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Sass

Hintergrund: Die wahren Brüder Sass

Es gab sie wirklich, die Brüder Franz und Erich Sass. Die Einbrecherkarriere der beiden Berliner Ganoven beginnt 1926. Kurz vor Weihnachten kaufen Erich (*1906) und sein älterer Bruder Franz (*1904) bei der Firma Fernholtz in der Potsdamer Straße 15 einen Benzol-betriebenen Schneidbrenner. Einige Monate später, am 28. März 1927, folgt ihr erster Einbruchsversuch.

Die umtriebigen Brüder, die noch zu Hause bei ihren Eltern in Berlin-Moabit wohnen, überfallen die Depositenkasse der Deutschen Bank in Alt-Moabit. Doch sie bekommen den Tresor nicht auf und ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. Im Dezember 1927 versuchen sie es erneut, diesmal in der Filiale der Dresdner Bank in Berlin-Charlottenburg. Wieder misslingt der Coup. Sie werden von der Polizei gestört und verfolgt, aber nicht gefasst.

Auch die Einbrüche in die Reichsbahndirektion am Schöneburger Ufer, die Dresdner Bank an der Budapester Straße und die Oberfinanzkasse des Landesfinanzamtes in Alt-Moabit sind wenig erfolgreich. Bei ihren Schneidbrennerarbeiten werden sie entweder durch den Nachtwächter oder aufmerksame Anwohner gestört.

Längst werden sie von der Polizei unter dem Kommando des Kriminalsekretärs Fabich verdächtigt - doch die beiden Brüder hinterlassen keine Spuren und der Polizei fehlen die Beweise.

Im Januar 1929 landen sie ihren ersten großen Coup. In wochenlanger Kleinarbeit haben sie sich von einem Nachbargrundstück aus über einen eigens gegrabenen Tunnel sowie mehrere Keller und Luftschächte bis in den Tresorraum der Diskonto-Gesellschaft am Wittenbergplatz vorgearbeitet. Sie knacken 179 der 182 Kundensafes und verschwinden mit einem Millionenvermögen. Nur ein paar wertvolle Briefmarkensammlungen und eine Original-Partitur von Richard Wagner ("Tristan und Isolde") lassen sie liegen.

Im Februar 1929 nimmt Kriminalsekretär Fabich die Brüder in Untersuchungshaft. Am 6. April muss er sie mangels Beweisen jedoch wieder freilassen. Die Sympathie, die die zwei genialen Safeknacker in weiten Teilen der Berliner Bevölkerung genießen, ist nun kaum mehr zu übertreffen. Schon zu Lebzeiten werden die Brüder zu einer Legende.

1933 verschwinden Franz und Erich Sass nach Dänemark. Nach einem versuchten Einbruch in die Sparkasse der Stadt Kopenhagen werden sie im März 1934 festgenommen. Ihr Kopenhagener Hotelzimmer und die Berliner Wohnung der Eltern werden durchsucht. Offensichtlich waren die Brüder mit den Jahren unvorsichtig geworden. Die Polizei findet in den Räumen Werkzeug und Diebesgut. Franz und Erich Sass werden zu vier Jahren Haft und anschließender Ausweisung verurteilt.

1938 werden die beiden Ganoven an die deutschen Behörden ausgeliefert. Nach zwei Jahren Untersuchungshaft verurteilt man den älteren der Brüder, Franz, zu 13 Jahren und Erich zu 11 Jahren Haft. Am 27. März 1940 werden sie der Gestapo übergeben und noch am selben Tag in Sachsenhausen auf Befehl von Rudolf Höss, dem späteren Kommandanten von Auschwitz, erschossen.




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