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Dr. Dolittle 2

Tiere und Spezialeffekte

Szene Wie schon beim ersten Dr. Dolittle-Film sorgen die Tiere bzw. die Schauspieler, die ihnen ihre Stimmen geben, für ein nicht geringes Maß an Humor. "Wir wollten, dass diese Stimmen frisch, hip und neu klangen", sagt Davis. "Schließlich musste Eddie da im Dialog mit einem Dutzend sehr witziger und sehr talentierter Leute verbal die Klinge kreuzen."

Insgesamt "spielen" über 250 vierbeinige Darsteller in Dr. Dolittle 2 mit, die an die siebzig verschiedene Gattungen aus dem nordamerikanischen Tierleben repräsentieren: Da gibt es Archie, den anhänglichen Bären; Ava, das Objekt seiner Begierde; das trinkfreudige Äffchen aus dem ersten Teil; Joey, den Mafioso-Waschbär; Lennie, das Mafioso-Wiesel; Therapie-bedürftige Hunde; ein frustriertes Chamäleon und eine liebestolle Schildkröte.

Dazu Wölfe, Giraffen, Opossums und Eulen, die die Studios der 20th Century Fox unsicher machten und auf ihre Großaufnahmen und Regieanweisungen von Steve Carr bzw. ihren Trainern warteten.

Szene Vor allem aber ein Tier ragte heraus: Tank, der drei Meter große, 400 Kilo schwere Bär, der über 50 Mitbewerber beim Vorsprechen für die Rolle des Archie ausgestochen hatte. "Tank ist etwas ganz Besonderes", sagt Davis über Hollywoods neuste vierbeinige Entdeckung. "Manchmal war es schwer, sich daran zu erinnern, dass er ein Tier und kein Mensch ist."

Tanks Trainer, Doug Seus, ist ein langjähriger Filmveteran und einer der angesehensten Tiertrainer der Filmbranche. Zuvor hatte Seus schon Bart, den 3,50 Meter großen und 750 Kilo schweren Bären aus The Edge (Rivalen am Angrund) und Legends Of The Fall (Legenden der Leidenschaft) ausgebildet, der auch als "John Wayne der Bärendarsteller" bekannt ist. Tank ist der Nachfolger von Bart, der letztes Jahr im Alter von 23 Jahren einem Krebsleiden erlag.

Szene Trotz der vielen Verlockungen des Hollywood-Ruhms, darunter ein eigenes Gehege auf dem Fox-Parkplatz, beeindruckte Tank das Filmteam mit seinem gänzlich unprätentiösen Benehmen. "Tank ist von Natur aus ein liebenswürdiger, umgänglicher und entspannter Bär", sagt Seus. "Er nimmt das Leben, wie das Leben eben ist. Das ist seine Philosophie. Natürlich sind alle Bären von Natur aus schnell frustriert, und Tank macht da keine Ausnahme. Aber er kommt damit besser klar."

Tank und seine Bärenkollegen, darunter das Bärenjunge Little Bart (der in Dr. Dolittle 2 sein Filmdebüt gibt), lassen sich gewöhnlich mit Nahrung gut locken, darunter mit Äpfeln, Hühnchen, Karotten und sogar Hundetrockenfutter.

Szene Weil der Film aber während der Herbst- und Wintermonate gedreht wurde, wo der Appetit und der Stoffwechsel der Bären auf Sparflamme ist, mussten sich Seus und sein Team etwas anderes einfallen lassen, um Tank vor die Kamera zu locken.

Die Lösung war gutes Zureden und viel Lob. So bekam Tank - anders als der Hauptdarsteller des Films - nach jedem Take zu hören, was für ein "braver Junge" er doch sei. Carr lacht: "Nach jeder Einstellung saß Tank in seiner Ecke und wurde beschallt von einem ganzen Chor, der ihm zurief, 'braver Junge, braver Junge'. Hätte ich in meinem Leben jemals soviel Lob bekommen, ich wäre heute Präsident!"

Um Tanks Auftreten ebenso wie die Sicherheit am Set zu verbessern, musste sich das komplette Filmteam einem "Bären-Verhaltenskodex" unterwerfen. Da die Tiere sehr sensibel auf Gerüche reagieren, hieß das: kein Parfüm, kein Rasierwasser, keine Deodorants und keine parfümierte Seife. Essen war am Set nicht erlaubt, und auch auf Kaugummis oder Lutschbonbons musste verzichtet werden.

Weil Bären Einzelgänger und am liebsten alleine im Raum sind, bediente sich das Team sowohl High-Tech-Tricks (Motion Control Cameras, die die Tiere getrennt von anderen aufnehmen und später ins Ensemble einfügen konnten) und einfacher Mittel wie Ammoniak, mit dem der Geruch anderer Tiere überdeckt wurde, um eines der komischen Highlights des Films zu drehen: eine Parodie auf die "Scared Straight"-Dokumentarfilme, wo zwei Zirkusbären versuchen, Archie solche Angst einzujagen, damit er begreift, dass es "draußen" besser ist.

Doch bei allem Können der Tiere brauchte es immer noch ein wenig "Hollywood-Magie", um sie zum Sprechen zu bringen. Deshalb animierte die Spezialeffektefirma Rhythm & Hues, Inc. mit hochmoderner Digitaltechnik die Mäuler und Lippen und gab den Tieren mit einer Milliarde verschiedener Gesichtsmuskelbewegungen diverse Ausdrucksmöglichkeiten.

Für einige Einstellungen von Archie griffen die Filmemacher auf ein vollbewegliches, detailgetreues Puppenmodell zurück, das von bis zu fünf Leuten gleichzeitig ferngesteuert wurde. Doch die meiste Zeit sehen die Zuschauer auf der Leinwand Tank und die anderen, echten Tiere. "Ich würde sagen, dass mindestens neunzig Prozent der Aufnahmen mit echten Tieren realisiert wurden", sagt Carr. "So wie Tiere sich bewegen - das kann man weder im Computer noch mit Puppentrick hinbekommen."

Carr lernte, die Tiere und ihr Können zu schätzen und lieb zu gewinnen. Das galt allerdings nicht für deren Arbeitsmoral: Geduld war keine Tugend, sondern eine Notwendigkeit auf dem Set von Dr. Dolittle 2.

Mehr als fünfzig Leute, hauptsächlich Tiertrainer, waren für Carr beizeiten notwendig, um eine einzige brauchbare Einstellung zu bekommen. "Ein Großteil unserer Zeit ging damit drauf, zu warten, bis die Tiere das taten, was sie tun sollten", erinnert sich der Regisseur. "Die Geduld, die wir dafür aufbringen mussten - die war bisweilen schon wirklich übermenschlich."




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