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America's Sweethearts


Produktionsnotizen

Szene Joe Roth, der ehemalige Chef der Disney-Studios, der die Revolution Studios im Januar 2000 gegründet hatte, erinnert sich noch an den Moment, als er das erste Mal das Drehbuch von Billy Crystal und Peter Tolan zu America's Sweethearts gelesen hatte: "Ich war begeistert von der Atmosphäre und dem Witz des Buches", sagt er und hatte gleich eine Komödie als Ensemble-Film im Stil der großen Screwball-Komödien aus Hollywoods Goldenen Jahren im Kopf. "Ich liebe diese alten Filme aus den 30er und 40er Jahren von Sturges oder Capra, wo die ganze Besetzung schließlich zum großen Finale zusammenkommt.

In der letzten Zeit hatten die Zuschauer nicht viel Gelegenheit zu solchen Filmen, weil die Wirklichkeiten des Filmgeschäfts sie nicht mehr zulassen", erklärt er und spielt damit darauf an, dass die Vielzahl der Produktionen und die komplizierte Vertragslage einzelner Stars es nicht mehr erlauben, wie früher, wo die wenigen großen Studios praktisch alle Stars unter Vertrag hatten, glänzend besetzte Ensemblefilme zu machen. "Aber", fährt Roth fort, "America's Sweethearts erinnert mich an all diese Filme, die mir so gefielen, an all die großen 'Gang Movies' der Vergangenheit."

Szene Obwohl Roth in den letzten zehn Jahren als Studiochef von Disney und der 20th Century Fox in einem ganz anderen Bereich der Unterhaltungsindustrie tätig war, blieb seine Leidenschaft für das Regieführen bestehen. Seitdem er 1990 die bittersüße Komödie Coup De Ville ("Wild Boys") gedreht hatte, hatte er nicht mehr im Regiestuhl Platz genommen.

"Ich merkte, wie ich immer unruhiger wurde und mich das Fieber, endlich wieder Regie zu führen, gepackt hatte", sagt er. "Jahrelang hatte ich das nicht mehr gespürt, aber dann kamen gleich drei Projekte, die ich wirklich gerne selbst gemacht hätte." Diese drei Filme - High Fidelity, The Hurricane und Remember the Titans ("Gegen jede Regel") - gingen schließlich an andere Regisseure (Stephen Frears, Norman Jewison und Boaz Yakin), doch Roth wollte die Gelegenheit nicht noch einmal an sich vorüberziehen lassen, als schließlich America's Sweethearts auf seinem Tisch landete.

"Als ich das Skript gelesen hatte, dachte ich nur: 'Das ist wirklich komisch!'", erinnert er sich. "Und wenn man eine Komödie liest und dabei laut auflachen muss, dann stehen die Chancen gut, dass das anderen Leuten auch so gehen wird."

Roth, der seit 15 Jahren beruflich mit Julia Roberts befreundet ist, freute sich natürlich sehr, als sie nicht lange zögerte, die Rolle der Kiki zu übernehmen. "Ihr gefiel auch die Gelegenheit, Teil eines Ensembles zu sein. Mir war klar, dass sie ganz wunderbar in ihrer Rolle sein würde."

Roberts selbst sagt: "Vor allem, dass Kiki und Gwen Schwestern sind, hat mir gefallen. Kiki stellt sich stets schützend vor Gwen. Sie war nie jemand, der die Klappe aufreißt, aber ich denke nicht, dass sie deswegen besonders passiv ist. Ich glaube, sie handelt aus echter Geschwisterliebe und aus dem Gefühl heraus, dass sie ein Auge auf Gwen haben muss, damit einige ihrer weniger schönen Eigenschaften nicht an die Öffentlichkeit dringen."

Für Joe Roth ist der Film "eine Aschenputtel-Geschichte, ein richtiges Märchen", und das war es auch, was das Produzentinnen-Gespann Susan Arnold und Donna Arkoff Roth zu dem Film gebracht hatte. Die beiden haben ja im Laufe ihrer Karriere schon etliche Filme mit ungewöhnlichen Heldinnen und Helden produziert. "Ich denke, es ist die Geschichte eines Mädchens, für die nicht alles so toll läuft, und die uns deswegen so sympathisch ist", sagt Donna Arkoff Roth. "Märchen funktionieren auf der ganzen Welt so, und hier erlebt Kiki ihr Märchen in einer Welt, die glamourös ist und in welche die Leute gerne einmal hineinschauen."

Kiki hatte stets alle Hände voll zu tun, um für Gwen zu arbeiten und Eddie eine gute Freundin zu sein, als das Paar noch ein solches war. Nun, da sich "America's Sweethearts" getrennt haben, liegt ihre Aufgabe darin, die beiden noch ein letztes Mal für eine berufliche Angelegenheit zusammenzubringen - doch indem sie das tut, verändert sich auch ihr eigenes Leben ganz gewaltig.

"Wir sehen Kiki dabei zu, wie sie aufblüht", sagt Donna Roth. "Für sie ist es ein bisschen, als stünde man auf dem Gipfel eines Berges und müsste wählen, in welche Richtung man weitergeht. Sie muss sich entscheiden, was sie nun mit ihrem eigenen Leben anfängt, und das ist für sie eine völlig neue Situation."

