehnte zurück. Aus
rein politischen Erwägungen wurde Bildung brutal herabgewürdigt.
Intellektuelle wurden physisch misshandelt und verschwanden in
der Versenkung. Der zweite Zeitpunkt ist die Gegenwart. Heute
ist jedem klar, das Wissen Macht bedeutet, und trotzdem ist Lernen
wieder unpopulär. Stattdessen denken viele von uns ultra-materialistisch,
denken nur noch an Geld.
Es ging mir bei diesem Film darum, diese grundsätzlichen
Themen im Kontext mit der chinesischen Gesellschaft und Geschichte
erneut zu beleuchten.
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