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Quills - Macht der Besessenheit


Produktionsnotizen

Gebieterisch, cholerisch, extrem in allem, mit einer zügellosen Imagination, wie man sie noch niemals gesehen hat... das bin ich, auf einen Nenner gebracht. Also tötet mich noch einmal oder nehmt mich, wie ich bin, denn ich werde mich nicht ändern.

(Aus dem letzten Willen und Testament des Marquis de Sade)

Treffen Sie den Marquis: Die Ursprünge von Quills

Immer wieder einmal, ganz selten, gibt es einen Menschen, der alle gängigen Ideen der Gesellschaft in Frage stellt, der die Moral in ihren Grundfesten erschüttert, der das Alte ablehnt, die bequemen Vorstellungen davon, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Im Lauf der Geschichte wurden solche Menschen stets als gefährlich angesehen - und haben, ironischer Weise, die extremsten und fragwürdigsten Reaktionen herausgefordert.

An der Wende des 18. Jahrhunderts, kurz nach Ende der blutigen Französischen Revolution, war der Marquis de Sade - der Mann, von dessen Name der Ausdruck "Sadismus" abgeleitet wird - definitiv einer dieser gefürchteten Querdenker.

Sade war so skandalös, dass er uns selbst zu Beginn des 21. Jahrhunderts, mehr als 200 Jahre später, immer noch schockiert. Seine Hinterlassenschaft ist es, dass wir uns immer noch mit der Frage beschäftigen müssen, wie man denen begegnen soll, die so lustvoll mit den bösartigsten Tabus spielen, die sie bereitwillig brechen.

Quills leistet mit seiner Interpretation der letzten Tage des Marqius de Sade einen kühnen Beitrag zu diesem Thema - mal als prickelnde schwarze Komödie, als Kampf zwischen Lust und Liebe, mal als Auseinandersetzung zwischen brutaler Zensur und der freien Entfaltung des Menschen mit all ihren unvorhersehbaren Konsequenzen.

Szene Mit Oscar Gewinner Geoffrey Rush, der Oscar nominierten Kate Winslet (Foto), dem Shooting Star Joaquin Phoenix (Foto) und Oscar Gewinner Michael Caine an der Spitze einer phänomenalen Besetzung entfaltet sich die Geschichte Sades als sinnliche, sinistre und schockierende Mär, die der Marquis höchstselbst erdacht haben könnte.

Als Motivation stand im Kern von Doug Wrights Bühnenstück voll beißendem Humor und der darauf basierenden Filmadaption eine gewagte Idee: Wright wollte des Marquis' blasphemischen Sinn für Bosheit, seine Erotik und seinen kreativen Triumph zu einer bewegenden Geschichte über Wahnsinn und Liebe bündeln. Genau diesen provokativen Ton - zum einen skandalöse Unterhaltung, zum anderen mutige Erforschung - wollte Philip Kaufman für die Leinwand einfangen.

Kaufman, der sich in seiner Karriere sowohl mit literarischen Meisterwerken wie Milan Kunderas "Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins" oder Tom Wolfes "Der Stoff, aus dem die Helden sind" als auch Literaten (Henry Miller und Anais Nin in Henry and June) selbst befasst hat, war seit langem fasziniert vom Marquis de Sade: "Extreme Literatur hat mich schon immer gefesselt", gesteht der Filmemacher.

"Denn sie hinterfragt unser Konzept, was einen Menschen ausmacht. Keiner demonstriert besser als Sade, wie extremes Verhalten die Heuchlerei jener Menschen entlarven kann, die von sich behaupten, Moralisten zu sein."

Kaufman sah in Quills die einmalige Gelegenheit, beide Seiten der Zensurdebatte zu beleuchten - und das feine, symbiotische Zusammenspiel zwischen dem Bösen und der Unschuld, der Radikalität und der Freiheit zu thematisieren. "Der Film ist provokativ", sagt er.

"Aber etwas anderes würde sich der Marquis niemals wünschen."

Obwohl er der Komplexität des Stoffes gerecht werden wollte, war Kaufman darauf bedacht, einen leichten Ton anzuschlagen, die komischen Möglichkeiten ebenso auszuleuchten wie den Suspense der Geschichte, während de Sades Ideenwelt nach und nach hervorbricht. Geoffrey Rush erklärt: "Philip Kaufman macht aus diesem Tabu Material etwas Aufregendes und Reinigendes. Nie verlässt einen der Eindruck, dass er ganz absichtlich mit den Erwartungen und Ideen des Publikums spielt und sich darüber lustig macht."




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