Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.
Der Tote Taucher im Wald
Soundtrack "Der tote Taucher im Wald"
Für den fantastischen Score - der sich in Teilen auch auf
dem Soundtrack wiederfindet - zeichnet sich Filmkomponist Reinhold
Heil verantwortlich, der u.a. auch bei "Lola
Rennt" (Regie: Tom Tykwer) sein Können unter Beweis
stellte. Er lieferte eine atmosphärisch dichte Untermalung
des gesamten Filmes und charakterisiert einzelne Figuren und
Bilder in hervorragend abgestimmter Weise.
Auch bei der Zusammenstellung der Source-Musik war es oberste
Prämisse, die skurril-bizarre Stimmung des Filmes musikalisch
umzusetzen. Es galt Songs aus den unterschiedlichsten Genres
zu finden, die jeweils eine besondere Szenerie des Films widerspiegeln
sollten.
Dieses Konzept wurde auf der CD konsequent weitergeführt,
in dem man Titel in ähnlicher Musikfarbe ergänzte und
zu einer homogenen Mischung verband.
Den Anfang der Source-Musik macht die Kult-Band Faithless,
deren hypnotischer Titelsong "Thank You"
dem Film, und natürlich dem Zuschauer und -hörer, das
entsprechende "Entree" beschert.
Das harte, kompromißlose "You lie to me"
der Newcomer-Band Unpack unterstreicht das eigenwillig-befremdliche
Szenario und dazu der krasse Gegensatz "Itsy, bitsy
spider" von R2G2, ein zuckersüßer
Pop-Ohrwurm, scheinbar völlig unpassend und doch genau richtig.
Einer der Hauptdarsteller, Jens Schäfer
(Kommissar Tobias Kutschke), glänzte in diesem Film nicht
nur durch sein außerordentliches schauspielerisches Talent,
sondern bewies ebenfalls seine musikalischen Fähigkeiten
als Songwriter und Interpret, wie "Don't wanna look
at you" belegt.
Die durch ihre audio-visuellen Happenings bekannt gewordenen
Orchester 01 steuern den Song "Der
tote Taucher" bei. Die reduzierte Elektronummer
mit der außergewöhnlichen Stimme des Extrabreit-Sängers
Kai Havaii drückt die unheilschwangere
Atmosphäre der Ausgangssituation des Films aus.
Ergänzend finden sich auf dem Soundtrack zu "Der
tote Taucher im Wald" einige der größten
Namen aus dem gegenwärtigen Progressive Dance-Bereich.
Publikums- und Kritikerlieblinge Groove Armada
setzen hohe Maßstäbe. Ihr cool-funkiger Dancesound
katapultierte sie auf die Tanzflächen der Clubs und nach
ganz oben in die Charts. Hier vertreten mit ihrer Single "At
the River", einem Song mit abgefahrenem Sample
Patchwork und treibenden Bläsersätzen.
Von Wondabraa gibt es mit "King
Kong 500 Times" ein Stück mit jazzigen Tunes,
Duke Ellington-Samples und blubbernden 303-Lines in einem grossartigen
Mix.
Experimenteller geht es bei Mouse On Mars zu.
Die Soundtüftler liefern in bekannt grooviger Weise mit
"DiskDusk" Musik ohne Grenzen für
aufgeschlossene Ohren mit einem Hang zur Originalität.
Ein Riesenerfolg war das Egoexpress-Stück
"Weiter", welches mit den berühmt-berüchtigten
Ohrwurmvocals von Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow ein
absolutes Glanzstück und den gelungenen Crossover von Dance
und Indie bietet.
Laika - nach dem ersten Hund im Weltraum benannt
- sind für ihre sinnlich-entrückten Vocals und träumerischen
Grooves bekannt, die zu verzaubern und verführen wissen,
was sie mit ihrer brandneuen Single "Uneasy"
aus ihrem neuen Album "Good Looking Blues"
beweisen.
Vom englischen Kult-Label "Warp" geben sich mehrere
Top-Künstler die Klinke in die Hand: Der facettenreiche
Jimi Tenor präsentiert sich hier mit "Outta
Space" sperrig-funky wie immer, die legendären
Könige des Chillout Nightmares On Wax tummeln
sich mit ihrem Meisterwerk "Finer"
auf dem Soundtrack und die fantastischen Red Snapper
treiben durch das gefühlvoll-melancholische "Image
of You" aus ihrem letzten Album.
Den Abschluß des Warp-Reigens bildet die Sound-Ikone Aphex
Twin, der wohl beeindruckendste Künstler des Labels.
Man muß ihn niemandem mehr vorstellen: alle höheren
Weihen der Dance- und Clubwelt wurden ihm sowieso schon verliehen.
Hier ist er mit "Windowlicker" vertreten.
Der Soundtrack zum Film bietet durch seine außergewöhnliche
Zusammenstellung anspruchsvoller, elektronischer Musik ein Hörvergnügen
besonderer Art.
|