Die ganze Idee zu America's Sweethearts entsprang der ewig sprudelnden Phantasie Billy Crystals, der selbst den Lee Phillips spielt, einen altgedienten Presseagenten, der kurz vor seinem Rausschmiss noch einmal gebraucht wird, ehe er endgültig von seinem deutlich jüngeren Protegé Danny Wax (Seth Green) abgelöst wird. Angeheuert wird Lee von dem Studioboss Dave Kingman (Stanley Tucci), der voll Panik ist, weil er glaubt, dass der letzte Film der beiden Stars floppen wird, wenn die Öffentlichkeit mitbekäme, dass "America's Sweethearts" längst getrennt sind. Also muss Lee sich einen Plan einfallen lassen, wie gewagt auch immer dieser sein mag, um das Traumpaar wieder zu vereinen und um einen Kassenerfolg zu sichern.

Nachdem er mit ihm bereits erfolgreich bei dem Drehbuch zu Analyze This ("Reine Nervensache") zusammen gearbeitet hatte, rief Crystal den Autor Peter Tolan an, um ihm von seiner Idee zu berichten. "Ich erzählte ihm, ich hätte eine Idee für ein Lustspiel um ein berühmtes Schauspielerpaar, die in vielen gemeinsamen Filmen erfolgreich waren. Doch nun haben sie sich auseinander gelebt, und bei ihrem letzten Film passiert etwas Ähnliches wie damals, als Liz Taylor sich bei Cleopatra von Eddie Fisher trennte und mit Richard Burton durchbrannte. Die Frage, die wir uns nun stellten, war: Was würde passieren, wenn dieses Paar sich das nächste Mal sieht?"

Nachdem Crystal selbst jahrelange Erfahrung mit der Promotion für seine eigenen Filme hatte, schien ihm der natürlichste Ort für eine solche Wiederbegegnung ein Presse-Junket.

"Das ist ein toller Ort für einen Film", grinst Crystal. "Es ist die perfekte Umgebung, in der sich die Dynamik dieses Paares entwickeln kann." Zudem stellte dieses Presse-Junket eine klare zeitliche Begrenzung für die Handlung dar, was besonders Joe Roth gefiel: "Ich mag es, wenn ein Film sich auf einen bestimmten Zeitpunkt hin zuspitzt. Die Uhr tickt, und es muss etwas passieren, wie in den klassischen Komödien."

Für Catherine Zeta-Jones war die Rolle des zickigen Superstars Gwen eine wunderbare Gelegenheit, nach Herzenslust die Böse zu spielen. "Gwen ist so auf sich selbst konzentriert, dass einem schlecht werden kann", lacht sie. "Alles dreht sich nur um sie. Zum Glück ist ausgerechnet Kiki ihre Assistentin, denn mit so einem affigen Gehabe kommt man wirklich nur bei der eigenen Schwester durch."

"Das Tolle war für mich nicht nur, dass Catherine diese Art der Komödie so gut beherrscht, sondern auch, dass sie sich mit solcher Wonne auf diese Rolle gestürzt hat", sagt Roth. "Sie hatte kein Problem damit, dass ihre Filmfigur so selbstsüchtig war und ständig andere herumkommandierte. Catherine ist auf der einen Seite ein Filmstar im klassischen Sinne. Aber auf der anderen Seite ist sie eine sehr moderne Schauspielerin, weil sie vor absolut nichts Angst hat."

John Cusack spielt Eddie Thomas, Gwens zukünftigen Ex-Ehemann. "Eddie ist der Typ Schauspieler, der ursprünglich eine ernsthafte Karriere machen wollte, aber dann in diese riesigen Mainstream-Filme geriet, als er Gwen kennenlernte", sagt Cusack. "Die beiden werden so etwas wie eine eigene Industrie. Und dann haben sie den schlimmsten Trennungs-Skandal in der Klatschpresse, den man sich nur vorstellen kann."

So wie Tracy und Hepburn in neun erfolgreichen Filmen hintereinander spielten, so inszenieren Gwen und Eddie schließlich hinter der Leinwand eine Katastrophe, wie sie Laurel und Hardy nicht besser hätten hinkriegen können.

Ihre Fans und ihre Karrieren sind die Leidtragenden. Nun ist es für Gwen das nächste Ziel, auch ohne Eddie wieder populär zu werden und ihm endlich die Scheidungspapiere auf den Tisch zu legen.

Für Eddie wiederum ist es an der Zeit, seine Karriere nach Monaten auf der Therapiecouch bei seinem "Wellness-Berater" (Alan Arkin) neu anzupacken und sich von Gwens erniedrigender und sehr öffentlicher Affäre mit ihrem kastillanischen Co-Star Hector (Hank Azaria) zu erholen. Ein gemeinsames Wochenende, um ihren letzten Film wieder als "America's Sweethearts" zu promoten, soll nicht nur all diesen Gründen dienen, sondern auch den Studioboss Dave Kingman glücklich machen.




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