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I Want You
Drehorte
Gedreht wurde im Sommer 1997 in und um Hastings an der Südküste
Englands. "Ursprünglich hatten wir vor, die Filmhandlung
an der Westküste Irlands anzusiedeln", berichtet Michael
Winterbottom. "Dann jedoch erschien uns die Idee reizvoller,
in einer uns vertrauteren Gegend zu drehen, das vermeintlich
allzu Bekannte aber wie durch: die Augen eines Zugereisten aufzunehmen
und es dadurch neu und fremd erscheinen zu lassen.
So fuhren wir tagelang die gesamte Süd-Ost-Küste Englands
ab, um nach dem geeigneten Setting Ausschau zu halten, und gelangten
dabei schließlich nach Hastings, einem kleinen Städtchen,
dessen eigen williger Charme es uns sofort angetan hat. Hastings
ist eine ungewöhnliche Mischung aus einem verschlafenen
Fischerdörfchen und einem Kurort, der schon einmal bessere
Tage gesehen hat.
Ein merkwürdiges, bunt zusammengewürfeltes Völkchen
ist dort ansässig: eine Menge junger Leute, weil das Leben
dort recht billig ist, ältere Menschen, die dort ihren Ruhestand
verbringen, viele ausländische Zuwanderer und natürlich
die Leute, die schon immer da gelebt haben. Ein in jeder Hinsicht
interessantes, aber auch brisantes Amalgam. Urenglisches existiert
neben Fremdländischem, jugendliche Frische Tür an Tür
mit greisenhafter Mobidität. Das war vielleicht seltsam,
aber zum Arbeiten wunderbar und sehr lustig. "
Und Produzent Androw Eaton fügt hinzu: "Das Phantastische
an Hastings sind die dort reichlich vorhandenen landschaftlichen
Reize. Es gibt malerische Klippen, kilometerlange steinige Strände.
Alles ist irgendwie karg und rauh, von eigentümlich sprödem
Charme. Außerdem noch diese faszinierende Weite des Meeres,
der Blick kann ungestört schweifen. Kurz gesagt, es boten
sich unglaubliche viele verschiedene Motive an, ein gefundenes
Fressen für das Kameraauge. Hastings war der ideale Schauplatz
für unseren Film."
Dieser Ansicht ist auch Rachel Weisz: "Hastings ist ein
Ort, der seine Glanzzeiten hinter sich hat. Es gibt viele wunderschöne
Gebäude entlang der Küstenstraße, die jedoch
allmählich verfallen und dadurch ein eindringliches Symbol
für den Niedergang des einstmals so mächtigen britischen
Weltreiches abgeben. Eine melancholische Atmosphäre liegt
hier über allem, was außerordentlich gut zu unserer
Geschichte paßt. Hätte man eine Studiokulisse für
den Film entwerfen sollen, man hätte diese Stadt nachbauen
müssen. Aber das war ja, Gott sei Dank, nicht nötig."
"Alles, was ich bisher von England kannte", gibt Alessandro
Nivola zu, "war London. Deshalb fand ich Hastings sehr spannend,
aber auch sehr ungewöhnlich. Ich glaube, die Stadt zieht
viele unterschiedliche Leute an, wie die meisten Seeorte, die
immer auch Orte des Überganges darstellen. Aber hier gibt
es darüberhinaus etwas ziemlich Bizarres, das sich schlecht
in Worten ausdrücken läßt, aber vielleicht umso
besser in Bildern, in filmischen Bildern. Die seltsam tonlose
Atmosphäre des Filmes kommt direkt aus dem Ort."
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