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Brombeerzeit
Dreharbeiten und Casting
Im Februar 1997 begannen die Dreharbeiten in West Somerset.
Leland beschloß, den Film den Winter über in Westengland
zu drehen. "Die Landschaft dort ist sehr britisch - sanft
dahinfließende Hügel und abgelegene Täler",
erklärt er. "Ich beschloß, im Winter zu drehen,
um zu zeigen, wie hart die Arbeit auf der Farm war - im Sommer
hätte es zu sehr nach einem Picknick in romantischer Idylle
ausgesehen. Diese Menschen mühten sich ab, ganz England
durch den Krieg zu füttern. Sie kämpften gegen das
harte Klima und den Feind, auch wenn dieser eigentlich immer
im Hintergrund blieb, sich sehr selten zeigte." Zuschauer,
die genau hinsehen, werden bemerken, daß die vielen Frühlingsblumen
in der letzten Szene alle unecht sind - die Szene wurde ebenfalls
im Winter gedreht.
Bei der Auswahl der Schauspieler gab Leland die Hauptrollen
drei vielversprechenden britischen Nachwuchstalenten: Catherine
McCormack, Rachel Weisz und Anna Friel. "Ich wollte Schauspielerinnen,
die zwar einen Kontrast abgeben, aber die nicht miteinander kollidieren.
Jede der drei leistete ihren Beitrag."
Es ist nicht gerade überraschend, daß zehn Wochen
gemeinsamer Dreh die drei zu Freundinnen werden ließ. Bevor
es mit den Dreharbeiten richtig losging, bestand Leland darauf,
daß seine Schauspieler praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft
sammelten. Sie sollten schließlich später auf der
Leinwand überzeugend einen Stall ausmisten können.
Übrigens waren viele der Kühe während der Dreharbeiten
trächtig. Als die Kälbchen zur Welt kamen, wurden sie
nach den Schauspielern und den Teammitgliedern benannt.
So wiederholte sich die Erfahrung der wirklichen Land Girls:
eine kurze Übungsphase in der Landwirtschaft und dann der
Sprung ins kalte Wasser. Anna Friel meint dazu: "Nachdem
ich gelernt habe, wie man die Arbeiten auf einer Farm verrichtet,
war es ein Leichtes, dies auch vor der Kamera zu tun. Wobei das
Melken doch eine Herausforderung war, vor und hinter der Kamera.
Ich hätte nicht gedacht, daß diese Viecher so groß
sind!"
Leland bestand außerdem darauf, daß die Schauspieler
die Gegend erkundeten, in der gedreht wurde. "David wies
darauf hin, daß Schauspieler oft die allerletzten Personen
sind, die ein Set zu sehen bekommen. Er wollte aber, daß
wir uns dort ganz natürlich bewegen würden, als ob
wir eben dazugehören," sagt Catherine McCormack.
Für die Schauspieler war es sehr gut, daß David Leland
selbst über viel Erfahrung als Schauspieler verfügt.
Mit seiner Ermutigung fand Anne Friel zum ersten Mal das Vertrauen,
das komödiantische Genre in Angriff zu nehmen.
Anna erklärt: "Ich fand Prue sehr lieb als Charakter.
Sie ist sehr offen, sie sagt, was sie denkt, und ich glaube,
sie bringt den anderen Mädchen viel darüber bei, wie
man sein Leben genießen kann. Gleichzeitig arbeitet sie
auch sehr hart, so denkt sie sich, daß sie sich den Spaß
verdient hat."
Rachel fand Gefallen an der Probephase: "Wir erkundeten
unsere Charaktere auf so vielen unterschiedlichen Ebenen. Abgesehen
vom praktischen Training auf der Farm entwickelten wir - jeder
für sich - eine Vorgeschichte der jeweiligen Person. So
konnten wir während des Drehs richtig tiefgreifende Beziehungsgeflechte
aufbauen." Und sie fügt hinzu: "Obwohl der Film
in einer Zeit spielt, die über 50 Jahre zurück liegt,
ist er nicht nostalgisch. Ag könnte man auf keinen Fall
als eine moderne Frau beschreiben. Aber es gibt immer Mädchen,
die hinter ihrer Zeit zurück sind. Deshalb kann man sie
nicht zeitlich einreihen."
Catherine McCormack lobt das Drehbuch: "Es ist sehr ungewöhnlich,
eine Geschichte zu lesen, in der drei Frauen starke Hauptrollen
haben, und jede etwas eigenes der Geschichte hinzufügt.
Die Beziehung zwischen ihnen und auch zwischen den anderen Charakteren
ist sehr gut beobachtet."
Die Dreharbeiten fanden vor allem in Dulverton, Somerset statt.
An einem Märztag wurde die Hauptstraße für den
normalen Verkehr abgesperrt, damit eine Spitfire Parade mit unzähligen
Land Girls und einer tieffliegenden Spitfire gedreht werden konnte.
Die Bewohner der umliegenden Gemeinden durften als Komparsen
an der Parade teilnehmen und waren auch nicht gerade unglücklich
über den erwünschten "an der Seite und hinten
kurz"-Haarschnitt. Lustig war, daß nach dem Dreh fast
alle Dorfbewohner den gleichen Haarschnitt hatten.
Drehort für die Lawrence-Farm war die Benshyes Farm in
Bampton.
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