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Traumpaare

Szene Szene Szene

Produktionsnotizen

Traumpaare ist eine bittersüße Komödie über den Unsinn des Lebens, der sechs sehr unterschiedliche Leute dazu bringt, ihre eingefahrenen Alltagsbahnen zu verlassen und sich wie in jedem guten road-movie von der Schönheit und den Schocks des Schicksals ins Irgendwo treiben zu lassen. Gemeinsam haben die humanen Helden dieser Geschichte dunkle Flecken in ihrer Vergangenheit und eine Sehnsucht nach dem Licht - und wenn es nur das Scheinwerferlicht von Karaoke-Bühnen ist. Doch auch um hier zu bestehen, braucht es Mut. Ganz gleich, ob es sich um verantwortungslose Väter oder versteckte Sträflinge, große Träumerinnen oder kleine Alltagsflüchtlinge handelt. Und zwar nicht nur den Mut, sich anonym wie vor vollem Haus die Seele aus dem Leib zu singen - sondern vor allem den Mut, man selbst zu sein. Ob allein oder als Teil eines der Traumpaare...

Poster Regisseur und Produzent Bruce Paltrow kam durch den befreundeten Traumpaare-Drehbuchautor John Byrum mit dem Stoff in Berührung und schätzte sogleich des Materials "Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und Humor". Produzent Kevin Jones sah die gleichen Qualitäten. Präziser: "die Menschlichkeit dreier Paare, die Lücken in ihrem Leben füllen wollen".

Doch ihn begeisterte ebenso sehr die skizzierte Karaoke-Subkultur, die in den USA seit 1988 ihren Siegeszug angetreten hat. "Die Geschichte liefert einen faszinierenden Einblick in den Mikrokosmos dieser Bars und Zirkel", sagt er und verweist auf die Recherche bei Karaoke-Wettbewerben, wo "die Menschen nicht auf Plattenverträge scharf sind, sondern es wagen, sich vor Publikum zu produzieren und fabelhaft dabei zu fühlen".

Casting

Parallel dazu hatte Regisseur Paltrow schon seit längerem eine Gelegenheit gesucht, um mit seiner Tochter zu arbeiten, der Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow. Diese verliebte sich sofort in den Stoff und erläutert: "Ich hielt das Drehbuch für sehr einsichtig in die menschliche Natur und überdies für clever, weil es mit der Karaoke-Szene eine interessante Subkultur präsentierte, die im Kino nie ausgeschöpft worden war. Meine Liv ist eine sehr liebenswerte, aber auch noch unterentwickelte Persönlichkeit, die mit ihrer Mutter abseits der Realität in Las Vegas aufgewachsen ist. Sicher, sie ist ein Showgirl und eine Performerin - aber ihre Unschuld hat sie sich gleichwohl bewahrt."

Um Livs Vater Ricky Dean zu besetzen, mussten die Filmemacher einen Schauspieler finden, dessen Stimmvolumen nicht nur jede Bar in ein Tollhaus verwandeln könnte, sondern der auch "wahnsinnig alt genug als Gwyneths Vater" (Zitat: Gwyneths Vater) war.

Die Casting-Direktorin Francine Maisler schlug als erste den Bandleader und Rock'n'Roll-Star Huey Lewis vor, der die Offerte dankbar annahm. "Es ist schwer, als Musiker einen echten Schauspielerpart zu bekommen, und obwohl Ricky vornehmlich ein Sänger ist, der nichts anderes gelernt hat und nichts besser beherrscht als seine Stimmbänder, so ist er doch auch ein komplexer Charakter - ein Einzelgänger, der sich durchs Leben schlawinert und ohne Bedauern oder irgendeine Form von Verantwortung von Bar zu Bar zieht. Bis er seine Tochter trifft und allmählich begreift, was ihm hinter seiner Deckung stets gefehlt und ihn unglücklich gemacht hat."

In einer weiteren wichtigen Rolle besetzte Regisseur Paltrow die blonde Schönheit Maria Bello ("Payback"), die ein Smalltown Girl mit großer Klappe und noch größeren Ambitionen spielt, das auf dem Weg nach Hollywood keine Kompromisse zu machen gedenkt. "Suzi erinnerte mich an meine eigenen Anfangstage", sagt Bello, "als ich noch Kellnerin war und erst noch Schauspielerin werden wollte". Bruce Paltrow ergänzt: "Maria hat eine Reihe bekannterer Schauspielerinnen im Rennen um den Job ausgestochen, aber ich brauchte jemanden, der so furchtlos ist wie sie. Deren starke Sexualität eine Metapher für ihre Kraft ist und die selbstbestimmend, selbstbewusst und letzten Endes auch selbstkritisch sein konnte - alles Eigenschaften, die Maria auszeichnen."

Bellos Partner in Traumpaare ist Scott Speedman, der ironischerweise einen orientierungslosen Taxifahrer spielt und mit Suzi eher ungewollt und im Gegensatz zu ihr, völlig ziellos einen Trip durchs Land beginnt. "Der Part des Billy Hannon besitzt genuine Liebenswürdigkeit und es war wichtig, seinen Verlust und seine Verwirrung zu inszenieren, um die folgende Suche nach etwas Lebenssinn klar zu machen. Aber er ist noch jung und nicht so weit, wie er es gern wäre. Und der Film beginnt an einem Punkt in seinem Leben, an dem seine Existenz gerade zusammengebrochen ist und er alles hinterfragt - Job, Liebe, sich selbst. Ausgerechnet da trifft er Suzi, die nicht zielstrebiger sein könnte. Er ist ein Grübler, sie ein Wirbelwind - und die beiden müssen einiges Chaos überstehen, um einander zu respektieren und zu verstehen."

Das dritte und vielleicht denkwürdigste der Traumpaare markieren Andre Braugher ("Stadt der Engel") und Paul Giamatti ("Der Mondmann"). Braugher spielt einen Ausreißer und Giamatti einen Aussteiger. "Todd ist ein typischer Geschäftsmann", sagt Giamatti über den Part, "der seine Tage in Hotelzimmern quer durch Amerika verbringt und in einer symptomatischen Sequenz schon mal eine Rede im falschen Meeting hält. Es ist eine tumbe Existenz. Und als quintessentieller Mittelklasse-Mann mit perfekter Familie im Reihenhaus ist seine Flucht die absolute Befreiung."

Gleiches gilt, wenn auch gänzlich anders motiviert, für Braughers Figur des Reggie, der vor der Polizei auf der Flucht ist, ohne es Todd wissen zu lassen, mit dem er sich anfreundet, der aber auch die Deckung der vermeintlichen Normalität bietet. "Die beiden treffen einander", notiert Braugher, "und realisieren zu ihrer Verblüffung, dass sie trotz extrem unterschiedlicher Herkunft sehr, sehr ähnlich denken - beide sind in einem System gefangen, in das sie geboren wurden und träumen davon, in einer anderen Haut zu stecken."




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