Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

DVDs!

Unsere aktuellen Kinoweb DVD-Empfehlungen!

Ein Tag im Mai

Inhalt


Von drei Geschichten am selben Tag erzählt Ein Tag im Mai. Der dänische Originaltitel Den Attende - Der Achtzehnte - nimmt Bezug auf den 18. Mai 1993 - jenen Tag, an dem die Dänen in einer zweiten Volksabstimmung beschlossen haben, sich den Unterzeichnern der Maastrichter Verträge anzuschließen. Die Nachricht von der nördlichen Peripherie rief damals Erleichterung in den Metropolen des Kontinents hervor.

Drei Schicksale werden mit den historischen Ereignissen des 18. Mai in kunstvoll verzögertem Tempo erzählt Jedes davon bildet eine abgeschlossene Geschichte voll Tragik und Komik:

Ulla, die Jazzsängerin, arbeitet an ihrer aussichtsreichen Karriere. Es gelingt ihr dabei aber nicht, auch das Privatleben mit der nötigen Souveränität zu arrangieren. So bleibt ihr viel zu wenig Zeit für ihre Tochter Sarah, die bei ihrem geschiedenen Mann lebt. Der 18. Mai ist auch für Ulla ein besonderer Tag. Es ist Sarahs Geburtstag.

Michael, Handelsvertreter bei einem Papierkonzern, hofft auf seinen großen Auftrag aus dem bald vereinten Europa. Dafür entschließt er sich zu einer folgenschweren Werbemaßnahme: Er lädt die möglichen Kunden aus Italien zu einem Essen mit seinen freizügigen "Freundinnen". Eine rabiat einschmeichelnde Strategie, die zum Triumph werden könnte, jedoch in einer Katastrophe endet, weil der europäische Großkunde sich um die Ehre der leichten Mädchen zu prügeln beginnt. Im vergitterten Polizeiwagen wird er abgeführt. Europa verläßt die Szene. Michael sieht einer Entlassung entgegen, was ihn nicht hindert, im Fußballstadion die Niederlage zu begießen. Das Leben geht weiter mit Sekt und Melancholie.

Jens sitzt entrechtet hinter den Gittern einer Heilanstalt. Er ist intelligent und liebenswürdig, aber latent gewalttätig. Da er spürt, wie der Klinikaufenthalt die Beziehung zu seiner Freundin zerstört, plant er die Flucht. Widerwillig akzeptiert er dabei eine stumme Verrückte als Komplizin. Nachdem sie den Anstaltsmauern entronnen sind, wird Europa für Jens das Instrument, dessen Hilfe er sich mit kühner Raffinesse bedient. Ein wahlkämpfender Politiker kann nicht anders: Er muß ihm die Schlüssel seines Wagens überlassen, will er sich nicht vor der Versammlung eine Blöße geben und die große Sache gefährden. Für Europa überläßt er sehenden Auges sein Auto dem dreisten Dieb.

Mit diesem Auto wird Jens später ein kleines Mädchen überfahren. Es ist Sarah, die Tochter von Ulla der Sängerin. Ulla selbst bringt den flüchtigen Fahrer ins Krankenhaus, nachdem er von Demonstranten zufällig ins Bein geschossen wurde. Er hat ihr Leben zerstört, sie seines gerettet. Beide treffen aufeinander und wissen doch nicht, wem sie begegnet sind.

Eine Geschichte aus tausend Fäden wird hier virtuos zu einem dramatischen Höhepunkt geflochten, ehe mit lakonischer Lässigkeit alles wieder fallengelassen wird. Am Ende wirft ein gelangweilter Beamter Jens' Akte in den Papierkorb und setzt so den Schlußpunkt unter seine Geschichte. Er gilt als tot, weil seine stumme und etwas verrückte Komplizin ihn für tot erklärt. Durch diesen fingierten "Tod" ist er frei...


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]