Kurzinfo
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Kurzinformation zum Film
Oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
Regie: Helmut Dietl
Darsteller: Mario Adorf, Martina Gedeck, Goetz George
Deutschland 1997
110 min, CinemaScope, Dolby Digital Stereo
startet am 23.1.1997 im Verleih der Constantin Film
Inhalt:
"Rossini" ist der Name eines italienischen Restaurants in einer
deutschen Großstadt. Abend für Abend wird es frequentiert
und dominiert von einer Anzahl illustrer Stammgäste, die
bei aller Verschiedenheit eines gemeinsam haben: Sie sind einsame
Menschen, "Singles" im soziologischen und seelischen Sinne, die
ihr Lokal zum zweiten Zuhause machen. Ganz ungeniert nutzen sie
es als Erweiterung ihrer Wohnzimmer und ihrer Büros für
private und geschäftliche Auseinandersetzungen, als Forum
ihrer Selbstdarstellung und als Bühne ihrer erotischen Lust-
und Trauerspiele - sehr zum Leidwesen des Wirts, der sich von
seiner selbstherrlichen Klientel nur noch als Lakai behandelt
fühlt.
Am Anfang des Films wird man mitten in die lärmende Welt
des Restaurants geworfen - gleich einem Gast, der es zum ersten
Mal betritt - und nimmt dabei die Protagonisten kaum mehr als
nur kursorisch wahr. Im weiteren Verlauf lernt man diese Personen,
ihre Probleme und ihr verwickeltes Verhältnis zueinander
näher kennen:
So versucht die Journalistin Charlotte, den nervösen Allergiker
Uhu Zigeuner zum Beischlaf zu verführen, weil sie ihren
täglichen Orgasmus zur Migräne-Prophylaxe benötigt.
Der Allergiker jedoch, ein Regisseur, kann ihr nicht dienlich
sein, denn er hat Potenzprobleme, solange er keinen Film dreht,
außerdem ist er magenleidend.
Der Wirt Rossini, ein Frauenverächter par excellence, bildet
sich ein, es am Herzen zu haben und konsultiert deshalb den Schönheitschirurgen
Dr. Gelber. Dieser liebt hoffnungslos die schöne Valerie,
die ihrerseits Konstipationen hat, weil sie sich nicht entscheiden
kann, ob sie den Lyriker Bodo Kriegnitz, der ihr hymnische Gedichte
schreibt, oder den Filmproduzenten Oskar Reiter zum Geliebten
nehmen soll. Reiter beschenkt sie zwar mit teuren Juwelen, steckt
aber in finanziellen Schwierigkeiten und sieht seine einzige
Rettungschance darin, mit Hilfe des Regisseurs einen Bestseller
zu verfilmen, der von einem Misanthropen namens Jakob Windisch
geschrieben wurde. Der aber will vom Film nichts wissen, da er
einzig und allein damit beschäftigt ist, eine Romanze mit
der Kellnerin Seraphina anzuzetteln, und deswegen immer allein
im Séparée speist.
Diese komödiantischen Verwicklungen werden noch komplizierter
durch das Auftreten einer jungen Schauspielerin mit dem märchenhaften
Namen Schneewittchen, die den misogynen Wirt um den Finger wickelt
und in einen feurigen Liebhaber verwandelt, und durch die bedrohliche
Intervention der drei Bankdirektoren Melk, Hopf und Weich, die
dem Filmproduzenten durch kleinliche Rückforderung von Millionen-Krediten
einen der letzten schönen, warmen Sommerabende verderben.
Der Hauptteil des Films spielt an einem einzigen Abend und (fast
ausschließlich) an einem einzigen Ort, dem Restaurant "Rossini".
Die Konflikte und Einzelgeschichten verschränken und überlagern
sich auf zunehmend turbulente Weise, kulminieren in einer raschen
Folge von Niederlagen und Triumphen sämtlicher Protagonisten
und enden schließlich in einer Vielzahl kleiner Katastrophen
und einer großen.
Eine kurze Coda, die formal an die Eröffnungssequenz anknüpft,
schließt die Geschichte zum Kreis und läßt vermuten,
daß das Erzählte nur eine Episode aus einer umfassenderen
menschlichen Komödie war, die sich fortspinnt, Abend für
Abend bei "Rossini" und anderswo.
Kino-Spielpläne in Städten und Orten
Eine sehr umfassende Datenbank von Spielfilmen, Fernsehfilmen und Serien
ist die
Internet Movie Database,
in englischer Sprache.
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