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William Shakespeare's Romeo und Julia


Szene

Produktionsnotizen

"Schon seit langem wollte ich 'Romeo und Julia' inszenieren", sagt Baz Luhrmann. "Das dem Stück zugrunde liegende Thema ­ die Tragik, die in einer Welt voller Haß aus einer verbotenen Liebe entsteht ­, gehört zu jenen Mythen, die uns alle tief im Innersten berühren. 'Romeo und Julia' bot zu seiner Zeit, wie alle Shakespeare-Stücke, für jeden etwas, vom Straßenkehrer bis hin zur englischen Königin. Shakespeare war ein wilder, verführerischer, unbarmherziger, unterhaltsamer Erzähler. Was wir versucht haben, war, diesen Film so wild, verführerisch, unbarmherzig und unterhaltsam zu drehen, wie Shakespeare es getan hätte, wenn er Filmemacher gewesen wäre."

Shakespeare schrieb seine Dramen ausdrücklich für ein breites Publikum. Die Theaterbesucher des elisabethanischen Zeitalters, so Luhrmann, stammten aus allen Schichten der Gesellschaft. Anthony Burgess schreibt in seinem Buch "Shakespeare", daß die Theater-Architektur jener Epoche unmittelbar aus dem bunt gemischten Publikum resultierte: "Die Gebäudestruktur orientierte sich am Baustil zeitgenössischer Gasthäuser, wobei sich der Innenhof als idealer Spielort erwies. Dort gab es genug Stehplätze für die mittellosen Besucher, während die bequemeren Balkonplätze für das wohlhabende Publikum reserviert waren."

Für Shakespeare stellte sich bekanntlich das Problem, auch mehr oder minder betrunkene Zuschauer bei Laune halten zu müssen, denn, so Burgess weiter, "Theateraufführungen gingen einher mit dem Verkauf von Wein und Bier, und das Geschäft mit den Erfrischungen war eine nicht zu verachtende Geldquelle."

Obwohl "Romeo und Julia" in erster Linie als die ultimative romantische Tragödie Weltgeltung erfahren hat, zeichnet sich das Stück auch durch komödiantische Aspekte aus, die sich auf das heterogene elisabethanische Publikum zurückführen lassen. Mit seinem Film versucht Luhrmann, Shakespeares Mischung aus Komödie und Tragödie zu reflektieren. "Wir hatten keine Bedenken, niederste Komödie mit höchster Tragödie zu kombinieren", sagt Luhrmann. "Daß wir die tiefen Gefühle in diesem Stück nachempfinden können, verdanken wir doch in erster Linie seinen humoristischen Aspekten." Luhrmann wollte auf keinen Fall, daß bei seinem Projekt eine ausgedünnte, gestelzte, elitäre, bühnenhafte Version des Klassikers herauskommt. Aus diesem Grund und da er die Kraft der Sprache und Handlung zu unterstreichen beabsichtigte, besetzte Luhrmann die Rollen von Romeo und Julia und der verfeindeten Capulet- und Montague-Gangs mit jungen US-Schauspielern und hielt sie an, Shakespeares berühmte Verse mit ihrem eigenen amerikanischen Akzent zu sprechen.


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