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Nacht über Manhattan

Regie: Sidney Lumet


Seit nunmehr 40 Jahren gehört Sidney Lumet zu den versiertesten und renommiertesten Filmregisseuren der Vereinigten Staaten. 40 Filme hat der 72jährige mittlerweile gedreht, darunter Klassiker wie TWELVE ANGRY MEN ("Die zwölf Geschworenen"), DOG DAY AFTERNOON ("Hundstage") und NETWORK. Mehr als 50 Oscar-Nominierungen kann Lumet auf seine Arbeiten vereinigen. Er selbst wurde viermal als bester Regisseur vorgeschlagen und siebenmal für die Directors Guild Awards nominiert. 1993 überreichten ihm die Mitglieder der Directors Guild of America den D.W. Griffith Award, die höchste Auszeichnung, die einem Regisseur verliehen werden kann.

Sidney Lumet wurde in Philadelphia im Jahr 1924 geboren. Er ist der Sohn Baruch Lumets, eines großen Stars des jüdischen Theaters in New York. Bereits im Alter von vier Jahren sammelte er dort am Yiddish Theatre erste Erfahrungen als Schauspieler und als Sprecher bei Hörspielen. Mit zwölf Jahren hatte er in Sidney Kingsleys "Dead End" seine erste Rolle in einer Broadway-Inszenierung. Es folgten Auftritte in Max Reinhardts "The Eternal Road" (als der junge Jesus Christus), in der Komödie "George Washington Slept Here", in William Saroyans "My Heart in the Highlands" und in "One Third of a Nation", bei dessen Verfilmung er 1939 an der Seite von Sylvia Sidney sein Schauspiel-Filmdebüt gab.

Nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg gründete er u.a. zusammen mit Yul Brynner eine Off-Broadway-Theatergruppe, bei der er erste Erfahrungen als Regisseur sammelte. Brynner war es auch, der Lumet 1949 das Angebot unterbreitete, bei dem Sender CBS als Regieassistent einzusteigen. Nach einigen Jahren Erfahrung als Theater- und Fernsehregisseur gab Sidney Lumet 1957 sein Spielfilmdebüt mit TWELVE ANGRY MEN ("Die zwölf Geschworenen") mit Henry Fonda in der Hauptrolle. Das packende Rechtsdrama katapultierte Lumet mit einem Mal ins Rampenlicht.

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Berlin gewann er den Goldenen Bären und er erhielt drei Academy-Award-Nomierungen, u.a. für den besten Film und die beste Regie. Seinen neuen Ruhm nutzte Lumet, um eine Reihe von Projekten nach klassischen Theaterstücken zu verwirklichen, die ihm am Herzen lagen: Tennessee Williams' "Orpheus Descending", das mit Marlon Brando unter dem Titel THE FUGITIVE KIND ("Der Mann in der Schlangenhaut") verfilmt wurde, Arthur Millers A VIEW FROM A BRIDGE ("Blick von der Brücke") und Eugene O'Neills LONG DAY'S JOURNEY INTO THE NIGHT mit Katharine Hepburn in der Hauptrolle. Für letztgenannten Film erhielt Lumet seine zweite Nominierung für den Directors Guild Award.

Im Laufe der Jahre erarbeitete sich Sidney Lumet den Ruf, der Prototyp eines Schauspieler-Regisseurs zu sein. Entsprechend groß war die Nachfrage selbst der größten Stars dieser Zeit, mit dem Mann aus Philadelphia zusammenzuarbeiten: Henry Fonda stand für Lumet noch in STAGE STRUCK ("Eines Tages öffnet sich die Tür") und FAIL SAFE ("Angriffsziel Moskau") vor der Kamera, auch Sean Connery spielte in seinen Filmen.

In den siebziger Jahren feierte Lumet dank seines sorgfältigen, häufig fast dokumentarisch wirkendem Inszenierungsstils seine größten Erfolge. 1973 landete er mit SERPICO ("Serpico") mit Al Pacino in der Hauptrolle einen großen Kassenerfolg. Kurz darauf folgte die aufwendige, mit einem All-Star-Cast besetzte Verfilmung des Agatha-Christie-Romans MURDER ON THE ORIENT EXPRESS ("Mord im Orient-Express"). Das raffinierte Whodunit wurde für sechs Oscars nominiert; Ingrid Bergman erhielt für ihre beeindruckende Leistung die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin.

Im folgenden Jahr kehrte Lumet wieder auf die heißgeliebten Straßen von New York zurück, um erneut mit Al Pacino das Drama DOG DAY AFTERNOON ("Hundstage") in Szene zu setzen. Die authentische Geschichte eines Überfalls auf eine Bank in Brooklyn, bei dem alles erdenkliche schief geht, wurde sechsfach für einen Oscar nominiert. 1976 folgte NETWORK, ein weiteres Meisterwerk, das insgesamt für zehn Oscars vorgeschlagen wurde und vier davon auch gewann.

In den achtziger Jahren setzte Sidney Lumet seinen Erfolgslauf mit komplexen Dramen wie PRINCE OF THE CITY ­ den viele Kenner für das Kernstück von Lumets Schaffen halten ­, "The Verdict ­ Die Wahrheit und nichts als Wahrheit und DANIEL fort. Auch wenn es gegen Mitte des Jahrzehnts ruhiger um den passionierten Wahrheitsfanatiker Lumet wurde, konnte er mit Klassethrillern wie THE MORNING AFTER ("Der Morgen danach"), FAMILY BUSINESS ("Family Business") oder Q&A ("Tödliche Fragen") immer wieder auf sich aufmerksam machen.

Im Jahr 1995 veröffentlichte Sidney Lumet das Buch "Making Movies" über seine Erfahrungen als Filmemacher, das sich mittlerweile bereits in der siebten Auflage befindet.


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