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Sugar & Spice
Produktionsnotizen
"Well, she was an American girl raised on promises ..."
(Tom Petty & The Heartbreakers: "American Girl")
Sugar & Spice ist eine mitreißende Komödie
mit satirischem Biss. In der Tradition von Heathers
(1989) und Clueless ("Clueless - Was sonst",
1995) zeigt sie scharf beobachtend, schrill und temperamentvoll,
wie überdreht stressig, grotesk materialistisch und mörderisch
komisch das Leben in der ultimativen amerikanischen High School
sein kann.
Die giftig-satirische Geschichte des Cheerleader-Teams der Lincoln
High School weckte auf Anhieb das Interesse der aufstrebenden
Filmemacherin Francine McDougall. In den Augen der Australierin
wagte sich diese Teenkomödie thematisch in bisher nur selten
besuchte Genre-Regionen vor, zeigte auch die Kehrseite des sonstigen
Teenfilmideals, dass nämlich nicht alles im Leben der Cheerleader,
Footballcracks und künftigen Harvard-Studenten begeisternd
und rosig ist.
McDougall gefiel das rasante Drehbuch, das sich zunächst
einmal erfolgreich und mit ganzem Elan über seine Figuren
lustig macht, dann aber deren Herzen am rechten Fleck zeigt.
"Ich sah in der Story einen gut aufgelegten Seitenhieb
auf den Idealismus des amerikanischen Traums", erinnert
sich McDougall. "Mir gefiel die Vorstellung scheinbar hochzufriedener
Mädchen, die sich entschließen, sich ihrem einzigen
großen Problem, der Schwangerschaft ihrer Freundin, zu
stellen und dieses auf irrwitzige Weise, mit einem Bankraub,
lösen wollen. Ich liebte den Humor des Drehbuchs und seinen
unbeschwerten Ton."
Wendy Finerman, die als Produzentin für eine andere, risikobereite
Komödie, Forrest Gump (1994), einen Oscar gewonnen
hatte, reagierte auf das Skript ähnlich euphorisch wie McDougall.
"Was mir an der Geschichte besonders gefiel, war die Solidarität
der Mädchen untereinander. Das Buch wirft einen sehr witzigen
Blick darauf, wie weit diese Cheerleader nicht mit Boshaftigkeit,
sondern aufrichtiger Liebenswürdigkeit für ihre Freundschaft
gehen."
Warum ihre Wahl gerade auf Francine McDougall als Regisseurin
fiel, begründet die Produzentin schlüssig: "Ihr
Demoband zeigte deutlich, wie wunderbar sie mit weiblichen Figuren
umgehen konnte und ganz besonders auch, wie smart ihr Zugang
zu Teenagern dieses Alters war."
Von Beginn an wollte McDougall die satirischen Aspekte des Drehbuchs
mit einem sehr stilisierten Ansatz betonen, der durch ihren Außenseiterblick
auf die Gegensätze Amerikas, repräsentiert durch Apfelkuchen
und Alcatraz, noch überhöht wurde. "Mir ging es
darum", erklärt die Regisseurin, "ein Gefühl
dafür zu erzeugen, dass diese Figuren in einer perfekten
Realität leben und dass dennoch etwas nicht ganz stimmt,
dass Makellosigkeit nur ein oberflächlicher Eindruck ist.
Über den ganzen Film hindurch hielt ich an symmetrischen
Kameraperspektiven fest, überhöhte die Farben und versuchte,
in jeder Szene eine amerikanische Flagge einzubauen."
High-School-Kultur
Vor Beginn der Dreharbeiten tauchte McDougall intensiv in die
amerikanische High School-Kultur ein, führte Listen über
die Kleidung, Essgewohnheiten und Sprache der Kids im Herzen
Amerikas im 21. Jahrhundert. Als Australierin musste sie zudem
die verwirrenden Grundregeln des American Football lernen.
"Cheerleader gibt es in Australien nicht", bemerkt
McDougall, "somit war das also eine völlig neue Erfahrung
für mich. Auch American Football kennt man bei uns nur am
Rande. So musste ich auch dafür richtige Studien betreiben.
Ich las eine klassische Einsteigerlektüre, Football for
Dummies, übte mich in der ganz eigenen Sprachwelt der Cheerleader
und forschte nach, was es jungen Mädchen in Amerika heute
bedeutet, ein Cheerleader zu sein. Ich habe eine Menge gelernt
und meinen Spaß hatte ich dabei auch noch."
McDougall spürte aber auch, dass die zentralen Charaktere
von Sugar & Spice Identifikationsfiguren für
Teenager auf der ganzen Welt sein würden. Denn in ihnen
und ihrem Umfeld zeigt sich die allgemeingültige Verrücktheit,
Konfusion und Turbulenz der sogenannten "besten Jahre des
Lebens" - mit dem ganzen Ballast von Wettbewerbsdruck, sexueller
Neugier, moralischen Konflikten, Kommunikationsstörungen
mit den Eltern und dem stärker werdenden Kleidungsstress.
Ballast, der sich hinter dem Horizont breiten Dauerlächeln
und den "don't worry be happy"-Haltungen verbarg.
"Geistreiche Komödien über das Teenagerleben
sind selten", resümiert McDougall, "aber unsere
hier zieht übermütig die Grenze zwischen Teenfantasien
und der heutigen Wirklichkeit."
Sugar, Spice und Sing Sing: Die Charaktere und ihre
Besetzung
Im Zentrum des ironischen Humors von Sugar & Spice
sind aufstrebende junge Darsteller, die den unschuldigen Kern
und die komische moralische Verdorbenheit der amerikanischen
Jugend vermitteln können. Ein Ensemble, in dem sich einige
der hoffnungsvollsten Jungtalente Hollywoods zusammengefunden
haben.
