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Crocodile Dundee in Los Angeles


Produktionsnotizen

If adventure has a name...

Szene Mick Dundee ist einer der Männer, für die das bewundernde Etikett "Abenteurer" erschaffen wurde. Seine Heimat ist die Wildnis des australischen Outbacks, sein Ruf als Krokodiljäger ist legendär und selbst der gefährliche Großstadtdschungel von New York biss sich an ihm die Zähne aus. Doch seiner vielleicht größten Herausforderung stellt sich der Naturbursche in seinem jüngsten Abenteuer, denn Mick Dundee wagt sich nach Kalifornien, mitten hinein in die bizarre Unterwelt namens Los Angeles. Und mit Krokodilen zu ringen, gleicht vergleichsweise einem Kinderausflug, wenn man in Los Angeles mit den Haien schwimmen muss.

So wie Los Angeles die zentrale Keimzelle cooler Trends und Moden ist, ist Mick der ungekrönte König schnörkelloser australischer Einfachheit. Genau deshalb hielt sein Schöpfer Paul Hogan die Zeit für reif, seine berühmte Figur in ein weiteres Abenteuer zu schicken. Schließlich ist die Outback-Legende rund um den Globus beliebt, konnte mit ihrem ersten Auftritt Crocodile Dundee ("Crocodile Dundee - Ein Krokodil zum Küssen", 1986) weltweit 360 Millionen Dollar und zwei Jahre später mit der Fortsetzung Crocodile Dundee II (1988) 250 Millionen Dollar einspielen. Nachdem Hogan wiederholt eine Rückkehr Dundees ausgeschlossen hatte, setzten Entzugserscheinungen ein, bis ihn Hogan schließlich richtig zu vermissen begann.

Szene [600] [1024] "Ich fragte mich, was Dundee wohl machen würde", erzählt der Australier in seinem unverwechselbaren Dialekt. "Die letzten drei Jahre etwa konnte man von mir immer wieder hören, dass ich einen weiteren Film drehen würde, wenn ich eine richtig gute Idee hätte", fährt Hogan lachend fort. "Ich habe einige Jahre in L.A. gelebt und dabei erkannt, wie merkwürdig und unwirklich dieser Ort ist. Irgendwann fiel schließlich bei mir der Groschen, dass L.A. ideal für Mick Dundee wäre, denn er ruht völlig in sich, ist der perfekte Kontrast. Zwar hält sich Mick dieses Mal für etwas kosmopolitischer, weil er in den beiden vorausgegangenen Filmen bereits einen Monat in New York verbracht hat, aber natürlich ist er im Grunde ganz der Alte."

"Die ganze Welt verändert sich", führt Hogan aus. "Alles wird technisch anspruchsvoller und schneller, und genau das fasziniert mich. Je mehr die Welt beschleunigt, desto mehr tritt Mick auf die Bremse." Aber weil nicht nur die Welt Mick überholt hat, sondern seit kurzem auch der Outback, kommt Sues Kalifornienreise für ihren Mann und auch ihren Sohn genau zur richtigen Zeit. "Mick ist etwas ruhelos", erklärt Hogan. "Er erkennt, dass einer wie er vom Aussterben bedroht ist. Krokodiljäger gibt es nicht mehr, denn die Jagd ist per Gesetz verboten. Mick ist nur noch eine Art Touristenführer und Krokodilexperte und findet, dass es ohnehin höchste Zeit für seinen Sohn Mikey ist, einmal die Welt jenseits von Walkabout Creek kennenzulernen. Aber eigentlich zieht es ihn auch selbst fort und er wird sich wieder einmischen und Sue helfen."

Mick Dundee ins Paradies der chronisch Coolen und Relaxten zu schicken, bot Drehbuchautor Paul Hogan die Gelegenheit für eine Fülle von Situationen und Milieus, in die er die Figur verwickeln konnte - vom Filmgeschäft bis hin zum Zirkus von Venice Beach. "Ich habe selbst dort einige Jahre gelebt, und Venice ist einzigartig, das exakte Gegenteil von allem, was Mick verkörpert", erklärt Hogan. "Die Strandpromenade von Venice ist eine Touristenattraktion - und nicht nur der Skater und Bodybuilder wegen. Venice ist eine Art Straßentheater, eine Menge verrückter Typen zieht es dorthin, die sich dann gegenseitig beobachten. Das genau macht diesen Ort aus. Los Angeles ist eine Welt für sich - fremdartig, kultiviert, verzweifelt und ständig dahintreibend. Mittendrin ist Mick, Mr. Bodenständig und Unkompliziert, der versucht, zu funktionieren."

Simon says...

