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Die Purpurnen Flüsse

Inhalt


Plakat [600] [1024] Am gleichen Tag, 300 Kilometer voneinander entfernt, werden zwei Polizisten mit zwei außergewöhnlichen Fällen betraut: Inspektor Pierre Niémans (Jean Reno) wird nach Guernon beordert, einer abgelegenen Universitätsstadt hoch in den Alpen, wo sich ein grausamer Mord ereignet hat. Das auf schlimmste misshandelte und verstümmelte Opfer stellt die örtliche Polizei vor ein nahezu unlösbares Rätsel.

Parallel recherchiert Kommissar Max Kerkerian (Vincent Cassel) in Sarzac aufgrund einer Friedhofsschändung: Das Grab eines Mädchens, das vor Jahren auf mysteriöse Weise ums Leben kam, wurde gewaltsam geöffnet. Zudem sind nach einem Einbruch in die örtliche Grundschule plötzlich alle Akten über genau dieses Mädchen verschwunden.

Szene [600] [1024] Es dauert nicht lange, bis die Fäden der Untersuchungen sich kreuzen und damit auch die Wege der beiden gegensätzlichen Polizisten. Inzwischen sind weitere, nicht minder rätselhafte Leichen aufgetaucht, die alle auf den selben Täter hindeuten. Es ist ein Fall, der zu überhitzten Spekulationen herausfordert, dessen Wahrheit aber die verstiegensten Hypothesen noch übertrifft.

An der Grenze des Todes und des ewigen Eises eröffnet sich Niémans und Kerkerian schließlich das Geheimnis der purpurnen Flüsse ...


Szene [600] [1024] Ein vor Hochspannung vibrierender, heißkalter Thriller von Mathieu Kassovitz (Assassin(s), Hass), der neue Maßstäbe des Genres setzt, mit Jean Reno (Léon - Der Profi, Ronin, Mission: Impossible) und Vincent Cassel (Johanna von Orléans, Elizabeth) in den Hauptrollen.


Details

Szene [600] [1024] Hoch in den französischen Alpen, nahe Grenoble, liegt Guernon, ein idyllisch an die Bergrücken geschmiegtes Dorf. Hier scheint die Welt friedlich und fernab jeglichen Schreckens, bis eines Tages die Gendarmerie der Region von einem rätselhaften und abscheulichen Mord aufgeschreckt wird. Angesichts der Grausamkeit des Verbrechens wird der legendäre Kommissar Niémans (Jean Reno) aus Paris abgestellt, um die örtlichen Polizeikräfte bei der Aufklärung des Verbrechens zu unterstützen.

An einem Felsvorsprung, in 50 Meter Höhe in Fötalposition aufgeknüpft, fand die junge Gletscherforscherin Fanny Ferreira (Nadia Farès) eine schlimm zugerichtete Leiche. Sowohl der Fundort, als auch die "inszenierte" Haltung der 32-jährigen männlichen Leiche und nicht zuletzt auch die Misshandlungen, die das Opfer hat über sich ergehen lassen müssen, lassen die Beamten erschaudern: Bei lebendigem Leib wurden ihm die Hände amputiert, die Augäpfel entfernt und die Hohlräume unter den Lidern mit Regenwasser gefüllt.

Szene [600] [1024] Eine obskure Opferung? Ein Hinrichtungsritual? Die Tat eines Irren? Die alltägliche Existenz des Opfers, Rémy Caillois, gibt jedoch keinerlei Anhaltspunkte für solche Vermutungen. Er war Bibliothekar an der örtlichen Universität, ein fleißiger Rationalist, alleinstehend, zuverlässig und immer pünktlich.

Niémans begibt sich auf den Campus von Guernon. Es ist keine gewöhnliche Studieneinrichtung: ein kleiner auf Autarkie angelegter Mikrokosmos mit eigener Wasser- und Stromversorgung sowie einem Klinikum mit Entbindungsstation, wo praktisch sämtliche Bewohner der umliegenden Bergdörfer zur Welt gekommen sind. 12.000 Studenten werden von einem Lehrkörper aus mehreren Hundert Wissenschaftlern betreut - eine Brain Factory modernsten Kalibers und zugleich eine äußerst traditionsbewusste Einrichtung.

Der Bibliothekar Rémy Caillois, so erfährt Niemans, wurde sogar auf dem Campus geboren. Hier, im geschlossenen Kreis einer "Idealen Gemeinschaft", wuchs er auf und trat wie viele seiner gleichaltrigen Kollegen und Kommilitonen übergangslos in die Fußstapfen seines Vaters.

