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Dark City


Produktionsnotizen

Alex Proyas: der Junge, der nachts nicht schlafen wollte

Szene Autor und Regisseur Alex Proyas hatte sich die kafkaeske, gotisch-düstere Welt von DARK CITY ausgedacht, noch bevor er sein US-Regiedebüt mit der actionreichen, morbiden Comic-Verfilmung The Crow (1994) gab, der ein internationaler Kassen- und Kritikererfolg wurde und nur vom tragischen Unfalltod des Hauptdarstellers Brandon Lee während der Dreharbeiten überschattet wurde.

Proyas, seit seiner Kindheit ein begeisterter Konsument von Comics und Science-fiction-Literatur und -Filmen, hatte sich seit langem besonders für jenes SF-Subgenre interessiert, in dem das menschliche Realitätsempfinden an sich hinterfragt wurde. Autoren wie Philip K. Dick (dessen Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" und dessen Kurzgeschichte "We Remeber It For You Wholesale" als Blade Runner, 1982, und als Total Recall, 1990, verfilmt wurden) hatten es dem jungen Proyas besonders angetan, wenngleich er sich über Dicks Suche nach den Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit hinaus vor allem für die dunkleren, paranoiden Themen begeisterte: "In diesem Aspekt lagen für mich immer die stärkeren Ideen," sagt er, "und meiner Meinung nach sind die im Kino noch nicht erschöpfend erforscht worden."

Die allgegenwärtige Paranoia von DARK CITY entsprang, so Proyas, "den Träumen, die ich als Kind hatte. In meiner Phantasie war ich sicher, daß, während ich schlief, dunkle Gestalten in mein Zimmer kommen würden, die alles verrückten und umstellten. Auch wenn das vielleicht ein wenig bizarr klingt, meine ich doch, daß die Furcht vor der Dunkelheit eine der kindlichen Grundängste ist. Und sobald ich in einem meiner Bücher auf diese Vorstellung gestoßen war, hat sie mich nächtelang verfolgt, ließ mich nicht schlafen und hat mich dazu gebracht, mich morgens als erstes immer besonders mißtrauisch in meinem Zimmer umzusehen."

Proyas ist der festen Ansicht, daß Fantasy- und Science-fiction-Filme den Filmemachern ebenso wie den Zuschauern Raum zum Nachdenken geben sollten: "In der Literatur war Science-fiction von Anfang an das Genre, das den eigenen Blickwinkel aufs Leben verändern konnte. Trotzdem wird das im Kino fast nie so genutzt, da geht es meistens bloß um irgendwelche riesigen Raumschiffe, die Städte in die Luft jagen. Ich finde das ermüdend und meine, daß wir erstmal genug solcher Filme gesehen haben."


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