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Der Geist und die Dunkelheit
Produktionsnotizen
"Selbst wenn man alle Legenden und Erzählungen von Löwen
zusammenstellte, die von der Zeit der assyrischen Könige
bis ins letzte Jahr des 19. Jahrhunderts reichten, sie würden
doch stets übertroffen von der Tragödie und den Greueln
dieser Geschichte, von der Grausamkeit und kruden Verachtung,
mit der jene beiden Bestien dem Menschen, gleich ob bewaffnet
oder unbewaffnet, ob weiß oder schwarz, entgegentraten..."
("The Spectator" vom 3. März 1900, nach einem Zitat von
Lt. Colonel J. H. Patterson aus "The Man Eaters of Tsavo")
Dämonen der Nacht. Über die Geschichte des Films
1896 griffen zwei Löwen über einige Wochen lang immer
wieder ein Camp der britischen Eisenbahngesellschaft an und töteten
dabei über 130 Menschen. Nichts derartiges ist zuvor oder
seitdem jemals mehr geschehen. Diese beiden scheinbar unverwundbaren
Raubtiere stoppten damals abrupt die Träume Englands von
einer East African Railway und "zerstörten so das größte
Weltreich der Erde mit einer seiner gewaltigsten technischen
Unternehmungen. Was viele Armeen in der Vergangenheit mit weitaus
geringerem Erfolg versucht hatten, schafften zwei Löwen
in wenigen Wochen." (aus dem Vorwort des Verlegers zu Pattersons
"The Man Eaters of Tsavo").
DER GEIST UND DIE DUNKELHEIT erzählt nach einem Buch, welches
US-Präsident Theodore Rosevelt "den aufregendsten Tatsachenroman,
der je geschrieben wurde" nannte, von einer in Afrika beispiellosen
Jagd nach zwei unglaublich gerissenen Löwen.
Bis zum heutigen Tag ranken sich um die Geschichte von "Geist"
und "Dunkelheit" zahlreiche afrikanische Legenden. Es gibt keine
Berichte über einen ähnlichen Vorfall, daß Löwen
mit taktisch ausgeklügelter Grausamkeit Menschen töteten
und schließlich sogar die beiden Leiter des Bauunternehmens
erkannten und belauerten. Fast 3.000 Mann stark war der Trupp,
der das letzte Teilstück der 580 Meilen langen britischen
Eisenbahnlinie von Mombassa bis an den VictoriaSee mit dem Bau
einer Brücke fertigstellen sollte - und wegen zwei Löwen
um entscheidende Monate zurückgeworfen wurde, was das Aus
für Großbritannien im Wettrennen um den profitablen
Elfenbeinhandel bedeutete.
Zwei Banditen und zwei Löwen: Von der Legende zur Filmidee
Bereits auf seiner ersten Afrikareise 1984 hatte der Drehbuchautor
und zweifache Oscar-Gewinner William Goldman (für Zwei Banditen
und für Die Unbestechlichen) von den Löwen in Tsavo
gehört. "lch bin in meinem Leben erst zweimal auf solch
großartiges Tatsachen-Material gestoßen", sagt Goldman.
"Das erste Mal war es die Geschichte von Butch Cassidy und Sundance
Kid, und das zweite Mal war es diese hier." Goldman war fasziniert
von der Tatsache, daß die Afrikaner das Verhalten der Löwen
nicht verstehen konnten und deshalb in ihnen mystische Gestalten
aus der Geisterwelt sahen, denen sie die Suaheli-Namen "Der Geist"
und "Die Dunkelheit" gaben. Er begann noch in Afrika mit den
Recherchen zu der Legende und schrieb 1989 eine erste Drehbuchfassung.
"Was diese Löwen taten, war so außergewöhnlich,
daß man gar nichts mehr auszuschmücken brauchte",
sagt Goldman. "Ich habe einfach die Tatsachen genommen und eine
Geschichte drumherum entwickelt."
"Fast schien es auch, als hätten die Löwen die seltsame
und unheimliche Fähigkeit, unsere Pläne vorherzusehen,
so daß sie stets selbst die verlockendsten Köder umgingen
und sich ihr Opfer für die Nacht aus einem anderen Zelt
holten." (aus "The Man Eaters of Tsavo")
Auch Steven Reuther, der ausführende Produzent von DER GEIST
UND DIE DUNKELHEIT, war von der Intelligenz der Tiere in den
Bann gezogen. "Die wußten immer, von welcher Seite aus
sie das Camp angreifen konnten und anscheinend erkannten sie
auch die Anführer des Lagers", erzählt er. "Es waren
die Männer der Massai, die schließlich glaubten, diese
Löwen seien mystische Gestalten, die man nicht aufhalten
oder umbringen konnte." Und Regisseur Stephen Hopkins erklärt:
"Es ist eine mythologische Geschichte. Die industrialisierte
westliche Welt dringt in Afrika ein, und am ersten Fluß,
über den eine Brücke geschlagen werden muß, wird
sie von Afrika aufgehalten."
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