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The Watcher
Produktionsnotizen
Ähnlich wie bei Hitchcock weiß der Zuschauer auch
bei dem Serienkiller-Thriller The Watcher sehr schnell,
wer der Täter ist. Der von Keanu Reeves gespielte David
Allen Griffin stellt schon seit Jahren einsamen jungen Frauen
im Großraum Los Angeles nach. In der Rolle des ermittelnden
Polizisten ist James Spader zu sehen.
Produzent Nile Niami erklärt, dass The Watcher
"der erste Film seit langem ist, in dem die Identität
des Killers so früh offenbart wird". Und er fährt
fort: "Das hat es uns erlaubt, die Spannung auf vollkommen
andere Weise aufzubauen, als es in diesem Genre üblich ist."
Die Geschichte entwickelt sich zu einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel
zwischen Griffin und dem FBI-Agenten Joel Campbell (Spader).
Regisseur Charbanic über den Killer, der stets in der Nähe
seines Verfolgers bleibt: "Griffin ist von dem, was er tut,
gelangweilt. Um weiterzumachen, braucht er Campbell und den Nervenkitzel,
von ihm gejagt zu werden. Denn für ihn besitzt nur dieser
FBI-Agent die Größe, es mit ihm aufzunehmen. In gewisser
Weise betreibt Griffin eine perverse Art der Heldenverehrung."
In The Watcher geht es jedoch nicht nur um die Psychologie
des psychopathischen Mörders. Auch die psychischen Probleme
des Agenten sind Thema des Films. Charbanic, der sich während
der Produktion den Rat erfahrener FBI-Mitarbeiter einholte, sagt
über die stressige Polizeiarbeit: "Viele Agenten erleiden
Nervenzusammenbrüche. Einer der FBI-Männer, mit denen
ich zusammenarbeitete, hatte sogar schon drei. So professionell
sie ihren Job verrichten, so chaotisch sieht oft ihr Privatleben
aus. Da sie sich ständig in die Seele von Serienkillern
hineinversetzen müssen, wird ihre Denkweise mit der Zeit
davon beeinflusst und wirkt sich negativ auf ihre persönlichen
Beziehungen aus. Außerdem tragen sie schwer an der Last,
dass jemand für ihr Versagen bezahlen wird, falls sie den
Killer nicht schnell genug verhaften."
Dass in einer Großstadt wie Los Angeles mehrere Serienkiller
gleichzeitig ihr Unwesen treiben, erschwert die Arbeit der Polizei
zusätzlich. Charbanic erzählt: "Einer der Agenten,
die mich berieten, verriet mir eines Tages, dass allein in Chicago
zur Zeit der Dreharbeiten vier Serienkiller gesucht wurden und
weitere zwölf im Umkreis von 160 Kilometern."
Diese Atmosphäre nutzt The Watcher außerordentlich
geschickt für den Spannungsaufbau. Jeden Morgen schickt
Griffin ein Foto seines potentiellen Opfers an Campbell und gewährt
ihm eine Frist von 24 Stunden, um das Mädchen zu finden.
"Dieser Aspekt der tickenden Uhr verleiht dem Film noch
eine zusätzliche bedrohliche Note," sagt Charbanic.
David Elliot, einer der Drehbuchautoren, unterstreicht die Bedeutung
der psychologischen Konfrontation der beiden Hauptfiguren: "Griffin
und Campbell geben ihrem Leben gegenseitig Sinn."
Für die Rolle des Joel Campbell wollte Charbanic unbedingt
James Spader haben - einerseits, weil er das Charisma besitzt,
um einen Film tragen zu können, andererseits, weil er schon
oft bewiesen hat, wie gut er gerade idiosynkratische Figuren
spielt. Produzent Naimi über den Star aus Sex, Lügen
und Video: "Um den ausgebrannten FBI-Mann lebensecht
darstellen zu können, sprach Spader oft und lange mit wirklichen
Agenten. Er identifizierte sich voll und ganz mit der Rolle."
Ebenso wichtig für den Film ist die Figur der jungen Psychologin
Polly. Ursprünglich sei der Charakter älter angelegt
gewesen, erzählt Drehbuchautor Elliot, aber dann habe man
sich darauf geeinigt, Polly als Berufsanfängerin zu porträtieren.
Dadurch hätte man die Gelegenheit gehabt, zwei vergleichbare
Situationen filmisch aufeinander prallen zu lassen: Campbells
frühere Niederlage und die aktuelle Herausforderung. Charbanic
lobt Marisa Tomei, die Darstellerin der Polly, für ihre
außerordentliche Leistung: "Dank ihrer jugendlichen
Verletzlichkeit hat sie es geschafft, dass wir uns als Zuschauer
genauso viele Sorgen um sie machen wie Campbell im Film."
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