Marley Shelton, die man aus den Komödien Pleasantville
(1998) und The Bachelor ("Der Junggeselle",
1999) kennt, schlüpft in die Hauptrolle von Diane Weston,
einem Mädchen mit unerschütterlich sonnigem Gemüt,
das Captain des Cheerleading-Teams ist. "Das Drehbuch war
außerordentlich originell", beschreibt die junge Darstellerin
ihr Interesse an dem Projekt. "In meinen Augen verbanden
sich darin Heathers (1989) und Raising Arizona
("Arizona Junior", 1987) - ein wilder Spaß
mit Teenagern in seinem Zentrum."
Shelton faszinierte auch die komische Widersprüchlichkeit
ihrer Figur, die auch bei unerwarteten Problemen immer forsch
und gut gelaunt blieb. "Diane sieht die Welt rosarot und
himmelblau, ist daueroptimistisch und ein Pool von Plattitüden",
gibt Shelton zu. "Aber sie ist auch eine große Pragmatikerin
und Problembewältigerin. Und obwohl sich ihre Zukunft plötzlich
abrupt verändert, als Jack in ihr Leben tritt, stellt sie
sich ihr furchtlos. Diese Seite an ihr gefällt mir besonders.
Für Diane scheint immer irgendwo die Sonne."
Dianes übertriebene Dauerglücksmentalität schweißt
die Cheerleader des A-Teams der Lincoln High zusammen, obwohl
deren Persönlichkeiten nicht unterschiedlicher sein könnten.
Der diametrale Gegensatz zu Diane ist die von Mena Suvari gespielte
eingefleischte Rebellin Kansas. Suvari musste sich hier einer
anderen Rolle als noch im Oscar-prämierten Hit American
Beauty (1999) stellen, der sie als Cheerleaderversuchung
bekannt gemacht hatte. Denn Sugar & Spice erforderte
von ihr das Porträt eines Mädchens, das Erziehung und
Erfahrungen knallhart gemacht hatten.
"Was mir vor allem anderen an Kansas gefällt",
erklärt Suvari, "sind ihre Stärke und das Eintreten
für sich und ihre Freunde, die an die Stelle ihrer Eltern
getreten und ihre Familie geworden sind. Sie hat natürlich
eine harte und gefährliche Seite, trägt immer Lippenstift,
Ringe und düsteres Augen-Make-up. Das zu spielen, war das
reine Vergnügen. Aber ungeachtet dieses Images gibt es nichts,
was sie für die Menschen, die sie liebt, die anderen Girls
der Truppe, nicht machen würde. Diese Figur unterscheidet
sich wirklich sehr von den anderen meiner bisherigen Karriere",
führt Suvari weiter aus.
Kansas' Hauptrivalin im Clan der Star-Cheerleader ist die hyperreligiöse
Hannah, die Tim Conway-Filme für das Größte hält.
Sie wird von Rachel Blanchard gespielt, die Darstellerin der
deutlich materialistischeren Cher in der Sitcom "Clueless",
einem TV-Ableger der gleichnamigen Filmkomödie.
"Natürlich ist Hannah etwas schrullig", räumt
Blanchard ein, "aber interessant wird sie dadurch, dass
sie in einem erstickenden und streng konservativen Umfeld aufgewachsen
ist und jetzt plötzlich ihre Sexualität und wahre Persönlichkeit
zu entdecken beginnt. Dass manchmal die verrücktesten Dinge
aus ihr herausplatzen, ist unmittelbarer Ausdruck dieses Konflikts
mit ihrer religiösen Erziehung."
Eine andere Figur, die nichts für ihre Persönlichkeitscharakteristika
kann, ist die ehrgeizige Lucy, die Newcomerin Sara Marsh in ihrem
Filmdebüt spielt. Mit Elan stürzte sich die junge Darstellerin
auf die zwei Seiten ihrer Rolle - die eine ein totaler Streber,
die andere ein Mädchen, das sich mit aller Macht integrieren
will.
In der Rolle der Cheerleader-Sexbombe Cleo, die im Geheimen
mit ihrer Obsession für US-Talkmaster Conan O'Brien ringt,
ist die australische Schauspielerin Melissa George zu sehen.
"In Cleo habe ich mich auf Anhieb verliebt", gesteht
George, die man zuletzt in Steven Soderberghs Thriller The
Limey (1999) sehen konnte.
Weiter gehört Alexandra Holden als geheimnisvolle Fern
zum Ensemble. Sie wird neues und eifrigstes Mitglied des A-Teams
der Cheerleader, während Marla Sokoloff in der Rolle der
Informantin Lisa, die das B-Team anführt, deren größter
Widersacher ist. Sokoloff, Ensemblemitglied der preisgekrönten
Rechtsanwaltserie "The Practice", löst
die Wendungen des Plots von Sugar & Spice aus.
Die Hauptbesetzung vervollständigt schließlich James
Marsden, der als Jack Bartlett Captain des Football Teams der
Lincoln High ist. Darüber hinaus rechnet er damit, eines
Tages Senator zu werden. Zuerst muss er sich aber in der Rolle
eines jungen Vaters zurechtfinden. Marsden, den man zuletzt an
der Seite Kate Hudsons in Gossip ("Tödliche
Gerüchte", 2000) und als Superheld Cyclops im
letztjährigen Sommerhit X-Men (2000) sehen konnte,
genoss es, den typisch amerikanischen High School-Helden spielen
zu können.
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