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Duell - Enemy at the Gates


Produktionsnotizen

Szene Eine der größten Herausforderungen an die Filmemacher war es, ein Gelände zu finden, in dem man den mitten im Herzen der Stadt gelegenen Roten Platz von Stalingrad nachbauen und das die Wolga darstellen konnte. Für den künstlerischen Gestalter, Wolf Kroeger, Jean-Jacques Annaud und Produzent John D. Schofield begann eine fieberhafte Suche, die sie in viele verschiedene Länder führte, darunter auch nach Russland, Rumänien, Weißrussland, Litauen, Polen, Ungarn, die Tschechische Republik und England, bevor sie sich schließlich für einen Drehort in den neuen deutschen Bundesländern entschieden.

"Wir sind mit dem Hubschrauber über den Osten Deutschlands hin- und hergeflogen," erinnert sich Schofield, "und auf einem dieser Flüge fanden wir den Drehort für die Wolga in einem stillgelegten Tagebaurevier unweit der polnischen Grenze."

Szene Für die anderen beiden Drehorte machten die Produzenten eine leerstehende Fabrik in dem Industriegebiet von Rüdersdorf ausfindig und ein verlassenes Kasernengelände im Dorf Krampnitz als idealen Hintergrund, um Stalingrads Roten Platz wiederauferstehen zu lassen.

An diesem Drehort befand sich früher eine Reitschule der deutschen Kavallerie, nach dem Krieg waren dort bis 1993 über 25.000 sowjetische Soldaten stationiert gewesen. In diesem Zeitraum wurde das Gebiet durch austretenden Panzertreibstoff in einem solchem Maße verseucht, dass das Grundwasser nicht mehr zu gebrauchen war. Für die Produktion bedeutete das, dass die elektrische Stromversorgung erneuert und täglich eine Menge von 10.000 Liter Wasser angepumpt werden musste, um den Drehort überhaupt nutzbar zu machen.

Szene [Foto: Rachel Weisz als Tania und Jude Law als Vassili]

Die Produzenten versicherten sich auch der Unterstützung der nahegelegenen Stadt Fahrland. Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass die Dreharbeiten eine Menge Lärm und potentielle Risiken durch Gewehrschüsse und Explosionen mit sich bringen würden, sagt Schofield. Also war es wichtig, die Anwohner auf unserer Seite zu haben und sie mit einzubeziehen. Das haben wir auch getan, indem wir viele von ihnen in die Produktion als Elektriker oder Klempner einbezogen, ebenso wie die Feuerwehr und die örtliche Gastronomie.

Der Nachbau des Roten Platzes begann im Oktober 1999 und dauerte bis Februar 2000. Teil der riesigen Kulisse war auch das Gebäude der Prawda-Druckerei, das Gorki-Theater, das Kaufhaus Univermag (vor dem Paulus schließlich die Kapitulation aussprach) und Stalingrads berühmtes Wahrzeichen, ein mitten auf dem Platz gelegener Brunnen, der spielende Kinder darstellt.

Am selben Drehort, in Rüdersdorf, entstanden die Kulissen für die Innenaufnahmen in der Unterkunft der Scharfschützen, den Empfangsräumen der Villa, in denen Vassili Chruschtschow kennen lernt, der Prawda-Druckerei und den Kellerräumen im Hause der Familie Filipov.

Auf dem verlassenen Fabrikgelände in Rüdersdorf wurden die Szenen mit König, dem von Ed Harris gespielten deutschen Scharfschützen, gedreht. In seinem Versteck vor der Kulisse einer zerstörten Traktorenfabrik schmiedet König seinen Plan, Vassili aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.

Die Wolga entstand südlich von Brandenburg in dem Dorf Pritzen. Hier stellten 600 Komparsen die Evakuierung aus dem vom Krieg verwüsteten Stalingrad nach. Das war der schwierigste Teil der Dreharbeiten. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Monate, und an den eigentlichen Dreharbeiten waren ungefähr 300 Personen beteiligt.


Die Schlacht

"Die Schlacht von Stalingrad wird allgemein als der Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs bezeichnet, und die Aussicht, mit sieben Kameras Kriegsszenen zu drehen, in denen Explosionen und Hunderte von Komparsen vorkommen, war schon beängstigend," erinnert sich Produzent Schofield.

