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Ocean's Eleven
Der Soundtrack
Die Ästhetik des Originalfilms wurde zum Inbegriff für
die Zeit des Cool, die zu transportieren keine einfache Sache
ist. Man sah sich also beim Remake vor die Aufgabe gestellt,
der Omnipräsenz der Images einerseits historisch genüge
zu tun, andererseits das musikalische Umfeld dazu zu benutzen,
die Story zweifelsfrei in der Gegenwart zu platzieren.
Dies gelingt, indem die Musik in "Ocean's Eleven 2"
den Bogen zwischen dem Gestern und dem Heute schlägt und
nicht mit Klassikern spart.
Da findet man "Papa Loves Mambo" von Perry Como, eine
spannungsreiche Version von "Caravan" von der Arthur
Lyman Group, einen wenig bekannten Song von Elvis mit dem Titel
"A Little Less Conversation", den zeitlosen "Blues
In The Night" von Quincy Jones und die Eugene Normandy-Orchester-Bearbeitung
von Claude Debussys "Claire de Lune" - gerade so, als
befände man sich in einem Casino der frühen Sechziger-Jahre.
Die eigentlichen Höhepunkte des Albums dürften jedoch
die David-Holmes-Tracks sein. Sie sind cool im Sinne des dritten
Jahrtausends, weit gestreute Klanglandschaften, Groove-Roulettes
und musikalische Spannungsbögen, die mit ihrer Lässigkeit
auf Anhieb überzeugen. Es ist das Ohr, das im Laufe des
Soundtrack die Kamera führt und den Visualisierungen auf
der Leinwand einerseits treu folgt, auf der anderen Seite Vorstellungen
und Bilder parat legt wie Karten auf einen Black-Jack-Tisch.
"Vom musikalischen Standpunkt aus gesehen war dieses Projekt
eine einmalige Herausforderung", erklärt David Holmes.
"Da wir nicht einfach nur ein Remake planten, sondern einen
völlig neuen Film, der an den Stil und das Gefühl des
Originals erinnert, musste die Musik mehr als nur atmosphärische
Untermalung sein. Sie musste für sich selbst stehen können
und trotzdem die Erwartungen des Publikums erfüllen."
Wer das bisherige Werk von Holmes auch nur halbwegs kennt, erkennt
dessen Handschrift sofort. Tracks wie "Ruben's Inn",
"Lyman Zerga", "Pickpockets" und "Planting
The Seed" grooven auf eine dermaßen sanfte Art, dass
man sich unwillkürlich die Manschettenknöpfe richten
möchte. Das alles wird durch Sprechszenen aus dem Film verbunden,
die in ihrer minimalistischen Essenz perfekte Kollagen aus der
Handlung skizzieren.
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