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Pearl Harbor

Pearl Harbor - Filmrollen vor historischen Ereignissen

Szene [800] [1280] Vor dem 7. Dezember 1941 ist Pearl Harbor das pure Paradies. Danny und Evelyn nutzen die Vorzüge der Stationierung an diesem traumhaft ruhigen Ort nicht wirklich. Aber ihre Kameraden und Freunde lassen es richtig krachen. Dannys und Rafes Kumpel Red (Ewen Bremner) findet ebenfalls eine Krankenschwester, Betty (James King), für sich. Billy (William Lee Scott), ein anderer Pilot aus den Ausbildungstagen in New York, und einige andere Krankenschwestern wie Barbara (Catherine Kellner) und Sandra (Jennifer Garner) werden ebenfalls in den Westen geschickt. Dort treffen sie unter anderem auf Earl (Tom Sizemore), einen ausgezeichneten Flugzeugmechaniker, und Gooz (Michael Shannon), einen Surfspezialisten, die ihrer Staffel angehören.

Szene [800] [1280] Auf der USS West Virginia, die vor Ford Island liegt, ist der Seemann dritter Klasse, Dorie Miller (Cuba Gooding Jr.), stationiert. Miller ist eine reale und gleichzeitig kontroverse Figur. Er erhielt posthum ein Navy Cross für den Abschuss zweier japanischer Flugzeuge, nachdem er das Gewehr seines Kapitäns während eines Angriffs gerettet hatte. Er war einer der ersten Afroamerikaner, der von den Vereinigten Staaten für seine Leistung ausgezeichnet wurde. Tragischerweise kam er bei einer anderen Schlacht des Zweiten Weltkriegs ums Leben, als sein Schiff versenkt wurde.

"Ich spiele eine der wenigen real existierenden Figuren des Films", erklärt Cuba Gooding Jr. "Als Koch war es Dorie nicht gestattet, mit Waffen umzugehen, also verfügte er über keinerlei formale Ausbildung für das gigantische 50-Kaliber-Luftwaffeabwehr-Maschinengewehr, aber er nahm sich einfach ein Herz und benutzte es dennoch."

Nach dem Angriff verschwieg Miller seine Taten zunächst, weil die Maschinengewehre, die man eigentlich mit Wasser hätte kühlen müssen, ihren Geist aufgegeben hatten. Miller befürchtete, er könnte wegen Zerstörung von Armee-Eigentum belangt werden.

"Es ist egal, ob er zwei, ein oder gar kein Flugzeug abschoss, er war ein tapferer, ehrenhafter Mann, der sein Leben für seine Kameraden und sein Land aufs Spiel setzte, so wie es viele andere auch taten", sagt Jerry Bruckheimer.

"Dorie Miller könnte wirklich jeder während des Angriffs gewesen sein", vermutet Bay. "Historiker, Autoren, selbst Dokumente der Navy können sich nicht auf einen genauen Ablauf der Ereignisse einigen. Die Erinnerungen der Menschen verblassen und verändern sich im Lauf der Jahre. Jeder hat eine andere Sicht der Dinge. Uns blieb nichts anderes übrig, als den Historikern und Überlebenden zuzuhören und uns dann unsere eigene Meinung zu bilden. Bei Dorie Millers Geschichte ist es genauso. Sofern ich es beurteilen kann, spielte er eine wichtige Rolle für die gleichwertige Anerkennung der Schwarzen in der Armee."

Danny, Evelyn, Dorie und die anderen Bewohner von Pearl Harbor leben ihr entspanntes Leben auf Hawaii und wissen nichts von den gewaltigen Kräften, die unaufhaltsam näher rücken. Die überwältigende Attacke der japanischen Streitkräfte wird in Kürze ihre Welt aus den Angeln heben und den Kurs der Weltgeschichte ändern.