Seit Jahren arbeitete Rémy an einer Doktorarbeit über das Theorem der Eugenik, wonach durch "erbhygienische Eingriffe" die Ausbreitung von Genen mit ungünstigen Wirkungen eingeschränkt werden und andererseits erwünschte Genkonstellationen erhalten oder sogar vermehrt werden können. Das Ideal dieser "Wissenschaftsrichtung": hochintelligente Spitzenathleten. Das Motto von Caillois' Arbeit lautete: "Wir sind die Herren, wir sind die Sklaven / Wir sind überall, wir sind nirgendwo / und wir beherrschen die purpurnen Flüsse."

Unterdessen rät der Obduktionsarzt, dass Niémans den in Guernon ansässigen Dr. Chernèze (Jean-Pierre Cassel), einen renommierten Augenspezialisten, aufsuchen sollte, um vielleicht von ihm einen Hinweis über die perverse Fixierung des Täters auf das Sehorgan zu erfahren.

Der entsetzte Chernèze, dem Niémans Polaroids der Leiche zeigt, orakelt, dass die Misshandlungen möglicherweise Aufschluss über die Motive des Täters geben könnten, sei das Opfer doch genau der beiden Körperteile beraubt worden, in denen absolut fälschungssicher die biologische Signatur einer Person verankert ist. Remy Caillois sei von seinem Schlächter zielstrebig "entpersönlicht" worden ...

Chernèze erklärt dem Polizisten außerdem: "Ich beschäftige mich mit der Behandlung von erblich bedingten Augenleiden. Ein klassisches Phänomen in Regionen mit wenig Außenkontakt und häufig auftretender Fortpflanzung unter nahen Verwandten. In Guernon haben sich die Wissenschaftler über Generationen hinweg im selbstgewählten Zirkel einer akademischen Zuchtanstalt bewegt, und infolgedessen sind auch genetisch bedingte Defekte über die Jahre hinweg weitergegeben worden und haben sich vervielfacht - der Tribut des Elitismus." Kurios allerdings sei es, so der Arzt in einem Nebensatz, dass seit zwei Generationen diese Krankheiten unter den Akademikern stetig abnehmen und sich stattdessen unter der Bergbevölkerung ausbreiten.

In Sarzac, 300 km westlich von Guernon, untersucht Kommissar Max Kerkerian (Vincent Cassel) zur selben Zeit den Fall einer Grabschändung eines vor 18 Jahren verstorbenen Mädchens namens Judith Hérault sowie den Einbruch in einer Grundschule. Erst im zweiten Anlauf stellt sich für Kerkerian heraus, dass in dieser Schule auch die damals zehnjährige Judith unterrichtet wurde und sämtliche Akten oder Fotos verschwunden sind, die einen Hinweis auf sie, die 1982 von einem Lastwagen zermalmt wurde, enthielten.

Judiths Mutter (Dominique Sanda) hielt beim Eintreffen der Polizei lediglich noch einen Finger des Mädchens in der Hand. Den Tod ihrer Tochter hat sie nie verwinden können, und nach der Beerdigung zog sie sich voller Gram in ein Kloster zurück. Als Max sie aufsucht, um von ihr weitere Einzelheiten zu erfahren, spricht sie von Teufeln, die zurückgekommen seien, einem Alptraum, der in Guernon begann und sich nun fortsetzen würde, um Judiths Gesicht endgültig auszulöschen.

In Guernon verhört Niémans mit wachsendem Interesse die ebenfalls auf dem Alpen-Campus aufgewachsene Fanny Ferreira. Die attraktive Frau beeindruckt ihn mit ihrer Revolte gegen seine Macho-Manieren, aber auch durch ihren Nonkonformismus gegenüber dem Elite-Dünkel des Akademiker-Clans.

Mitten im Gespräch konfrontiert ihn der ratlose Obduktionsarzt mit einer weiteren Auffälligkeit dieses rätselhaften Mordes: "Das Wasser in den Augenhöhlen des Toten weist eine chemische Beschaffenheit auf, die auf sauren Regen schließen lässt, wie er aber seit 30 Jahren in den Alpen nicht mehr gefallen ist. Es ist, als hätte die Leiche eine Zeitreise gemacht."

Niémans lässt seinen Blick über die Berghänge schweifen. Findet sich nicht dort oben im ewigen Schnee, wo kein Abschmelzen und kein Verdunsten mehr stattfindet, zu Gletschereis komprimiertes Wasser, das wie ein natürliches Archiv die Niederschläge vergangener Jahre in sich aufbewahrt hat? Es ist vielleicht der Anfang einer Spur. Wohin sie führt, vermag Niémans noch nicht zu sagen, gibt sie ihm doch aber zumindest Gelegenheit, das Know-How der kompetentesten Kennerin der hiesigen Gletscher in Anspruch zu nehmen: Fanny Ferreira.

