Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.
Miss Undercover
Produktionsnotizen
Sandra Bullock begeistert die Kritiker und Zuschauer immer wieder
mit Filmen wie "While You Were Sleeping" (Während
du schliefst), "The Net" (Das Netz),
"28 Days" (28 Tage) und natürlich
Superhits wie "Speed" und "Forces
of Nature" (Auf die stürmische Art).
Bullocks außergewöhnliches komödiantisches Talent
ist mit dem der legendären Lucille Ball verglichen worden
jetzt spielt sie die smarte und kompetente FBI-Agentin Gracie
Hart, die sich ausgerechnet auf einer Schönheitskonkurrenz
bewähren muss.
"Beruflich ist Gracie fähiger als die meisten ihrer
Kollegen, aber was den gesitteten Umgang mit ihren Mitmenschen
angeht, kann sie noch einiges dazulernen", sagte Bullock,
die mit "Miss Congeniality" (Miss Undercover)
bereits ihren vierten Spielfilm als Produzentin vorweist.
"Sie lebt nur für ihre Arbeit. Mit Frauen kommt sie
nicht besonders gut aus. Dass man sich die Augenbrauen zupfen,
Haare föhnen oder Lippenstift benutzen könnte, darauf
kommt sie gar nicht. Für ihr Aussehen hat sie null Interesse.
Tatsächlich wirkt gerade das durchaus sympathisch. Sie verstellt
sich nicht und nimmt auch kein Blatt vor den Mund."
Mit ihrem Agentenkollegen Eric Matthews kommt Gracie ganz gut
klar allerdings konkurrieren die beiden auch. "Eric wollte
schon lange mal selbst einen Einsatz leiten, und in diesem bestimmten
Fall bekommt er endlich seine Chance", erklärt Bratt.
"Er ist ein kleiner Angeber, ein Aufschneider, und er hält
sich für den großen Frauenheld. Aber wenn er größenwahnsinnig
wird, holt ihn Gracie sehr schnell auf den Boden der Tatsachen
zurück."
Unabdingbar für diesen Einsatz ist eine Agentin, die sich
bei der Miss-Wahl als Kandidatin einschleichen kann - mit einem
Ausweis, der ihr alle Türen öffnet. Gracie hält
natürlich überhaupt nichts davon, Abendgarderobe und
Diadem zu tragen, aber sie fügt sich widerstrebend, um sich
so überzeugend zu tarnen. "Eric muss ihr diese Entscheidung
im übertragenen Sinne und auch ganz wörtlich einbläuen",
sagt Bratt.
"Gracie will nichts weiter, als sich unauffällig ins
Team einfügen", sagt Bullock. "Sie hält mit
ihrer Meinung nicht hinterm Berg, sie mag ihren Beruf. Aber nachdem
sie bei einem Undercover-Einsatz Mist gebaut hat, schlittert
sie in diese neue Situation. Eric findet, dass sie für diese
Aufgabe hervorragend geeignet ist, obwohl seine Kollegen eigentlich
nicht seiner Meinung sind. Gracie reißt sich nun wirklich
nicht darum, weil ihr der geistige Hintergrund der Miss-Wahl
völlig gegen den Strich geht. Am Ende lässt sie sich
aber überreden, eine Schönheitskönigin zu mimen
- so läuft das doch letztlich immer, oder?"
In diesem Moment kommt Victor Melling ins Spiel, ein alter Hase
in Sachen Miss-Wahlen, der aber nach einem beruflichen Desaster
vor einigen Jahren am Hungertuche nagt. "Schönheitsexperte
Victor pfeift auf dem letzten Loch - deswegen sagt er natürlich
auch sofort zu, als das FBI einen Fachmann sucht, denn außer
ihm hat niemand Zeit", erzählt Oscar-Preisträger
Michael Caine.
"So wie Henry Higgins aus Eliza Doolittle eine feine Dame
macht, verwandelt Victor jede Frau in eine Schönheitskönigin.
Er hat alle möglichen Tricks auf Lager, die ich inzwischen
selbst beherrsche. Manche sind urkomisch, aber die werden vorerst
nicht verraten."
"Victor muss sich richtig ins Zeug legen", sagt Bullock.
"Denn Gracie macht es ihm wirklich nicht leicht. Aber er
hat diese Chance bitter nötig, um sich nach dem Unglück
zu rehabilitieren, das ihm mit einer früheren Kandidatin
passiert ist - dadurch hat er seinen guten Ruf verloren. Denn
einst gehörte er in der Branche zur Crème de la Crème."