"Wir hatten nur eine Woche Zeit, um Hunderte junger Männer auszubilden, von denen die Mehrzahl noch nie ein Gewehr gesehen hatte. Es hätte uns ehrlich gesagt nicht überrascht, die meisten von ihnen nie wieder zu Gesicht zu bekommen, aber sie kamen wieder. Sie wollten einfach zu dem Film dazugehören."

Die Komparsen wurden von Stunt-Koordinator Jim Dowdall angeleitet, der seine Jungsoldaten in den höchsten Tönen lobt: "Anfangs arbeiteten wir mit einer Gruppe sehr unerfahrener junger Männer, die sich der Gefahr gar nicht bewusst waren, die die Multikamera-Dreharbeiten und der Sprengstoff für eine solche Schlacht mit sich brachten.

Doch wann immer es nötig war, warfen sie sich in den Dreck und taten so, als wären sie getroffen worden. Sie waren einfach großartig. Die rasende Flucht quer über den Roten Platz war ein einziges wildes Getümmel, ein echter Adrenalinschock.

Ich glaube, wir haben den tragischen Irrsinn der ganzen Situation wirklich realistisch eingefangen. Die eigentliche Tragik lag darin, daß während der wirklichen Schlacht Tausende junger Männer viele von ihnen unbewaffnet und erbärmlich ausgebildet den Befehl erhielten, sich den deutschen Truppen in selbstmörderischen Angriffen entgegenzuwerfen. Wenn sie zögerten oder versuchten zu flüchten, riskierten sie, von den russischen Sicherheitskräften erschossen zu werden."

Stunts

Unentbehrliche Unterstützung für Dowdall war sein Stunt-Team, das das Kampfgetümmel auf dem Roten Platz anführte. Dazu gehörte eine Stunt-Truppe, die ansonsten live Stunt-Shows als Teil einer Studio-Führung im nahegelegenen Studio Babelsberg darbietet, wo die Produktion auch beheimatet war.

Zu Dowdalls Aufgaben gehörte auch die Ausbildung der Schauspieler. Alle Hauptdarsteller mussten lernen mit Waffen umzugehen. Sie wurden wie beim Militär ausgebildet, angefangen mit den Grundlagen, dem Laden und Abfeuern, bis hin zur Beherrschung der Waffe. Jude Law erlernte den Umgang mit der Waffe sehr schnell, und Rachel Weisz übertraf ihn sogar noch. Sie war einfach faszinierend.

Panzer

Außer für die Mitarbeiter war Dowdall auch für die umfangreiche technische Ausrüstung verantwortlich, einschließlich der deutschen und russischen Panzer: "Die beiden deutschen Panzertypen, die wir hauptsächlich benutzt haben, waren eigentlich Nachkriegsmodelle der Schweizer Armee. Sie verfügen über moderne Steuer-und Bremssysteme und ließen sich wunderbar manövrieren. Für uns machte das den entscheidenden Unterschied in Sachen Sicherheit aus. Unsere Ausrüstung war wirklich eindrucksvoll, allerdings auch ziemlich beängstigend."

Kostüme

Ein weiterer bedeutender Aspekt des Films waren die Kostüme, zu denen insge-samt 17.000 Uniformen zählten, von denen alle speziell angefertigt werden mußten. Kostümbildnerin Janty Yates meint dazu: "Jean-Jacquesf Vorgabe lautete, ein deutlich unterscheidbares Konzept für die wichtigsten deutschen und russischen Kostüme zu finden. Wenn man ein Meer von Braun und Grün in der Schlacht hat, ist es schwierig, sie auseinander zuhalten.

Da alle Darsteller ja schon seit Monaten im Krieg waren, musste ihre Kleidung dies auch widerspiegeln. Es war also von zentraler Bedeutung, dass die Kostüme im Laufe des Films abgetragen wirkten. Die größte Herausforderung war die Authentizität. Alles musste glaubhaft wirken und so aussehen, als wäre es schon jahrelang getragen worden. Für mich hat eine historische Produktion immer ihren Reiz, und gerade dies ist ein fesselnder Zeitabschnitt."

Dreh

Die Hauptdreharbeiten vor Ort begannen in Deutschland im November 1999 und wurden im April 2000 abgeschlossen, wobei die Innenaufnahmen im Studio Babelsberg ganz am Schluß gedreht wurden.




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