Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Der Pferdeflüsterer


Szene

Produktionsnotizen

Die Dreharbeiten begannen an Originalschauplätzen in Saratoga Springs, New York, mit dem Filmen der Unfall- Sequenz, der Eröffnungsszene. Obwohl Saratoga Springs eine schneesichere Region im Staat New York ist, mußten doch ganze Lastwagenladungen voll Eis angekarrt und künstlich Schnee produziert werden für die Trickszene, in der der Lastwagen um die Ecke schlittert und mit den Mädchen auf ihren Pferden kollidiert.

Die Szenen im MacLean-Wochenendhaus wurden in Washington County gedreht. Da das Roosevelt Baths im Saratoga Spa State Park gerade restauriert wurde, konnten dort die Krankenhaus-Szenen nach dem Unfall aufgenommen werden.

Von dort zog die Filmcrew weiter zum Gramercy Park in Manhattan, wo das MacLean Appartement angesiedelt ist. Das Museum der Stadt New York an der Fith Avenue diente für die Außenaufnahmen von Graces Schule. Annie MacLeans Büro war das von Graydon Carter, dem Chefredakteur von Vanity Fair.

Die Dreharbeiten in Montana begannen Anfang Juni. Die Folgen der Schneeschmelze waren noch zu spüren und sorgten für überschwemmte Filmsets und aufgeweichte Böden.

"Auch wenn es einer der nassesten Montana-Sommer war, kam das Wetter uns sehr entgegen. Dieses einmalige Grün, das den Beginn des Sommers markiert, hielt sich während der gesamten Drehzeit," sagt Produzent Patrick Markey. Die Crew hatte mit Gewittern, Nässe und starkem Wind zu kämpfen, ließ sich aber nie entmutigen.

Der Hauptteil der Geschichte spielt im Westen, und so war die Wahl der Location für die Double Divide Ranch der Booker-Family eine der schwierigsten Entscheidungen. Die Produzenten Redford und Markey kannten die Gegend in Montana gut - sie hatten dort bereits "Aus der Mitte entspringt ein Fluß" produziert. Große weite Flächen mit Pferde- und Viehfarmen und kleine Flüsse zum Forellenfischen prägen die Landschaft. "Wir haben uns 300 Farmen im Westen angeschaut," erzählt Produzent Patrick Markey, "bis wir uns für die Ranch von Keith und Marie Engle entschieden haben. Die spektakuläre Landschaft von Montana bietet wirklich unvergleichliche visuelle Elemente."

Die Engles betreiben seit Generationen Viehzucht auf ihrer Farm, ca. eine Autostunde von Livingston entfernt. In Livingston war die Filmcrew stationiert. Während das Alltagsleben auf der Farm weiterging, fiel täglich eine Armee von Lastwagen, Lieferanten, Proviantzelten und Stadtmenschen, die vom unbekannten Landleben fasziniert waren, über die Rancher her.

"Mit der heute üblichen Filmtechnologie kann man alles optisch gut darstellen, mit Filtern, Nachbearbeiten etc.," sagt Regisseur Robert Redford. "Aber der Westen ist für sich so schön und intensiv, daß mich eher interessierte, die Natur in ihrem Wandel zu zeigen, die Wolken, wie sie kommen und gehen, und eine Szene entsprechend zu kolorieren. Der visuelle Stil des Films spielte eine große Rolle und ist mir sehr wichtig - schließlich war ich Maler. Aber ich will meine künstlerische Vision niemandem aufzwingen. Die Zuschauer sollen das eher fühlen. Kameramann Robert Richardson und ich diskutierten lange über das Lichtkonzept des Films und die Kadrierung.

"Der Film wurde vollständig in Cinemascope gedreht. Am Anfang, während der ersten beiden Akte, erscheint die Kadrierung 1:1,85 auf der Leinwand. Wenn der Schauplatz nach Montana, in die Weite, wechselt, öffnet sich das Format auf die ganze Cinemascope-Breite, es wurde mehr Licht und Farbe eingefangen.

Robert Redford war es sehr wichtig, im Film den richtigen Umgang mit Pferden zu zeigen und auch beim Dreh zu gewährleisten. Immer steht das Pferd als eigenständiger Charakter und Verbindung zum Menschen im Mittelpunkt.

"So wie wir in 'Aus der Mitte entspringt ein Fluß' die richtige Art des Fliegenfischens gezeigt haben, so wollten wir hier das adäquate Pferdetraining zeigen. Deshalb haben wir uns die besten Fachleute als Berater geholt," erzählt Markey. Der bekannte Hollywood-Trainer Rex Peterson stellte sein brillantes Trick-Pferd, ein Quarter-Horse namens High Tower, für die traumatischen Szenen zur Verfügung, die Pilgrim in Zusammenhang mit dem Unfall erlebt. Für Peterson sind seine Pferde, insgesamt fünf, wie Darsteller im Film. Repräsentanten der American Humane Association (A.H.A.) waren bei den Tierszenen in New York und Montana zugegen und bezeugten, daß während der Dreharbeiten keinem der beteiligten Tiere Schaden oder Leid zugefügt wurde.

Als Tom Booker reitet Robert Redford fünf verschiedene Pferde, sechs Pferde wurden für die Stunts trainiert. "Er könnte alles reiten, was man ihm bringt," meint Trainer Mike Boyle.

Als technischer Berater wurde Buck Brannaman hinzugezogen, einer der bekanntesten "Pferdeheiler" Amerikas. Er war auch das Vorbild für Tom Booker in Nicholas Evans Roman.

"Buck baut eine sehr intime und vertrauensvolle Beziehung zum Tier auf, die er nie verletzt," erzählt Markey, der zusammen mit Redford einige von Brannamans Seminaren besuchte. "Menschen neigen dazu, ihre Probleme auf ihre Pferde zu übertragen. Buck lockt die Probleme aus den Menschen heraus, so daß sie sie nicht mehr mit ihren Pferden ausmachen müssen."

"Wenn ich mit einem Pferd arbeite," sagt Brannaman, "denke ich zuerst daran, wie das Tier in die Situation geraten ist, in der es sich befindet. Wenn du das verstehst und aus der Perspektive des Pferdes denkst, hast du auch meist schon die Lösung. Jedes Pferd ist ein Individuum, wie ein Mensch. Du mußt es von innen heraus verstehen, dann ergibt sich das Äußere von selbst."

Brannaman lebt mit seiner Frau und drei Töchtern bei Sheridan, Wyoming. Sein voller Terminkalender erleichterte nicht gerade seine Mitarbeit am Set. Aber, so Brannaman, "Ich wußte, das war meine Gelegenheit und auch die der Pferde, ihr Anliegen wirklich gut vorzubringen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mitzuhelfen, die Geschichte richtig zu erzählen. Viele Zuschauer und Pferdebesitzer können das Gute vom Schlechten unterscheiden. Und ich glaube, das hat sich ausgezahlt."

Gary Liddiard, Robert Redfords Chef-Stylist seit 'Jeremiah Johnson', erzählt von der Szene, in der die Kälber markiert werden: "Wir haben sie nicht wirklich gebrandmarkt. Es verletzt die Tiere zwar nicht, aber wir haben sie eingefangen und die Stellen mit den Brandmarken ausrasiert. Normale Arbeit für einen Make-Up-Künstler." Liddiard erstellte auch die Prothese für Graces Bein.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]