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Apocalypse Now Redux

Marlon Brando

als Kurtz


Sie sind ein Laufbursche. Von Kolonialwarenhändlern geschickt, die Rechnung vorzulegen.


Szene Marlon Brandos Darstellung des abtrünnigen Colonels Kurtz, der sich mit seiner brutal operierenden Einheit tief im kambodschanischen Dschungel verschanzt hat, gilt als eine der eindrucksvollsten schauspielerischen Leistungen der Filmgeschichte. Durch die Einbeziehung einer weiteren Szene mit Kurtz/Brando erlaubt Apocalypse Now Redux einen noch tieferen Einblick in die Abgründe dieses dämonischen Charakters und dessen kriegslüsterne Philosophie am Rande des Wahnsinns.

Bereits in den fünfziger Jahren international bekannt geworden, avancierte Brando im Verlauf der folgenden Jahrzehnte zu einer der einflussreichsten und strahlendsten Figuren der Filmwelt. Mit seiner emotionalen und sehr naturalistischen Spielweise bereitete er jüngeren Kinostars wie James Dean, Paul Newman und Robert DeNiro den Weg.

Ersten Ruhm erntete er auf dem Broadway durch sein unvergessenes Porträt des Stanley Kowalski in dem Tennessee-Williams-Drama "A Streetcar Named Desire" (Endstation Sehnsucht) an der Seite von Jessica Tandy. Nach seinem Filmdebüt in Fred Zinnemanns The Men (Die Männer, 1950) konnte Brando in Elia Kazans legendärer Kinoadaption von A Streetcar Named Desire (Endstation Sehnsucht, 1951) seinen großen Erfolg wiederholen und machte darüber hinaus das einfache weiße T-Shirt modisch salonfähig. Die Rolle der Blanche Du Bois wurde diesmal von Vivien Leigh gespielt, die dafür mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Szene [800] [1024] Zu Oscarwürden gelangte Brando wenig später selbst durch seine Hauptrolle in On The Waterfront (Die Faust im Nacken, 1954), bei dem wiederum Elia Kazan Regie führte. Zuvor war er bereits in Kazans Western Viva Zapata! (1952), Jospeph L. Mankiewiczs Shakespeare-Verfilmung Julius Caesar (1953) sowie in László Benedeks The Wild One (Der Wilde, 1954) zu sehen gewesen.

Im Anschluss an seinen Oscar-Erfolg stand Brando für Mankiewiczs Filmmusical Guys and Dolls (Schwere Jungs und leichte Mädchen, 1955), Daniels Manns kontrovers aufgenommenes Fernost-Melodram The Teahouse of the August Moon (Das kleine Teehaus, 1956), Sidney Lumets Tennessee-Williams-Adaption The Fugitive Kid (Der Mann in der Schlangenhaut, 1959) sowie für Joshua Logans Sayonara (1957), der ihm eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte, vor der Kamera.

Sein Regiedebüt gab Brando 1961 mit dem vielbeachteten Western One Eyed Jacks (Der Besessene). Mutiny on the Bounty (Meuterei auf der Bounty, 1962), Bedtime Story (Zwei erfolgreiche Verführer, 1964), Charlie Chaplins Countess From Hong Kong (Die Gräfin von Hong Kong, 1967), Reflections in a Golden Eye (Spiegelbild im goldnen Auge, 1967), John Hustons Verfilmung des gleichnamigen Romans von Carson McCullers, und Gillo Pontecorvos Quemada! (1969) markieren die wichtigsten Stationen seiner Filmkarriere während der sechziger Jahre.

Im Jahr 1972 begann seine Zusammenarbeit mit Regisseur Francis Ford Coppola. Nicht zuletzt Brandos außergewöhnlicher Schauspielkunst ist es zu verdanken, dass The Godfather (Der Pate, 1972) zu einem grandiosen Erfolg wurde und Don Corleone als einer der bekanntesten Filmcharaktere ins cineastische Gedächtnis einging. Sein zweiter Oscar war ihm angesichts dessen sicher. Zumindest mit einer Nominierung für die begehrte Goldstatuette wurde Brando für seine Mitwirkung in Bernardo Bertoluccis skandalträchtigem Meisterwerk Ultimo Tango A Parigi (Der letzte Tango in Paris, 1972) belohnt.

Nach Apocalypse Now (1979) stand Brando unter anderem für Richard Donners Comic-Realverfilmung Superman (1978), die dem Superstar für eine Minirolle eine Rekord-Gage bescherte, The Formula (Die Formel, 1980) und Euzhan Palcys A Dry White Season (Weiße Zeit der Dürre, 1989), der für seine bislang letzte Oscar-Nominierung sorgte, vor der Kamera.

Danach lieferte er in The Freshman (Freshman, 1990) eine Parodie seiner Glanzrolle des Don Corleone ab, tauchte als Tomas de Torquemada in John Glens Historienstreifen Christopher Columbus: The Discovery (Christopher Columbus - Der Entdecker, 1992) auf, erntete viel Beifall für seine selbstironische Altersdarstellung in Don Juan de Marco (1995) und verwirrte als Dr. Moreau in John Frankenheimers Remake The Island of Dr. Moreau (Experiment des Wahnsinns, 1996).

Zu seinen letzten Kinoarbeiten zählen Free Money (1998), The Brave (1997), bei dem sein junger Kollege und Filmpartner Johnny Depp Regie führte, sowie Frank Oz' Thriller The Score (2001), der unlängst über die Leinwand flimmerte.

Marlon Brandos Darstellung des abtrünnigen Soldaten Kurtz, der tief in Kambodscha eine brutal operierende Einheit befehligt, bleibt eine der rätselhaftesten Darstellungen des Schauspielers, über die seitdem viel gesprochen worden ist. In Apocalypse Now Redux kann das Publikum sogar noch mehr von seiner kriegslüsternen Philosophie und seinem inneren Wahnsinn erfahren.




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