Toy Story 2
John Lasseter
Regie, Story
Im Jahr 1995 fügte John Lasseter der Filmgeschichte ein
weiteres, denkwürdiges Kapitel hinzu: als Regisseur von
Toy Story, dem ersten ausschließlich am Computer
animierten Spielfilm und ersten Trickfilm, der jemals für
das beste Originaldrehbuch mit einer Oscar-Nominierung ausgezeichnet
wurde. Außerdem erhielt er einen Acadamy Award für
besondere Verdienste wegen seiner "inspirierenden Leitung"
des Toy Story-Teams von Pixar.
Nach seinem zweiten komplett an der Festplatte geborenen Welterfolg
Das Grosse Krabbeln ("A Bug's Life",
1998), inszenierte Lasseter nun mit Toy Story 2 die
lang ersehnte Fortsetzung der Abenteuer von Woody, Buzz Lightyear
und ihren Freunden.
Der vielfach preisgekrönte Regisseur, Drehbuchautor und
Zeichner John Lasseter zählt mittlerweile als Vice President
of Creative zur festen Führungsriege von Pixar, wofür
er zahlreiche Kurzfilme und Fernsehspots geschrieben und inszeniert
hat. So unter anderen den Oscar-nominierten "Luxor Jr."
(1986), "Red's Dream" (1987), "Tin
Toy", der 1989 den Oscar als bester animierter Kurzfilm
gewann, sowie "Knickknack" (1989).
Zu seinen Kinoarbeiten zählen neben Toy Story
und Das Grosse Krabbeln ("A Bug's Life")
auch die Steven-Spielberg-Produktion Das Geheimnis des Verborgenen
Tempels ("Young Sherlock Holmes", 1985),
für die er die Fensterglas-Ritter entwarf und animierte.
John Lasseter ist ein echtes Kind Hollywoods. Aufgewachsen ist
er jedoch im kalifornischen Whittier, wo er als Sohn einer Kunstlehrerin
schon sehr früh mit der Materie in Berührung kam. Bereits
in seinen High-School-Tagen beschäftigte er sich intensiv
mit Cartoons und der Animationskunst. Sein Interesse gipfelte
in einem Brief an die Walt Disney Studios, in dem er ausführlich
über seine Leidenschaft berichtete. Nächster Schritt
war ein Kunststudium, in dessen Verlauf er das Zeichnen von menschlichen
und tierischen Figuren von Grund auf lernte.
Als Disney das Animations-Programm CalArts gründete, ein
innovatives Studienzentrum für Kunst, Design und Fotografie,
war Lasseter der zweite Student, der in das Programm aufgenommen
wurde. Er verbrachte dort vier Jahre und gewann mit seinen beiden
animierten Kurzfilmen "Lady and the Lamp"
und "Nightmare" Studenten-Oscars.
Die Sommerpausen nutzte Lasseter, um bei Disney in die Lehre
zu gehen. Nach seinem Abschluss 1979 erhielt er eine feste Anstellung
in der Zeichentrickabteilung des Konzerns. Fünf Jahre blieb
er dort und arbeitete an Filmen wie Cap und Capper - Zwei
Freunde auf Acht Pfoten ("The Fox and the Hound",
1981 ) und Mickeys Christmas Carol ( 1982). In dieser
Zeit wurde Lasseter von Disneys ambitioniertem und innovativem
Science-fiction-Abenteuer Tron (1981) inspiriert, einem
Film, dessen Spezialeffekte mit Hilfe von Computer-Animation
entstanden.
Lasseter schloss sich mit seinem Kollegen Glen Keane zusammen
und begann zu experimentieren. Ein 30 Sekunden langer Testfilm,
der auf Maurice Sendaks Buch "Where the Wild Things Are"
basierte, offenbarte erstmals die Möglichkeiten, die sich
der traditionellen Zeichentrickkunst boten, wenn man sie mit
computerisierten Kameras, Bewegungsabläufen und Landschaften
kombinierte.
1983 erhielt Lasseter eine Einladung des Pixar-Gründers
Ed Catmull in die damalige Abteilung für Computergrafik
von Lucasfilm. Er war begeistert und erkannte das unglaubliche
Potential, das diese Technologie dem Zeichentrickhandwerk bot.
Er verließ daraufhin Disney, um einen Monat bei Pixar zu
arbeiten.
Aus dem Monat wurden sechs, und sehr bald schon war Lasseter
die integrale und katalytische Kraft des Pixar-Teams. Gemeinsam
mit dem Animator Bill Reeves arbeitete er an seiner Idee, für
ein paar Schreibtischlampen eine glaubwürdige Charakterisierung
zu schaffen - die Genesis für "Luxor Jr."
war geboren.
John Lasseter lebt mit seiner Frau Nancy und den fünf Söhnen
im Alter von zwei bis 19 Jahren in Nordkalifornien.
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