Szene Was Dundee in Kalifornien anrichtet, darüber wacht der renommierte Profi Simon Wincer. Der Regieveteran, der für so unterschiedliche und hochemotionale Kinofilme wie Free Willy (1993) oder TV-Hits wie "Lonesome Dove" ("Once Upon a Time", 1989) verantwortlich zeichnet, hatte mit seinem Star bereits in der Westernkomödie Lightning Jack (1994) zusammengearbeitet. "Für mich ist dieses Projekt eine ganz neue, mit einigen Herausforderungen verbundene Erfahrung", erläutert Wincer, "denn bei den ersten beiden Dundee-Shows war ich noch nicht mit von der Partie. Paul Hogan ist mein Freund, aber auch mein Star, Autor und Produzent und ich bin sein Regisseur. Auf dieser beruflich-privaten Beziehung konnte man sehr gut aufbauen. Zuerst zögerte ich etwas, diesen Job zu übernehmen, denn der enorme Erfolg der ersten beiden Filme setzte mich stark unter Druck. Aber jetzt bin ich froh, das Angebot angenommen zu haben, und mit der Entwicklung des Films sehr zufrieden."

Der australische Regisseur betont jedoch, dass mehr als Freundschaft dazu gehöre, ihn von einem Projekt zu überzeugen. "Das Wichtigste ist die Qualität des Drehbuchs, an der in diesem Fall kein Zweifel bestand. Es brachte mich zum Lachen wie im Übrigen nun auch der fertige Film. Darüber hinaus strahlt unser Film auch große Wärme aus und ist, ganz besonders am Ende, von einem starken emotionalen Faden durchzogen. Dies erreicht zu haben, gehört zu meinen Stärken als Regisseur. Wenn ich meine Arbeit Revue passieren lasse, so habe ich schon viele Filme inszeniert, die den Zuschauer zum Weinen brachten und ihn emotional in die Geschichte zogen."

Eine besondere Gefahr beim Drehen einer Komödie besteht allerdings darin, dass gerade bei einem sehr witzigen Stoff am Set ständig gealbert und gelacht wird. Für die Qualität des Drehbuchs ist das zwar ein gutes Zeichen, aber die Selbstkontrolle während eines Takes ist in diesem Fall schon herausgefordert. "Ich selbst gehöre dabei zu den schlimmsten Störern", gesteht Wincer etwas verlegen. "Paul hasst mich dafür, dass ich am Set lauter als alle anderen pruste. Damit habe ich schon eine ganze Reihe von Takes ruiniert. Aber ich habe auch schon die Kamera-Crew dabei beobachtet, wie sie während der Aufnahme um Contenance kämpften. Für mich ist das ein gutes Omen."

Zu den wichtigen Humor-Säulen des Films zählen auch Stand-up-Comedian Paul Rodriguez, die vielseitige, aktuell im TV-Hit "The Sopranos" glänzende Schauspielerin Aida Turturro als Sues energische Assistentin sowie Alec Wilson in der Rolle von Micks Kumpel Jacko, der ihn nach Amerika begleitet, um dort ein bisschen auf Mikey aufzupassen.

"Simon respektiert, dass diese Figur ganz und gar meine Schöpfung ist", erzählt Hogan. "Deshalb lässt er mir alle Freiheiten, um meine Vision von Dundee noch verbessern zu können. Mehr kann man wirklich nicht verlangen. Er hat selbst auch großen Humor und kleine Ergänzungen vorgeschlagen, an die ich nie gedacht hätte.

Für den Regisseur erwies es sich als ausgesprochen vorteilhaft, dass ein echtes Liebespaar auch ein solches im Film verkörperte, hatten doch Hogan und Kozlowksi nach dem ersten Dundee-Film sich ins größte Abenteuer gestürzt und geheiratet. "Die beiden harmonieren einfach und müssen Verständnis nicht simulieren", bemerkt Wincer. "Aber eigentlich interessant ist dabei, dass sie ihre Arbeit nicht mit nach Hause nehmen, was mich anfangs doch überrascht hat. Sie unterhalten sich über eine Szene, spielen sie vor, dann proben wir und besprechen Details. Nichts wird zuhause besprochen. Genau so sollte es auch sein, denke ich. Arbeit und Privatleben sollten getrennt bleiben."

"Sie gehen sehr liebevoll miteinander um, genau wie auch im Film", fährt Wincer schwärmerisch fort. "Durch Paul kenne ich auch Linda seit vielen Jahren. Sie kommt vom Theater, und es ist deshalb ein Traum, mit ihr zu arbeiten. Schauspieler mit diesem Background sind immer sehr diszipliniert, bringen gute Ideen ein."

Über ihren australischen Partner und dessen Alter Ego hat sich die gebürtige Amerikanerin Kozlowski in den gemeinsamen Jahren ihre eigenen Gedanken gemacht. "Die beiden sind füreinander geschaffen", lautet Kozlowskis Fazit. "Diese australische Lässigkeit steckt in beiden, ist ihre Natur. Aber im Unterschied zum extrovertierteren Mick Dundee ist Paul etwas zurückhaltender und Gott sei Dank auch kultivierter. In der Wand steckende Messer oder Beutelratten auf dem Tisch gibt es bei uns nicht", versichert Kozlowski lachend.

Die Entwicklung ihrer Figur über die drei Filme hinweg ist für die Schauspielerin offensichtlich. "Sue ist zur Frau gereift, ist ganz sicher deutlich selbstbewusster als zu Anfang. Und sie ist jetzt Mutter, was ihrem Leben eine echte Basis gegeben hat. Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin jetzt selbst Mutter."

