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Dobermann

Die digitalen Spezialeffekte von Mae Guff Ligne


Fünf Monate Arbeit für insgesamt sechs Minuten Film, zwölf Special Effects-Profis, 19 digitale Bildfolgen, 107 Trickaufnahmen, 25.000 Bilder auf Lager, 200 Gigabyte auf der Festplatte...

Das F/X-Team ging Skript und Storyboards aufmerksam mit Regisseur Jan Kounen durch, um bereits im Vorfeld all das zu problematisieren, was später die Aufnahmen einschränken könnte. Bei sämtlichen Drehs waren die Special Effects Supervisor von der Firma Mac Guff vor Ort. Sie notierten sich die Kameraachsen, studierten die Stellung der Scheinwerfer, fotografierten den Szenenaufbau und diskutierten mit den Technikern, um auch ganz sicher zu sein, daß wirklich alles aufgenommen wurde, was sie später bräuchten.

Nachdem Jan Kounen die endgültigen Takes ausgewählt hatte, wurden diese Aufnahmen digitalisiert und waren so auf dem Computer verfügbar. Mac Guff Ligne hat eine Reihe hausgemachter Softwareprogramme (Symbor und Trukor) zusammengestellt, die sämtliche Tools aufweisen, die zur Herstellung eines Trickfilms notwendig sind. Sehr schnell war die Effekt-Vorlage fertig. In diesem Stadium war es entscheidend, daß die Chemie zwischen Regisseur und Mac-Guff-Ligne stimmte: Im Laufe der Kreativ-Sitzungen wurden die Effekte ausgefeilt, perfektioniert und manchmal auch gegen ursprüngliche Absichten geändert. Daraufhin wurden die Bilder mit einer hochauflösenden Grafik berechnet. In dieser Gestaltungsphase sind hochmoderne digitale Kalibrierinstrumente wichtig. Manchmal war auch die Anwesenheit eines Chefkameramanns erforderlich, um zu sehen, ob der Effekt richtig integriert worden war, bevor er auf Film transferiert wurde.

Effekte unterstützen den Erzählstil:

In DOBERMANN gibt es viele sogenannte "unsichtbare" Effekte. Zum Beispiel konnte man durch das Digitalverfahren "on location" gedrehte Druckluftexplosionen mit im Studio realisierten Explosionen ergänzen. Solche Kombinationen sind weitaus wirkungsvoller als reale Aufnahmen - und natürlich preiswerter. Explosionen samt Integration des Widerhalls und der Splitter, Abgleichungskorrekturen an den Schauspielern, das Hinzufügen durchschlagender Kugeln, der Überfall der Geldtransporte oder die Explosion der Diskothek sind Beispiele dafür, wie Spezialeffekte dazu beitrugen, Aufnahmen spektakulär zu gestalten.

In DOBERMANN wurde aber auch gezielt mit vollkommen neuen Effekten gearbeitet. Als narrative Stilmittel tragen sie zur Strukturierung der Story bei. Die Überleitung von der Anfangsszene mit Yann als Baby im Kinderwagen auf den Überfall des Geldtransporters erfolgt praktisch übergangslos in einer einzigen Kamerabewegung. Mit der sogenannten Multi-Screen-Sequenz können mit der Vignettiermaske mehrere Schein- Überfälle der Gang gleichzeitig abgespielt werden - ganz abgesehen davon, daß es sich um eine wunderbare, stilistische Hommage ans US-Kino der siebziger Jahre handelt. Bei den Wahnvorstellungen von Kommissar Christini griff man auf Mischtechniken und Bildverzerrungsverfahren zurück, die sich für den traum-, genauer: alptraumhaften Ton dieser Sequenz besonders gut eignen.

Der Vorspann von DOBERMANN schließlich besteht eine ganze Minute lang ausschließlich aus spektakulären Synthesebildern.


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