Die Miss-Wahl selbst wird von zwei altgedienten Persönlichkeiten
organisiert - der Leiterin und ehemaligen Schönheitskönigin
Kathy Morningside und Zeremonienmeister Stan Fields. Candice
Bergen ist durch ihre gediegene Filmkarriere und die Hit-Serie
"Murphy Brown" (Murphy Brown) selbst
zur Show-Ikone aufgestiegen. Begeistert ließ sie sich auf
die Kathy Morningside ein: "Sie hat eine große Verdrängung,
und das zu spielen bringt riesigen Spaß. Ich sehnte mich
richtig danach, pastellfarbenen Chiffon zu tragen und ständig
bis zum Anschlag zu lächeln. Das Ganze ist eine einzige
Gaudi."
Den Stan Fields spielt William Shatner, dessen Name unauslöschlich
mit dem des Captain Kirk aus der "Star Trek"-TV-Serie
und den anschließenden Kinofilmen verbunden ist. "Ich
bin zwar der Conferencier", sagt Shatner, "aber es
ist schon abzusehen, dass dies wohl Stans letzte Miss-Wahl sein
wird. Man muss ihn sich als einen kleinen Vico Torriani vorstellen:
Er moderiert nicht nur, er singt und tanzt auch. Aber mit dem
Singen ist es nicht weit her, und dann bricht das Chaos aus."
"Stan Fields ist eindeutig auf dem absteigenden Ast, aber
er tritt immer noch so auf, als sei er der Top-Mann", sagt
Bullock. "William Shatner bringt das ganz wunderbar rüber.
Er ist eben ein König mit kleinen Schönheitsfehlern.
Wie sein Stan Fields um Würde ringt, das treibt einem die
Mitleidstränen in die Augen."
Nachdem Gracie als "Gracie Lou Freebush" in die Miss
New Jersey verwandelt worden ist, muss sie sich mit den 50 anderen
Kandidatinnen messen, deren Lebensinhalt in guter Haltung und
einem strahlenden Lächeln besteht. "Dass Gracie ausgerechnet
an einer Miss-Wahl teilnehmen muss, schmeckt ihr überhaupt
nicht", sagt Bullock. "Glamour liegt ihr nun mal nicht.
Victor bleiben nur wenige Tage, um sie auf Hochglanz zu trimmen,
was ihm zunächst völlig unmöglich erscheint."
Doch als es soweit ist, weiß Gracie ganz genau, was zu
tun ist. Gracie hält ihre Konkurrentinnen zwar für
Hohlköpfe und kann sich mit ihren Werten nicht identifizieren,
aber sie muss ihr Leben retten.
Erst als sie die anderen Bewerberinnen näher kennen lernt,
ändert sie ihre Meinung. "Die Frauen wachsen ihr sehr
ans Herz", sagt Bullock. "Und mit einer freundet sie
sich besonders an."
Bei der Vorbereitung auf die Miss-Wahl wandelt sich Gracie selbst
- aber auch ihre Beziehung zu Eric. "Sie gewährt ihren
Mitmenschen erstmals Einblicke in ihre Persönlichkeit, auf
ihre Art hat sie nämlich ein durchaus gewinnendes Wesen",
sagt Bullock. "Sie nimmt die Menschen für sich ein,
allerdings auf ganz überraschende Weise und nicht so, wie
Miss-Kandidatinnen das normalerweise tun."
"Gracie und Eric kommen zwar miteinander aus, aber sie
streiten sich anfangs ständig", fügt Benjamin
Bratt hinzu. "Als gute Kollegen beharken sie sich derart,
dass sie mit der Zeit Respekt voreinander bekommen. Doch ihre
Beziehung entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter nicht
unbedingt, weil Gracie plötzlich körperlich so anziehend
ist, sondern weil sie auch mental attraktiver wirkt. Er nimmt
sie ganz neu wahr und umgekehrt. Beide sind sie wie Fische auf
dem Trockenen, und beide wissen das voneinander. Dadurch läuft
es ganz wunderbar."
Michael Caine bringt es auf den Punkt: "Wir erleben, wie
sich die sprödeste und abweisendste Frau der Welt vor unseren
Augen in Miss Sympathie verwandelt." Und Regisseur Donald
Petrie abschließend: "Sympathisch ist die Person,
die mit jedermann gut auskommt. Gracie verhält sich anfangs
instinktiv so, dass sie ihr Gegenüber eher gegen die Wand
knallt, Handschellen anlegt, nach Waffen absucht und dann seine
Rechte vorliest. Für sie bedeutet die Sympathie das Ende
einer lange Reise."
|