Szene Eine legendäre Hollywoodregel rät jedem Schauspieler, nie mit Kindern oder Tieren zu arbeiten. Crocodile Dundee in Los Angeles hält sich an keine dieser Warnungen. Auch in ihrem dritten Auftritt schließen Mick und Sue Freundschaft mit verschiedenen Vierbeinern. "Wir standen mit Löwen, einem kleinen süßen Affen und dem einen oder anderen Krokodil vor der Kamera", erinnert sich Kozlowski. "Für Pauls Filme ist das jedoch nicht ungewöhnlich. Auch ein Stinktier war am Set, dem ich glücklicherweise nie begegnen musste. Nicht gerade meine Duftrichtung, um ehrlich zu sein."

Die Suche nach der richtigen Besetzung für ihren Filmsohn erwies sich als ausgesprochen problematisch. Als man über Agenturen und Anzeigen nicht weiterkam, ließen die Filmemacher über die großen australischen Zeitungen zwei Wochen vor Drehbeginn Massencastings ankündigen. Nachdem man über 10.000 Kinder in Sydney, Brisbane und Melbourne vorsprechen hatte lassen, entschied man sich schließlich für den zehnjährigen Serge Cockburn. Seine Eltern hatten ihn auf Video aufgenommen und ihm erzählt, dass das Band ein Geschenk für die Großeltern sei. Stattdessen schickten sie das Tape an das Besetzungsbüro. Sobald Simon Wincer den Jungen in Sydney gesehen hatte, entschied er sich auf Anhieb für ihn.

Szene "Ich arbeite gerne mit Kindern zusammen, die keine professionelle Kameraerfahrung mitbringen", erläutert der Regisseur. Sie sind dann noch ganz natürlich. Wenn sie intelligent sind, und auf Serge trifft das mit Sicherheit zu, kann man ihnen die Schauspielerei relativ leicht beibringen. Serge leuchtet auf der Leinwand, er hat einfach unglaubliche Augen."

In den Augen der Produzenten war diese Besetzung auf den letzten Drücker pures Glück. "Manchmal verlässt man sich auf Kismet", erläutert Produzent Lance Hool, "was uns bei diesem Film auf Serge stoßen ließ."

"Ich hatte den großen Vorteil", räumt die so gelobte junge Neuentdeckung ein, dass es an meiner Schule ständig Theateraufführungen gegeben hatte. Und in den meisten davon durfte ich große Rollen spielen. Dank dieser Erfahrungen konnte ich trotz der kurzen Vorbereitungszeit meinen Text noch rechtzeitig lernen."

Mit der großen Aufmerksamkeit umzugehen, die ein solches Projekt mit sich bringt, erwies sich für Serge als relativ problemlos. Denn sein Vater George gehört zu Australiens bekanntesten Journalisten und moderiert die australische Version des amerikanischen Nachrichtenmagazins "60 Minutes".

Crocodile rocks

Bevor im Sommer 2000 die Dreharbeiten beginnen konnten, waren bereits vier Jahre in die Vorbereitung des Projekts investiert. Dessen Wurzeln liegen im Familienabenteuer Flipper (1986), bei dem Lance Hool und seine Co-Produzenten Conrad Hool und Perry Katz erstmals mit Paul Hogan zusammenarbeiteten.

"Ich habe Paul den Anstoß zu Crocodile Dundee in Los Angeles gegeben", erinnert sich Lance Hool, "denn die Filmfans rund um den Globus lieben diese Figur und wollen einfach wissen, was aus ihr geworden ist."

Hool versprach seinem Hauptdarsteller, dass er mit seiner Firma Silver Lion Films einen reinen Independentfilm, ohne die Einmischung eines großen Studios, produzieren wollte, damit Pauls Vision auch auf der Leinwand erhalten bliebe. Und Hool, der 25 Jahre Hollywooderfahrung mitbrachte, hielt sein Versprechen und brachte das Projekt schnell ins Rollen.

"Mich überraschte es überhaupt nicht", bekennt Hool selbstsicher, "dass unsere Ansprechpartner weltweit meine Ansicht teilten, Mick Dundee müsse ein Comeback im Kino feiern." Co-Produzent Perry Katz pflichtet dem bei. "Ich habe mit Paul Hogan die ganze Welt bereist und überall wurde er mit 'Hey, das ist Crocodile Dundee' begeistert empfangen. Diese nahezu globale Berühmtheit ist wirklich spektakulär und erstaunlich."

"Er ist einfach ein sehr netter, angenehmer Typ", fasst Lance Hool die Qualitäten Dundees zusammen, die seine Fans so sehr schätzen. "Er hat einen Kodex von Werten, nach dem wir alle gerne leben würden."

Co-Produzent Conrad Hool ergänzt: "Er ist ein Mensch, der eigentlich nicht ins 21. Jahrhundert passt, denn seine Werte orientieren sich an der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er vertritt gute und fundierte Ansichten über Familie, Recht und Unrecht, Aufrichtigkeit und Integrität. Vieles davon ist in unserer modernen Gesellschaft verloren gegangen, und genau deshalb lieben wir, meiner Ansicht nach, diese Figur so sehr."




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