Der japanische Angriff

Am 26. November 1941 verlassen 20 U-Boote und fünf Mini-U-Boote die Tankan Bucht in Japan, gefolgt von einer kombinierten Flotte aus zwei Schlachtschiffen, drei Kreuzern, elf Zerstörern, sechs Flugzeugträgern, acht Tankern, drei U-Booten und 423 Flugzeugen. Auf einer nördlichen Route nehmen sie Kurs Richtung Osten, um auf dem Weg zu den Vereinigten Staaten und deren westlichstem Stützpunkt, die Hawaiianischen Inseln, nicht entdeckt zu werden.

Während der Fahrt schickte Admiral Isoroku Yamamoto eine kodierte Nachricht an Vize-Admiral Chuichi Nagumo: Niitaka yama nobore, Besteige den Berg Niitaka - der Angriff war besiegelt. Am 2. Dezember erhielt Nagumo die Anweisung, einen streng geheimen Umschlag zu öffnen, der die Direktive enthielt, dass Japan in nur wenigen Tagen den USA, Großbritannien und Holland den Krieg erklären würde.

Am 7. Dezember (8. Dezember nach japanischer Zeitrechnung) um 6.45 Uhr hob die erste Welle von Flugzeugen vom Deck des japanischen Kommandoschiffs Akagi ab. Angeführt von Kommandant Mitsuo Fuchida, flogen 183 Bomber etwa eine Stunde lang Richtung Südosten, bis sie die nördlichen Strände von Oahu am Kahuku Point erreichten.

Die erste Welle teilte sich in drei Gruppen. Fuchida flog mit 89 Kates (einer von drei Flugzeugtypen, die von der japanischen Luftwaffe benutzt wurden) südwestlich um die Insel und nahm Kurs auf Ford Island und die Battleship Row. Die zweiten und dritten Angriffstruppen teilten sich erneut und flogen über das Waialu Valley in Richtung Schofield Barracks, Wheeler Field, Ewa Marine Air Corps Station, Hickam Field, Bellows Field und Kaneohe Bay.

Eine zweite Welle mit 168 Flugzeugen erreichte Oahu kurz vor 8 Uhr 40 und nahm ebenfalls die amerikanischen Stützpunkte unter Beschuss. Schließlich waren es mehr als 350 japanische Zeros, Kates und Vals, die den Himmel bevölkerten, Bomben und Maschinengewehrfeuer auf Hawaii regnen ließen und damit die Pazifikflotte der Vereinigten Staaten fast völlig außer Gefecht setzten und die Insel ins Chaos stürzten.

Der Doolittle-Angriff auf Tokio

Szene Es ist eine Geschichte von Heldentum, die sich auf historischer Ebene ebenso packend abspielt wie auf privater. Aber die Umwälzung am 7. Dezember setzt nicht den Schlusspunkt. Amerikas Reaktion auf die emotionale Niederlage in Pearl Harbor und die folgenden Verluste im Pazifik war eine der wagemutigsten und unerwartetsten Antworten in der Militärgeschichte: die Bombardierung von Tokio durch ein Selbstmordkommando, das von der Luftfahrt-Legende Jimmy Doolittle (Alec Baldwin, Mitte zwischen Hartnett und Affleck) angeführt wird.

Als Colonel Doolittle ausgerechnet Rafe und Danny als seine wichtigsten Männer für den heroischen Auftrag auswählt, rücken ihr Leben und ihre Liebe zu Evelyn erneut ins Zentrum dieser Geschichte voller Leidenschaft und Aufsehen erregender Courage.

Randall Wallace war überzeugt von der Idee, dass die Geschichte mit dem Angriff Doolittles enden sollte. "Viele, die über den Zweiten Weltkrieg und Pearl Harbor Bescheid wissen, haben noch nie von der Doolittle-Raid gehört, obwohl sie ein wichtiger Wendepunkt für die Moral der Amerikaner war", erklärt der Drehbuchautor. "Der Angriff auf Tokio war für die Japaner wenigstens ebenso überraschend wie deren Angriff auf Pearl Harbor für Amerika. Man musste viel Mut dafür aufbringen. Denn selbst in der Planungsphase wussten alle Beteiligten, dass der Coup vermutlich zum Scheitern verdammt sein würde. Es war unmöglich, es war verrückt, also warum nicht? Hätten sich Doolittle und seine Männer den Kopf über ihr Schicksal zerbrochen, dann müsste man ihren Denkvorgang als Dummheit bezeichnen. Aber für sie ging es um etwas wichtigeres als das Überleben eines Einzelnen. So würde ich Mut definieren."

