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Marvins Töchter
Meryl Streep
als Lee
Mit gegenwärtig zehn Oscar-Nominierungen (den Rekord von
12 hält Katherine Hepburn) zählt Meryl Streep zweifellos
zu den arriviertesten Schauspielerinnen in Hollywood. Zweimal
wurde sie von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences
als Beste Schauspielerin ausgezeichnet: 1979 für ihre Nebenrolle
in Robert Bentons Scheidungsdrama "Kramer gegen Kramer"
und drei Jahre später für ihre Hauptrolle in Alan J.
Pakulas erschütterndem Frauen-Porträt "Sophies
Entscheidung".
Meryl Streep hat eine klassische Schauspiel-Ausbildung hinter
sich. Dennoch betont sie immer wieder, daß es vor allem
ihre Spontaneität sei, die ihr helfe, eine Rolle gut zu
meistern. Erste Erfahrungen als Darstellerin sammelte sie während
ihrer College-Jahre in Vassar. Vom Start weg überzeugte
sie mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihrer starken
Präsenz. Beim ersten Vorsprechen wurde sie von ihren Kommilitonen
bereits als Hauptdarstellerin für eine Theateraufführung
engagiert. Durch ein Austauschprogramm kam die junge Streep nach
Dartmouth, wo sie das Schreiben eines Drehbuchs lernte und außerdem
Kenntnisse im Produktions- und Kostümdesign erhielt.
Nach ihrem College-Abschluß in Vassar wechselte Streep
(der Name ist holländischen Ursprungs) auf die renommierte
Yale Drama School. In den drei Jahren, die sie dort studierte,
spielte sie in über 40 Stücken mit. 1975 schloß
die damals 24jährige das Studium mit einem Masters-Degree
ab.
Danach verbrachte sie mit der O'Neill Playwrights Conference
einen Sommer in Connecticut. Schließlich zog Streep nach
New York, um dort ihr Glück als Schauspielerin zu versuchen.
Es gelang ihr, die Hauptrolle in Joseph Papps Lincoln-Center-Produktion
"Trelawney of the Wells" zu erhalten. Ihr Auftritt war ein überwältigender
Kritiker-Erfolg. Während ihrer ersten Theater-Saison spielte
Streep in sieben Stücken mit, darunter in "Henry V" und
"Measure for Measure", die auch beim New York Shakespeare Festival
aufgeführt wurden. Für ihre Leistung in der Off-Broadway-Produktion
"Alice at the Palace" wurde sie mit einem Obie Award ausgezeichnet.
Der Weltöffentlichkeit wurde Meryl Streep erstmals durch
ihr bewegendes Porträt einer verzweifelten Ehefrau in der
erfolgreichen TV-Mini-Serie "Holocaust" bekannt. Ihr
Kino-Debüt gab sie schließlich in Fred Zinnemanns
Oscar-gekröntem Meisterwerk "Julia", das auf den
Erinnerungen der Jüdin Lillian Hellman beruht.
In ihrem zweiten Auftritt auf der großen Leinwand erhielt
Streep bereits die Gelegenheit, neben Robert De Niro zu glänzen.
Michael Cimino engagierte sie für seinen aufsehenerregenden
Anti-Kriegsfilm "Die durch die Hölle gehen". Streep
agierte bravourös in der Rolle der frischverheirateten Linda,
die ihren Mann durch den Vietnam-Krieg verliert und wurde dafür
erstmals mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
In den folgenden Jahren stieg Meryl Streep zum Hollywod-Star
auf. Besonders populär wurde sie durch ihre einfühlsame
Darstellung der kämpferischen Mutter in Robert Bentons Ehe-Drama
"Kramer gegen Kramer". Weitere herausragende Auftritte
hatte sie in "Die Geliebte des französischen Leutnants",
"Sophies Entscheidung", "Jenseits von Afrika",
"Ein Schrei in der Dunkelheit" und vor allem in Mike
Nichols "Silkwood", der authentischen Geschichte einer
atomar verseuchten Arbeiterin. Streeps Darstellung dieser Frau
wird von vielen Kritikern als die bis heute beste ihrer Karriere
angesehen.
Ende der achtziger Jahre wandte sich die vielseitige Schauspielerin
der Komödie zu und hatte mit Robert Zemeckis' effektgeladener
Jugendkult-Satire "Der Tod steht ihr gut" auch einen
riesigen Publikumserfolg zu verzeichnen.
Zuletzt war die Mutter von vier Kindern in Clint Eastwoods romantischem
Liebesfilm "Die Brücken am Fluß" sowie in
Barbet Schroeders mitreißendem Familiendrama "Davor
und danach" zu sehen.
Meryl Streep lebt zusammen mit ihrem Mann, dem Bildhauer Donald
Gummer, an der amerikanischen Ostküste.
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