Spuren auf dem Friedhof von Sarzac führen Max Kerkerian zu einer Gruppe von Skinheads. Der heißspornige Polizist hat sich zu lange selbst in kriminellen Milieus herumgetrieben, als dass er sich gegenüber der Bande Samthandschuhe anziehen würde. Als er sich in einem harten Kick-Box-Duell gegenüber dem Anführer als der Stärkere erweist, lassen sich die anderen schließlich zu zögernden Auskünften herab: Ja, sie waren in der Nacht am Friedhof, wurden dort aber nur Zeuge, wie sich ein Typ am Grab von Judith Hérault zu schaffen machte, der danach mit einem weißen Lada davonfuhr. Ermittlungen ergeben, dass eines dieser in Frankreich seltenen Geländefahrzeuge in Guernon auf den Namen Philippe Sertys zugelassen wurde.

Fanny Ferreira und Pierre Niémans steigen in eine tiefe Gletscherspalte, schliddern vorsichtig über unterirdische Eis-Simse und entnehmen schließlich aus der kristallenen "Zeitmaschine" des kalten Berges eine Probe fürs Labor.

Bereits auf dem Rückweg, wendet Niémans noch einmal den Kopf und entdeckt im fahlen Schein seiner Stablampe die Silhouette einer im Eis gefangenen, menschlichen Gestalt in Fötalposition, den Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen. Ein blau angelaufener, von Wunden übersäter Körper - ein Bild unermesslichen Schmerzes. Die spätere Bergung und Identifizierung der Leiche weist ihn als Philippe Sertys aus, der wie sein Vater Arzt auf der Entbindungsstation in Guernon war.

Vor Philippe Sertys' Haus kommt es dann zur Begegnung der beiden ermittelnden Polizisten: Max Kerkerian, der fachmännisch in Sertys' Wohnung einzubrechen versucht, hat plötzlich die Pistole von Niémans an der Schläfe. Nachdem die beiden Männer einander zu erkennen gegeben haben, durchstöbern sie voll gegenseitiger Vorbehalte und Misstrauen Wohnung und Privatlabor Sertys'. Sie entdecken, dass Sertys einen Hang zu obskuren Tierexperimenten gehabt haben muss. Dass der Gesuchte gar nicht mehr unter den Lebenden ist, wird Max erst im Leichenschauhaus klar, wohin ihn Niémans widerwillig hat mitkommen lassen.

Alles an diesem zweiten Mord lässt auf das gleiche Täterprofil schließen. Warum aber hat er diesmal die Augen verschont? Im ersten Moment glaubt man, den Toten in die Leere starren zu sehen, eine genauere Untersuchung ergibt jedoch, dass die vermeintlichen Augen aus Glas sind. Der Mörder hat seinem Opfer Glasaugen in die leeren Höhlen gestopft.

Niémans kann nicht anders, als darin einen Hinweis auf das nächste Opfer zu sehen und stürmt zum Haus des Augenarztes Chernèze. Mit Max im Gefolge entdeckt er den Augenarzt festgezurrt am Fensterkreuz seiner Praxis. Der Tod ist erst vor kurzem eingetreten. Die mit dem Blut des Opfers wütend an die Wand geschmierte Inschrift ist noch ganz frisch: "Ich gehe zurück zur Quelle der purpurnen Flüsse", ist dort zu lesen.

Als die beiden noch verstört die Szenerie in sich aufnehmen, stürzt plötzlich der vermummte Mörder aus seinem Versteck, legt ohne zu zögern auf Niémans an, schießt sein Magazin leer, markiert aber mit den Kugeln nur die Umrisse des Kommissars an der Wand. Mit großer Geste wirft er ihm noch seine Waffe vor die Füße und ist mit weitausholenden Schritten im nächtlichen Nebel verschwunden.

Die Fingerabdrücke auf der Waffe ergeben allerdings keine weiteren Erkenntnisse, erst als Kerkerian aus einer vagen Ahnung heraus den Beamten der Spurensicherung den Abdruck des Fingers der toten Judith Hérault zum Vergleich vorlegt, ergibt sich der Schatten eines Zusammenhangs: Die beiden Abdrücke sind identisch - Irrtum ausgeschlossen.

Max Kerkerian und Pierre Niémans sehen sich unmöglichen, aber unabweislichen Fakten gegenüber. Als hätten sie die Büchse der Pandora geöffnet, quellen den beiden gegensätzlichen und von der Lösung ihrer jeweils eigenen Fälle besessenen Ermittlern immer weitere Alpträume entgegen.

Doch ihnen wird langsam klar, dass die drei Opfer durch weit zurückliegende Ereignisse miteinander verbunden sein müssen und dass zwischen ihnen und dem Mörder von Judith Hérault, die angeblich seit über zwanzig Jahren tot ist, ebenfalls ein tragischer Zusammenhang besteht.

Niémans und Kerkerian geben sich überhitzten Spekulationen hin, die Wahrheit aber übertrifft selbst ihre verstiegensten Hypothesen noch bei weitem. An der Grenze des Todes und des ewigen Eises eröffnet sich ihnen schließlich das Geheimnis der purpurnen Flüsse...




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