Szene [800] [1280] Alec Baldwin (als Doolittle, links) stieß erst sehr spät zur Produktion und erwies sich für die Filmemacher als regelrechter Besetzungscoup. "Wir hatten richtig Glück, dass wir Alec gewinnen konnten", bringt Jerry Bruckheimer die Gefühle aller Beteiligten auf den Punkt. "Er gehört zu den Schauspielern, mit denen ich immer schon arbeiten wollte. Bislang hatte sich die richtige Rolle zur richtigen Zeit bloß noch nicht angeboten. Aber jetzt war er perfekt. Er hat das Auftreten eines Offiziers, die Autorität und die Stärke. Ich glaube, es war auch immens wichtig, einen Schauspieler von Alecs Kaliber zu finden, um einer Person wie Jimmy Doolittle und ihrem Andenken gerecht zu werden."

Bruckheimer gibt zu: "Als wir mit der Produktion begannen, wussten wir nicht allzu viel über Doolittle. Aber dann nahmen sein Biograf und Mitglieder seiner Familie Kontakt mit uns auf. Sie halfen uns zu verstehen, was für eine einzigartige Person er war. Schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg war er einer der großen Helden seiner Zeit. Er hatte als Luftfahrtpionier Rekorde gebrochen, und wie die Sportstars von heute war er im ganzen Land bekannt. Er war auch ein Vorbild und nahm diese Aufgabe sehr ernst. Seine Männer stehen auch heute noch hinter ihm, wie sie es vor 60 Jahren taten."

Die Idee für die Doolittle-Raid stammt ursprünglich von einem U-Boot-Kapitän, der seiner Fantasie bei der Sammlung von Vorschlägen, wie man eine Wendung im Krieg herbeiführen könnte, freien Lauf ließ. Warum nicht amerikanische Bomber auf dem Deck eines Flugzeugträgers so nah wie möglich an Japan heranbringen und mit ihnen einen Überraschungsangriff auf das Industriezentrum Tokio und die benachbarten Dörfer starten? Die Piloten könnten sich nach Ausführung des Auftrags blitzschnell in die östlichsten Gebiete Chinas zurückziehen. Obwohl der Plan nach Fantasterei klang, entpuppte sich der kommandierende General der Vereinigten Staaten, Lt. General Henry Arnold, als eifriger Verfechter des Vorschlags. Persönlich wählte er den damaligen Lt. Colonel Jimmy Doolittle als Leiter für die Mission aus.

Als wäre die Aussicht auf Erfolg nicht ohnehin schon gering genug gewesen, waren Doolittle und seine Mannschaft am 18. April 1942 zu allem Überfluss auch noch gezwungen, 670 Meilen von der Küste Japans entfernt vom Deck der USS Hornet abzuheben - 150 Meilen weiter, als im ursprünglichen Plan vorgesehen. Japanische Fischerboote, die auch zu Überwachungszwecken eingesetzt wurden, sahen die Hornets und ihre Eskorte. Von hohem Seegang und 40-Knoten-Winden behindert, war Doolittle der erste Pilot, der seine Maschine in Gang brachte. Mit 16 B-25-Bombern an Deck war sein Abflug der kürzeste, den die Männer an Bord jemals gesehen hatten.

15 der 16 Bomber schafften es bis nach China. Vier hatten Crash-Landungen, elf schafften den Absprung. Ein Flugzeug kam bis in die UdSSR, wo die Sowjets die B-25 beschlagnahmten und die Crew festnahmen. Jedes einzelne Flugzeug wurde verloren. Acht Besatzungsmitglieder wurden geschnappt und japanische Kriegsgefangene. Zwei ertranken bei dem Versuch, nach dem Absturz in den Ozean an Land zu schwimmen. Ein Mann starb, als er mit seinem Fallschirm abzuspringen versuchte. Obwohl der am Boden zerstörte Doolittle überzeugt davon war, dass seine Mission ein Desaster war, entpuppte sich die Doolittle-Raid als gewaltiger Erfolg, der den Vereinigten Staaten und ihren Alliierten neue Hoffnung spendete.

