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The Yards - Im Hinterhof der Macht
Produktionsnotizen
The Yards ist der zweite Spielfilm von Regisseur und
Drehbuchautor James Gray, der 1994 für sein Debüt Little
Odessa beim Filmfestival in Venedig ausgezeichnet wurde.
The Yards kombiniert die Spannung eines Thrillers und
die Intelligenz des Gesellschaftsdramas mit dem blutenden Herzen
einer Tragödie. Er erzählt die Geschichte des Knast-Heimkehrers
Leo (Mark Wahlberg), der Leben und Familie zu verlieren droht,
als ihm Schuld und Schicksal erneut den Boden unter den Füßen
wegziehen.
Mit erzählerischen Elementen wie dem Verrat unter Freunden,
der Kriminalität von Geschäftsleuten und der Entfremdung
in der Familie erinnert The Yards an moderne und traditionsreiche
Klassiker wie Auf Kurze Distanz, Im Zustand der
Gnade oder gar Der Pate - während die zentrale
Chronik vom Kampf eines aufrichtigen Mannes gegen die Unmoral
der Stärkeren laut Branchenblatt Variety an Die Faust
Im Nacken gemahnt.
Inspiriert von derlei Vorbildern stellt der noch junge Regisseur
Gray mit Stilsicherheit und Menschenkenntnis sein Potential als
Erzähler unter Beweis. Unterstützt wird er von einem
Gipfeltreffen der Schauspielergenerationen.
Wie Produzent Nick Wechsler berichtet, begann The Yards
bereits vor Jahren, direkt im Anschluss an Little Odessa,
Gestalt anzunehmen:
"James erzählte mir schon von seinen Ideen für
den Film, als Little Odessa noch nicht mal im Kino war.
Da er ein so gewissenhafter Regisseur ist, überstürzte
er nichts, sondern recherchierte Jahre für den Stoff und
gab sich mit nichts weniger als den allerbesten Mitarbeitern
zufrieden."
Über die Besetzung bei The Yards sagt Wechsler:
"Viele junge Schauspieler waren Fans von Little Odessa,
weshalb James über die Jahre gute Beziehungen mit ihnen
aufbauen konnte. Schwierig war es nur, die Einzelrollen den Mitgliedern
des Wunsch-Ensembles zuzuordnen; so kamen etwa Mark und Joaquin
für jede der zwei männlichen Hauptrollen in Frage und
haben die zuerst angebotenen Parts dann sogar in Absprache mit
James Gray getauscht.
Interessant war noch, dass die zuletzt so sträflich unterforderten
und bei uns wiederentdeckten James Caan oder Ellen Burstyn mit
exakt dem gleichen Enthusiasmus auf das Projekt reagierten wie
ihre jungen Kollegen. Schauspieler sind Schauspieler - ungeachtet
von Alter und Erfahrung. Sie erspüren die Chance für
einen großen Film regelrecht und stellen für ein herausragendes
Ensemble sofort ihren natürlichen Hauptrollendrang beiseite."
Wo Mark Wahlberg seinen Part des zurückhaltenden und allerorts
ungerechtfertigt zum Sündenbock gestempelten Leo als bisher
schwerste darstellerische Aufgabe beschreibt, hat Joaquin Phoenix
durchaus Spaß in der Haut des ehrgeizigen, flamboyanten
Willie, der indes an seinen Ambitionen scheitert und ausgerechnet
von seinem großen Vorbild Frank fallengelassen wird. Selbigen
verkörpert James Caan, der bei der Arbeit mit dem kaum halb
so alten Regisseur "sehr beeindruckt war, dass James so
klare Vorstellungen von seiner emotional wie erzählerisch
komplexen Geschichte hatte und zu jedem Zeitpunkt wusste, an
welchem Punkt ihrer Entwicklung sich jede Figur gerade befand."
Faye Dunaway, die Caans Frau spielt, berichtet: "The
Yards erzählt davon, wie unsere Gesellschaft korrumpiert
wird und Familien betroffen werden. Diese Vision war von Beginn
an unverrückbar in Grays Inszenierungsstil verankert. Er
half mir sehr, nicht so sehr zu spielen, sondern mich wirklich
in der Haut meiner Figur zu fühlen. Dazu bin ich vor der
Kamera seit geraumer Zeit nicht mehr so wirkungsvoll ermutigt
worden, und im Endeffekt ist die minimalistische, nicht auf Teufel
komm raus zeigefreudige Arbeit die beste, die man in diesem Beruf
liefern kann."
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