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The Big Lebowski

Regie, Buch: Joel Coen und Ethan Coen


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Offiziell sind die Aufgabengebiete von Joel und Ethan Coen strikt getrennt. Joel inszeniert, Ethan produziert, gemeinsam schreiben sie die Drehbücher ihrer von einem eigenwilligen, mal lakonischen, mal rabenschwarzen Humor durchtränkten Meisterwerke. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit beteuern sie indes, alle Aspekte ihrer Filme gleichberechtigt zu betreuen. Als es 1983 darum ging, die Credits für ihr Regiedebüt Blood Simple (Blood Simple - Eine mörderische Nacht, 1983) festzuschreiben, warfen sie angeblich eine Münze.

Andere Quellen kolportieren, Joel inszeniere, weil er der Ältere sei... Wie auch immer, seit Blood Simple gelten die Coens als die innovativsten, stilistisch versiertesten und erfolgreichsten Regisseure des US-Independent-Kinos.

Mit Fargo (1996) konnten sie dieses Image zuletzt einmal mehr bestätigen. Für die bizarre, in den schneeverwehten Weiten ihrer Heimat Minnesota angesiedelte Kidnapping-Komödie hagelte es förmlich Auszeichnungen. Joel Coen wurde u.a. vom New York Critics Circle und vom National Board of Review als Bester Regisseur 1996 ausgezeichnet. Das Drehbuch der Brüder wurde von der Writer"s Guild zum besten Originaldrehbuch gekürt und mit einem Oscar prämiert. Joels Frau Frances McDormand durfte als Beste Hauptdarstellerin sogar ihre eigene Statuette mit nach Hause nehmen.

Joel Coen, der 1955 in St. Louis Park, Minnesota, das Licht der Welt erblickte, besuchte die New York University Film School und jobbte nach dem Examen als Schnittassistent bei Low-Budget-Horrorfilmen, darunter The Evil Dead (Tanz der Teufel, 1983) von Sam Raimi, mit dem die Coens seither eng befreundet sind. 1985 brachte Raimi das zu dritt verfaßte Drehbuch Crimewave (Die Killer-Akademie) auf die Leinwand, 1994 fungierte er als 2nd Unit Director von The Hudsucker Proxy (Hudsucker - Der große Sprung), dessen Script das Trio ebenfalls bereits Anfang der 80er verfaßt hatte. Ethan Coen, Jahrgang 1958, studierte Philosophie in Princeton und hielt die Brüder zunächst mit diversen Bürojobs über Wasser, während sie nach Finanziers für ihren ersten Film suchten.

Mit Blood Simple, einem düsteren Thriller über Verrat und Mißtrauen, Gier und Mord, schafften es die Branchenneulinge auf Anhieb in die Jahres-Top-Ten renommierter Blätter wie Time, The Washington Post und USA Today. Das National Board of Review wählte den Film zum Besten Film des Jahres.

Wer als zweites Filmprojekt etwas ähnliches erwartet hatte, sah sich positiv enttäuscht: Raising Arizona (Arizona Junior, 1987) ist eine wilde Screwball Comedy, in der neben Holly Hunter und Nicolas Cage auch John Goodman mitwirkt. Die Gangsterfilm-Hommage Miller's Crossing erlebte ihre Uraufführung 1990 beim New York Filmfestival und bewies einmal mehr die stilistische Perfektion der Coens. Dialog, Dramaturgie und Bildkomposition sind in jeder Hinsicht meisterlich.

Barton Fink (1991), die klaustrophobische, mit Horrorelementen gespickte Satire über Hollywood, errang die Goldene Palme der Filmfestspiele Cannes, und auch der Regie- und Darstellerpreis gingen an Joel Coen, bzw. John Turturro für seine Darstellung eines gequälten Drehbuchautoren. Angeblich ist ihnen die Idee für den Film gekommen, als sei selbst während der Arbeit zu Miller's Crossing unter einer Schreibblockade litten.

Unter dem Pseudonym Roderick Jaynes arbeiteten Joel und Ethan Coen auch als Cutter an Blood Simple, Barton Fink, Fargo und THE BIG LEBOWSKI.


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