Doolittle wurde zum Brigadier General befördert und übersprang damit den Rang des Colonels. Präsident Roosevelt persönlich war es, der ihm die Ehrenmedaille überreichte. Der notorisch zurückhaltende Doolittle war stolz und doch peinlich berührt von all dem Aufheben, das um ihn gemacht wurde. Er war nicht nur ein von allen bewunderter Kommandant und Kampfführer, sondern vor allem ein einfallsreicher und begabter Pilot, der aus seiner Liebe zum Fliegen nie ein Hehl machte. Selbst Jahre nach seinem Tod im Alter von 96 Jahren im Jahr 1993 zollen ihm die überlebenden Männer, die an der scheinbar unmöglichen Mission teilgenommen haben, ihren tiefsten Respekt.

Baldwin fungierte als eine Art Hüter des Andenkens von Doolittle. "Manchmal neigen Filme dazu, gewisse Figuren der Geschichte zu mythologisieren und sie heroischer zu zeichnen als sie tatsächlich waren", überlegt der Schauspieler. "Aber bei Doolittle wäre das gar nicht möglich gewesen. Man kann ihn gar nicht heroischer machen als er tatsächlich war. Er war vermutlich einer der kühnsten, unerschrockensten und mutigsten Männer, mit denen ich mich jemals auseinandergesetzt habe. Er steht auf einer Stufe mit Lindbergh und MacArthur."

Er fährt fort: "Als ich mich auf die Rolle vorbereitete, kam ich mit vielen Leuten aus dem Militär in Berührung. Wann immer ich ihnen erzählte, dass ich Doolittle spielen würde, sagten sie, dass ich absolut zu beneiden sei. Sie freuten sich für mich, waren für mich aufgeregt. Ich behaupte, dass das sehr viel über diesen Mann aussagt."

Michael Bay erinnert sich an einen Tag an Bord der USS Lexington in Corpus Christi, Texas, kurz bevor man den Start der B-25-Bomber drehen wollte: "Ich sagte den jungen Darstellern immer, dass sie sich zur Vorbereitung der Szenen an die richtigen Piloten am Set wenden sollten, denn wir hatten ein paar der besten Flieger und einige wahrhaft tolle alte Flugzeuge zur Verfügung. Bevor ich mich versah, saß Alec Baldwin im Cockpit und redete in der typischen Terminologie vor sich hin. Er saß einfach nur da und bereitete sich vor. Sie hätten dabei sein sollen, wie er mit den ganzen Spezialtermini um sich warf. Er klang, als würde er schon sein halbes Leben lang den Luftraum unsicher machen. Er hatte mit den Veteranen und Stuntpiloten gesprochen und sich sozusagen selbst einen B-25-Crashkurs verabreicht. So arbeitet ein wirklich großer Schauspieler!"

Große Umstellung

Szene Durch die Unzahl von Filmen über den Zweiten Weltkrieg regelrecht übersättigt, haben nur die wenigsten im Publikum eine Vorstellung davon, wie sehr sich die Art der Militärführung nach Pearl Harbor geändert hat.

Alles wurde anders nach diesem schicksalhaften Angriff, beginnend bei den Uniformen über die Ausrüstung bis hin zu ganz simplen täglichen Prozeduren. "Admiral Yamamoto sagt es ganz richtig: Pearl Harbor hat einen schlafenden Giganten wachgerüttelt", sagt Bruckheimer.

"Die Vereinigten Staaten waren bereits ein industrieller Riese, aber der Einstieg in einen Krieg dieser Größe zwang die Industrie, noch mehr Leistung zu bringen, noch weiter zu expandieren. Als Pearl Harbor passierte, war das Land nicht bereit für einen Krieg. Direkt danach überflügelten wir alle anderen Länder. Wir bauten mehr Panzer, mehr Flugzeuge, mehr Ausrüstung. Und so konnten wir den Krieg gewinnen."




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